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Kulturelle Bildung in der Bildungsreformdiskussion – Konzeption ...

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MATERIALIEN 419<br />

<strong>Bildung</strong>. „K<strong>in</strong><strong>der</strong> spielen Theater“ heißt auch, dass K<strong>in</strong><strong>der</strong> Theater sehen und dass die<br />

Produktion und Rezeption von Kunst im <strong>Bildung</strong>sprozess untrennbar mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verbunden<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

Ästhetisch-kulturelle <strong>Bildung</strong> im Theaterspiel darf nicht nur als Vermittlung von Lern<strong>in</strong>halt<br />

begriffen, son<strong>der</strong>n muss auch als Methode <strong>der</strong> Erfahrung von Welt und als Erkenntnisweg<br />

erlebt werden. Theaterarbeit mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n im Vorschul- und Grundschulalter muss<br />

geför<strong>der</strong>t werden <strong>–</strong> überall <strong>in</strong> Deutschland.<br />

E<strong>in</strong> Ergebnis <strong>der</strong> Diskussionen im Rahmen des 1. Deutschen K<strong>in</strong><strong>der</strong>-Theater-Festes ist,<br />

dass die Theaterarbeit mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>in</strong> Politik und Gesellschaft gegenwärtig kaum Beachtung<br />

f<strong>in</strong>det. Die Verbände for<strong>der</strong>n deshalb: Theaterspiel muss als selbstverständlicher Bestandteil<br />

<strong>der</strong> kulturellen K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendbildung <strong>in</strong> Deutschland allen Heranwachsenden<br />

offen stehen und wohnortnah zugänglich se<strong>in</strong>. Die curriculare Verankerung des Darstellenden<br />

Spiels <strong>in</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagesstätten, Grundschulen und weiterführenden Schulen bildet<br />

die Basis dieser Entwicklung. Darüber h<strong>in</strong>aus müssen für dieses wichtige Feld <strong>der</strong> kulturellen<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendarbeit Möglichkeiten geschaffen werden, sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

zu präsentieren und darzustellen. K<strong>in</strong><strong>der</strong> müssen Theater spielen können <strong>–</strong> überall <strong>in</strong><br />

Deutschland. Ob <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule, im Theaterpädagogischen Zentrum, im K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendtheater,<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Amateurtheatergruppe, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jugendkunstschule, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Musikschule,<br />

im Jugendzentrum, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kirchengeme<strong>in</strong>de o<strong>der</strong> an e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en Ort, das Theaterspiel<br />

mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n hat <strong>in</strong> Deutschland viele Orte. Vielfach reichen aber die Kapazitäten für dieses<br />

Feld <strong>der</strong> kulturellen Jugendbildung nicht aus, weshalb ganz auf das Theaterspiel verzichtet<br />

wird. Die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen müssen deshalb ausgebaut und verbessert werden.<br />

Wir for<strong>der</strong>n daher, für e<strong>in</strong>e qualifizierte Theaterarbeit mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n die f<strong>in</strong>anziellen Grundlagen<br />

bereit zu stellen, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten zu stärken. E<strong>in</strong> Theaterpädagoge,<br />

<strong>der</strong> hervorragend mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n arbeitet, muss nicht zwangsläufig e<strong>in</strong> guter Erwachsenenbildner<br />

se<strong>in</strong>. Daher sehen wir es als e<strong>in</strong>e unabd<strong>in</strong>gbare Notwendigkeit an, die Standards<br />

für e<strong>in</strong>e solche Aus- und Weiterbildung auf <strong>der</strong> Grundlage unserer Erkenntnisse zur<br />

ästhetischen Eigenständigkeit und Spezifik des Theaters mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n geme<strong>in</strong>sam zu entwickeln<br />

und zu def<strong>in</strong>ieren. Die Qualifikation <strong>der</strong> Fortbildner als e<strong>in</strong>e Voraussetzung für die<br />

gel<strong>in</strong>gende Qualifikation von Spielleitern für das Theater mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n muss als e<strong>in</strong>e dr<strong>in</strong>gend<br />

notwendige mittelfristige <strong>in</strong>frastrukturelle Maßnahme <strong>in</strong> diesem Feld betrachtet werden.<br />

Theater mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n braucht Kooperation und Partnerschaft Die Vertreter <strong>der</strong> bundesweit<br />

agierenden Verbände haben sich darauf verständigt, e<strong>in</strong>e Ständige Konferenz „K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

spielen Theater“ e<strong>in</strong>zurichten. Ziel dieser Konferenz ist es, langfristig die strukturellen<br />

Voraussetzungen und Bed<strong>in</strong>gungen für die Theaterarbeit mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n zu verbessern, die<br />

bereits bestehenden Angebote zu qualifizieren und vernetzen und so den Stellenwert des<br />

Theaterspiels mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>in</strong> <strong>der</strong> Öffentlichkeit und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kultur-, <strong>Bildung</strong>s- und Jugendpolitik<br />

zu verbessern.<br />

Für die Bundesarbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Spiel & Theater Klaus Hoffmann (Vorsitzen<strong>der</strong>)<br />

Für den Bund Deutscher Amateurtheater Norbert Ra<strong>der</strong>macher (Präsident)<br />

Für den Bundesverband Darstellendes Spiel Joachim Reiss (Vorsitzen<strong>der</strong>)<br />

Für den Bundesverband Theaterpädagogik Peter Galka (Vorsitzen<strong>der</strong>)<br />

Für die Bundesvere<strong>in</strong>igung <strong>Kulturelle</strong> Jugendbildung Prof. Dr. Max Fuchs (Vorsitzen<strong>der</strong>)<br />

Für das K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendtheaterzentrum <strong>in</strong> <strong>der</strong> BRD Dr. Gerd Taube (Leiter)

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