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Kulturelle Bildung in der Bildungsreformdiskussion – Konzeption ...

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28 KULTURELLE BILDUNG UND BILDUNGSREFORM<br />

gen stattf<strong>in</strong>den. Netd@ys Europe richtete sich zunächst an Schulen, wird <strong>in</strong> zunehmendem<br />

Maße aber auch von außerschulischen <strong>Bildung</strong>se<strong>in</strong>richtungen sowie Kulture<strong>in</strong>richtungen<br />

<strong>in</strong> Anspruch genommen.<br />

2.2.5 Europäische För<strong>der</strong>ung im Bereich audiovisuelle Medien<br />

Die audiovisuellen Medien werden <strong>in</strong> Artikel III-280 <strong>der</strong> geplanten Europäischen Verfassung<br />

ausdrücklich als zu för<strong>der</strong>n<strong>der</strong> Bereich genannt. MEDIA PLUS ist das übergreifende<br />

För<strong>der</strong>programm für den gesamten audiovisuellen Bereich vom Spielfilm bis zum Web-Design.<br />

Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Films auf dem europäischen und<br />

dem Weltmarkt zu stärken. Unter dem Blickw<strong>in</strong>kel <strong>der</strong> kulturellen <strong>Bildung</strong> ist beson<strong>der</strong>s das<br />

För<strong>der</strong>programm MEDIA Weiterbildung zu erwähnen, dass sich an Profis im Filmbereich<br />

richtet. Mittels MEDIA Weiterbildung werden Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen für diese<br />

Berufsgruppe geför<strong>der</strong>t. E<strong>in</strong>en Schwerpunkt bilden dabei die neuen Technologien.<br />

2.2.6 Weitere europäische För<strong>der</strong>programme<br />

Über die genannten För<strong>der</strong>programme h<strong>in</strong>aus können von Kultur- und <strong>Bildung</strong>se<strong>in</strong>richtungen<br />

weitere Unterstützungsmaßnahmen <strong>in</strong> Anspruch genommen werden. Zu erwähnen<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die Strukturför<strong>der</strong>mittel. Sie sollen dazu dienen, wirtschaftlich benachteiligte<br />

Gebiete zu för<strong>der</strong>n und damit e<strong>in</strong>en Beitrag zu e<strong>in</strong>er kohärenten Entwicklung <strong>der</strong><br />

Europäischen Union zu leisten. Bei <strong>der</strong> Strukturför<strong>der</strong>ung werden die Gebiete <strong>in</strong> Zielregionen<br />

unterschieden und zwar:<br />

Ziel 1: Gebiete mit Entwicklungsrückstand (z.B. <strong>der</strong>zeit noch Ostdeutschland)<br />

Ziel 2: wirtschaftliche und soziale Entwicklung von Gebieten mit Strukturproblemen<br />

Ziel 3: Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> <strong>Bildung</strong>s- und Ausbildungssysteme und Beschäftigungsför<strong>der</strong>ung<br />

Interreg: grenzüberschreitende, transnationale und <strong>in</strong>terregionale Zusammenarbeit<br />

URBAN: nachhaltige Entwicklung krisenbetroffener Städte und Stadtviertel<br />

LEADER +: Entwicklung des ländlichen Raums durch lokale Initiativen<br />

EQUAL: Bekämpfung von Ungleichheiten und Diskrim<strong>in</strong>ierungen auf dem Arbeitsmarkt<br />

PHARE: Institutionenaufbau und Investitionsför<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> den Beitrittslän<strong>der</strong>n<br />

Immer noch werden die Strukturfondsmittel von Kultur- und <strong>Bildung</strong>se<strong>in</strong>richtungen verhältnismäßig<br />

wenig <strong>in</strong> Anspruch genommen, obwohl die f<strong>in</strong>anzielle Ausstattung dieser Programme<br />

wesentlich größer ist als die des „kle<strong>in</strong>en“ För<strong>der</strong>programms KULTUR 2000 bzw.<br />

se<strong>in</strong>es Nachfolgeprogramms KULTUR 2007.<br />

Dabei kann Kultur e<strong>in</strong> wichtiger Faktur für Regionalentwicklung z.B. durch die Aus- und<br />

Weiterbildung im Kulturbereich, durch den Kulturtourismus, <strong>der</strong> immer auch Komponenten<br />

<strong>der</strong> kulturellen <strong>Bildung</strong> enthält, durch die Aufwertung und Erhaltung des kulturellen<br />

Erbes, was e<strong>in</strong>e <strong>Bildung</strong>skomponente e<strong>in</strong>schließt. Nicht vergessen werden darf <strong>der</strong> Aspekt<br />

des Zugangs zu neuen Technologien mittels Kultur o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Beitrag von Kultur zur Verän<strong>der</strong>ung<br />

von Stadtvierteln. Die Bewerbungen zur Kulturhauptstadt Europas haben gezeigt,<br />

dass Kultur e<strong>in</strong> wichtiger Faktor <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadtentwicklung se<strong>in</strong> kann. E<strong>in</strong>e Stadt wie Halle/<br />

Saale hat <strong>in</strong> ihrem Bewerbungskonzept unter Beweis gestellt, dass mit den Wunden e<strong>in</strong>er<br />

Stadt <strong>–</strong> wie dem massiven Bevölkerungsverlust <strong>–</strong> bewusst umgegangen werden kann, sie zu<br />

künstlerischen Vorhaben <strong>in</strong>spirieren und <strong>der</strong> Diskussionsprozess um e<strong>in</strong>e lebenswerte Stadt,<br />

e<strong>in</strong> wichtiger Prozess <strong>in</strong>formeller kultureller <strong>Bildung</strong>, produktiv gemacht werden kann.

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