Festung Europa
Festung Europa
Festung Europa
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Flagge der EU<br />
Strukturmaßnahmen gefördert werden, darf sich jedoch<br />
nicht auf die Fangkapazität auswirken. Strukturelle<br />
Maßnahmen erleichtern Fischern den Einstieg<br />
in andere Arbeitsmärkte. 2004 unterbreitete die<br />
Kommission Vorschläge, FIAF durch einen Europäischen<br />
Fischereifonds abzulösen, d. h. eine grundlegendeNeuerungderStrukturmaßnahmeneinzuleiten.<br />
Aquakulturen. Weiterhin forciert die GFP den Ausbau<br />
von Aquakulturen, die vorhandene Fischbestände<br />
schonen und höhere Erträge ermöglichen. 2001<br />
machten Aquakulturen 17 % der Fischproduktion<br />
der EU aus, jedoch 33 % des Gesamtwerts. Aquakulturen<br />
stellen in Zeiten schwindender Fischvorkommen<br />
eine große Chance dar. Der Sektor entwickelt<br />
sich aber im Weltvergleich deutlich weniger dynamisch,<br />
und so konzentriert sich die GFP vermehrt auf<br />
die Ausweitung dieses Bereichs.<br />
(3) Die GFP steht und fällt mit der richtigen Anwendung<br />
ihrer Maßnahmen und ist auf effiziente Überwachung<br />
angewiesen, um das Vertrauen der Beteiligten<br />
zu sichern. Hohe Mobilität der Boote und große<br />
Fischgebiete erschweren die Überwachung erheblich.<br />
Ab Januar 2005 wurde die satellitengestützteSchiffsüberwachung(VMS)aufalleBooteüber15<br />
Meter Länge ausgedehnt. Die Kompetenz der Mitgliedstaaten<br />
zur Kontrolle von Booten anderer Mitgliedstaaten<br />
wurde erweitert, ebenso die Kontrollkompetenzen<br />
der Kommission. Weiterhin soll bis<br />
2006 eine gemeinsame europäische Aufsichtsstelle<br />
geschaffen werden.<br />
(4) Ein Grund des Scheiterns der bisherigen GFP war<br />
ihre kurzfristige Orientierung und das mangelhafte<br />
Einbeziehen der betroffenen Akteure. Die Einführung<br />
regionaler Beratungsgremien (Regional AdvisoryCouncils,RAC)solldementgegenwirken.Inihnen<br />
haben Fischer, Wissenschaftler (vor allem bzgl.<br />
TAC)undandereAkteuredieMöglichkeit,sichfrühzeitig<br />
abzustimmen. Der Rat setzte 2004 sieben<br />
RACs ein.<br />
Fazit: Effiziente Kontrollmechanismen sind unabdingbar,flankiertvonvertrauensbildendenundlangfristig<br />
orientierten Maßnahmen. Der Widerspruch<br />
zwischen Gemeinschaftsinteresse und Einzelinteressen<br />
zeigt sich regelmäßig in den Differenzen zwischen<br />
Kommission und Ministerrat (und den darin<br />
vertretenen starken Fischnationen) bezüglich der<br />
Fangquoten. Der Fischsektor leidet weiterhin an Unwägbarkeiten<br />
in den Untersuchungen der Fischbe-<br />
330<br />
stände (die als Basis für die TACs dienen) und der<br />
Beifangproblematik. Schließlich haben die internationale<br />
Entwicklung der Fischbestände, aber auch<br />
derFangquotendirekteAuswirkungenaufdieGFP.<br />
Ch. R.<br />
Literatur:<br />
Churchill, R.: EEC Fisheries Law. Dordrecht 1988<br />
Nordmann, Ch. u. a.: Politique commune de la pêche.<br />
In: Joly Communautaire (Loseblattwerk). Paris 1996<br />
Rijn, T. van: Fischereipolitik. In: v. d. Groeben, H./Thiesing,<br />
J./Ehlermann, C.-D.: Kommentar zum EWG-Vertrag.<br />
Baden-Baden 1997 5<br />
Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union: Fakten<br />
und Zahlen über die GFP – Eckdaten der Fischereipolitik.<br />
Luxemburg 2004<br />
Dies.: Fischereimanagement in der EU. ISBN 92-894-5439-3<br />
Internet:<br />
Tätigkeitsbereich Fischerei: www.europa.eu.int/pol/fish<br />
Kommission, GD Fischerei: www.europa.eu.int/comm/fisheries/policy_de.htm<br />
Flagge der EU �<strong>Europa</strong>flagge<br />
Flexibilität �Abgestufte Integration, �Verstärkte<br />
Zusammenarbeit<br />
Flexibilitätsklausel wird im �Verfassungsvertrag<br />
2004 der Art. I-18 genannt, dessen Abs. 1 sinngemäß<br />
dem Art. 308 EGV (�„Generalermächtigung“) entspricht.<br />
Florenz-Erklärung<br />
Begriff: Von sieben Ministern (Frankreich, Italien,<br />
Österreich, Portugal, Rumänien, Spanien, Tschechien;<br />
Schweden zog seine Unterschrift zurück) auf<br />
EinladungdesitalienischenMinistersBerlingueranlässlich<br />
der Vorstellung des Europäischen Schulnetzes<br />
auf einer Konferenz in Florenz am 30. 9. 1999 unterzeichnete<br />
Erklärung zur Förderung der Grundbildung.<br />
Hintergrund und Beweggründe: Nach der �Magna<br />
Charta Universitatum (Bologna, 18. 9. 1988) beabsichtigte<br />
Italien, parallel zur Förderung eines europäischen<br />
Hochschulraums (�Bologna-Prozess),<br />
auch die Grundbildung zum Gegenstand einer zwischenstaatlichen<br />
Beschlussfassung zu machen.<br />
Zielsetzung: Zur Schaffung eines „europäischen<br />
Raumes verstärkter Zusammenarbeit in der Grundbildung<br />
und im Arbeitsleben“ im Sinne einer<br />
„GleichheitundEffizienzderBildungssysteme“sollen<br />
„bestimmte Leistungsniveaus in den Bereichen<br />
Lesen, Mathematik, Naturwissenschaften, Umgang