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Festung Europa

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Industriepolitik<br />

– das Netzwerk BC-Net (�Business Cooperation<br />

Network) als Netz von Unternehmensberatern, die<br />

Kooperationen vorbereiten und unterstützen;<br />

– die Projektunterstützung durch die �Europäische<br />

Investitionsbank;<br />

– die Finanzierung von Rahmenprogrammen für<br />

Forschung und technologische Entwicklung in den<br />

Bereichen Informations- und Kommunikationstechnologien,<br />

industrielle Technologien und neue Werkstoffe,<br />

Umwelttechnik, Biowissenschaft und Biotechnik,<br />

Energie, Mensch und Mobilität.<br />

5. Lissabon-Strategie für mehr Wachstum, mehr<br />

Wettbewerbsfähigkeit und mehr Beschäftigung:Im<br />

März 2000 beschloss der Europäische Rat in Lissabon<br />

eine neue Strategie. Im Kern handelt es sich um<br />

ein Bündel sich gegenseitig beeinflussender Reformen:<br />

a) Den Übergang zu einer wissensbasierten Wirtschaft<br />

und Gesellschaft durch bessere Politiken für<br />

die Informationsgesellschaft und für die Bereiche<br />

Forschung und Entwicklung sowie durch die Forcierung<br />

des Prozesses der Strukturreform im Hinblick<br />

auf Wettbewerbsfähigkeit und Innovation und durch<br />

die Vollendung des Binnenmarktes vorzubereiten;<br />

b) das europäische Gesellschaftsmodell zu modernisieren;<br />

c) für anhaltend gute wirtschaftliche und günstige<br />

Wachstumsaussichten Sorge zu tragen.<br />

Die Zielsetzungen sehen u. a. vor<br />

a) bis 2010 in die Bereiche Forschung und EntwicklungimprivatenundöffentlichenSektorrund3%des<br />

BIP zu investieren;<br />

b) die Beschäftigungsquote bis 2010 möglichst nahe<br />

an 70% heranzuführen (2000: 61%);<br />

c) eine durchschnittliche Wachstumsrate von etwa<br />

3% zu erzielen.<br />

Ziel ist es, die Union bis zum Jahr 2010 zum „wettbewerbsfähigsten<br />

und dynamischsten, wissensbasierten<br />

Wirtschaftsraum der Welt“ zu machen. Mit der<br />

Lissabon-Strategie verbindet sich somit „Wachstum,<br />

Beschäftigung und nachhaltige Entwicklung“.<br />

Sie hat jedoch nach Einschätzung der Kommission<br />

nach halber Laufzeit (2005) nicht genügend Fortschritte<br />

erzielt. Die Union definiert daher die Prioritäten<br />

dieser Strategie neu. Für die Industriepolitik<br />

sieht die Kommission Handlungsansätze auf Basis<br />

der Artikel 95 (Binnenmarkt), 152 (Gesundheitswesen)<br />

und 157 (Wettbewerbsfähigkeit) sowie Titel<br />

XVIII(InnovationundForschung)desEG-Vertrags:<br />

440<br />

a) Folgende allgemeine Ziele hat sich die Kommission<br />

gesetzt:<br />

– Abbau von Hürden für Unternehmer in <strong>Europa</strong> und<br />

Förderung potenzieller Unternehmer,<br />

– Innovationsförderung sowohl im technischen Bereich<br />

als Ergänzung zur Forschung als auch im Geschäftsprozess,<br />

– weitere Steigerung der Effizienz des Binnenmarktes,<br />

insbes. seines Funktionierens in den neuen Mitgliedstaaten<br />

und nach Möglichkeit Ausweitung der<br />

Vorteile des Binnenmarktes auf andere Regionen,<br />

– Verbesserung der globalen Wettbewerbsfähigkeit<br />

der europäischen Industrie im Rahmen einer nachhaltigen<br />

Entwicklung.<br />

b) Tätigkeitsfelder sind<br />

– die Förderung der unternehmerischen Initiative:<br />

Dieser Bereich umfasst Maßnahmen zur ständigen<br />

Verbesserung des wirtschaftlichen Umfelds vor allem<br />

mithilfe des BEST-Verfahrens (Rahmenregelung<br />

für Projekte zur Förderung der Arbeit der Mitgliedstaaten<br />

bei Ermittlung und Austausch bewährter<br />

Verfahren durch �Benchmarking und andere Methoden)<br />

und Netze zur Unterstützung von Unternehmen;<br />

– die Förderung von Innovation und Wandel;<br />

– die Steigerung des Binnenmarktes;<br />

– die Wettbewerbsfähigkeit und �Nachhaltige Entwicklung:<br />

Hier geht es um horizontale und sektorale<br />

Tätigkeiten zur Analyse und Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

der europäischen Wirtschaft.<br />

Dazu gehören auch Überschneidungen mit anderen<br />

EU-Politikfeldern, die in den wirtschaftlichen Bereich<br />

hineinwirken können.<br />

c) Auch der EU-weite Abbau der Bürokratie ist ein<br />

wichtiges Anliegen der Lissabon-Strategie für mehr<br />

Wachstum und Beschäftigung. In deren Rahmen soll<br />

die EU-Gesetzgebung durch den Abbau von Überregulierungen<br />

verbessert werden. Ziel ist eine Vereinfachung<br />

der Rechtssetzung. Die Kommission setzt<br />

beim Bürokratieabbau auf drei Qualitätsparameter:<br />

Verbesserte Folgenabschätzung bereits im Gesetzgebungsverfahren,<br />

eine stärkere Vereinfachung vorhandener<br />

EU-Regelungen und eine kontinuierliche<br />

Umsetzung des Bürokratieabbaus über jährliche Aktionspläne.<br />

6. Fazit: Mit der Lissabon-Strategie konzentriert<br />

sichdieIndustriepolitikderEUaufdie–auchfürUnternehmen<br />

– Hauptfaktoren Wettbewerbsfähigkeit<br />

und Wachstum, d. h. Verbesserung der Wissensge-

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