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Festung Europa

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Haushalt<br />

Entsprechend Art. 280 EGV (Art. III-415 VVE<br />

2004) bekämpfen die Union und die Mitgliedstaaten<br />

Betrug und sonstige gegen die finanziellen Interessen<br />

der Union gerichtete rechtswidrige Handlungen.<br />

Mit dem Amt für Betrugsbekämpfung �OLAF.<br />

(Office de la Lutte Anti-Fraude) hat die Union seit<br />

1999 ein wirksames Instrument.<br />

4. Fazit: Der EU-Haushalt unterscheidet sich grundlegenddurchseineGrößenordnungundseineAusgabenstruktur<br />

von den einzelstaatlichen Haushaltsplänen.<br />

Sieht man von den Ausgabenbereichen Landwirtschaft<br />

und den externen Politikbereichen ab, erscheint<br />

der EU-Haushalt hauptsächlich als Investitionshaushalt,<br />

der zur Stärkung des Wirtschaftspotenzials<br />

der Union beiträgt. Er begleitet ihre EntwicklungunddieneuenAufgaben,diesichdarausergeben.<br />

Sein Hauptmerkmal ist daher ein ständiger<br />

(kontrollierter)Anstieg,dersichraschervollziehtals<br />

im Falle einzelstaatlicher Pläne. Dagegen darf nicht<br />

übersehen werden, dass die Übernahme neuer Aufgaben<br />

durch den EU-Haushalt die Finanzen der Mitgliedstaaten<br />

entsprechend entlastet. Bei zwei Dritteln<br />

der aus dem EU-Haushalt finanzierten Ausgaben<br />

handelt es sich um Aufgaben, die die Mitgliedstaaten<br />

bei Ausbleiben einer Unionsintervention<br />

428<br />

Gesamtausgaben<br />

Agrarpolitik ( EAGFL)<br />

Strukturpolitik<br />

Interne Politik<br />

Externe Politik<br />

Verwaltung,<br />

Sonstiges**<br />

übernehmen müssten. Die Kommission hat als Ziel<br />

bis 2013 1,14 % des BIP vorgegeben (�Finanzielle<br />

Vorausschau 2007 – 2013, Vorschläge der Kommission).<br />

Der europäische Verteilungskampf um das<br />

Geld (Höhe des Haushalts und Belastungen für die<br />

Mitgliedstaaten) ist struktureller Bestandteil der<br />

EU-Finanzverfassung. Die nationalen Ziele müssen<br />

immer wieder neu mit den Unionszielen ausbalanciert<br />

werden.<br />

Offen ausgebrochen ist der Konflikt beim gescheiterten<br />

EU-Gipfel in Brüssel im Juni 2005. Eine Einigung<br />

auf die Finanzielle Vorausschau 2007 – 2013<br />

kam nicht zustande. Konfliktlinien waren die Forderungen<br />

von Mitgliedstaaten einer Begrenzung des<br />

EU-Gesamthaushalts auf 1,00 % des BIP, der Beitragsrabatt<br />

für Großbritannien (�Ausgleichsmechanismus)<br />

und die Reduktion der landwirtschaftlichen<br />

EU-Beihilfen. Der Gipfel scheiterte am fehlenden<br />

Willen und der allzu geringen Beweglichkeit einzelner<br />

Mitgliedstaaten (insb. Frankreichs, Großbritanniens,<br />

der Niederlande, Spaniens) und zeigte die<br />

strukturellen Schwierigkeiten der EU-Mittelverteilung,<br />

die ohne ein gemeinsames Maß an Solidarität<br />

und Kompromissfähigkeit nicht zu beheben sind.<br />

(�FinanzielleVorausschau) L. U.<br />

Haushaltsausgaben der Europäischen Gemeinschaften 1960 – 2005<br />

(in Mio. RE / ERE / ECU / Euro*)<br />

1960<br />

28,3<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

23,4<br />

4,9<br />

1970<br />

5 448,4<br />

5 228,3<br />

64,0<br />

–<br />

–<br />

114,7<br />

41,4<br />

1980<br />

16 057,1<br />

11 596,1<br />

1 253,8<br />

212,8<br />

–<br />

938,3<br />

2 056,1<br />

1990<br />

46 604,6<br />

27 233,8<br />

7 766,1<br />

1 738,7<br />

–<br />

2 298,1<br />

7 567,9<br />

2000<br />

92 915,8<br />

37 023,4<br />

39 522,9<br />

6 312,8<br />

3 612,6<br />

3 288,4<br />

1 699,4<br />

* RE (=Rechnungseinheit) bis 1970; ERE 1980; ECU 1990; Euro ab 2000<br />

** 1990 einschl. externe Politik; ab 2000 hauptsächl. Heranführungshilfe, 2005 einschl. Zahlungsausgleich<br />

Quellen: Kommission der EG, Amtsblatt der EG versch. Ausgaben, für 2005 Abl. L 60/2005<br />

in Mio. Euro*<br />

in % des Gesamthaushalts<br />

Entwicklung der Ausgaben des EAGFL, Abt. Garantie, 1975 – 2005<br />

1975<br />

4 336,4<br />

70,5<br />

1980<br />

11 485,5<br />

71,5<br />

1985<br />

19 859,0<br />

* 1975: RE; 1980: ERE; 1990 ECU; ab 2000 Euro<br />

Quelle: Kommission der EG, div. Gesamtberichte; Amtsblatt der EU, versch. Ausgaben, für 2005 Abl. L 60/2005<br />

69,8<br />

1990<br />

26 522,0<br />

56,9<br />

2000<br />

37 023,4<br />

39,8<br />

2005<br />

106 300,0<br />

38 343,4<br />

43 167,5<br />

7 923,8<br />

5 476,2<br />

6 351,2<br />

4 691,9<br />

2005<br />

38 343,4<br />

36,1

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