10.09.2012 Aufrufe

Festung Europa

Festung Europa

Festung Europa

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Teams mit Europol-Vertretern in unterstützender<br />

Funktion zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität<br />

zu bilden;<br />

– Erleichterung der Auslieferung zwischen den<br />

EU-Staaten;<br />

– Festlegung unionsweit geltender Mindestvorschriften<br />

über die Tatbestandsmerkmale strafbarer<br />

Handlungen und die in den Bereichen organisierte<br />

Kriminalität, Terrorismus und Drogenhandel zu verhängenden<br />

Strafen;<br />

– eine rechtliche Verpflichtung zu engerer Zusammenarbeit<br />

der Polizei- und Justizbehörden aller<br />

EU-Staaten, um Rassismus, Fremdenfeindlichkeit,<br />

Terrorismus, organisierte Kriminalität, Menschenhandel<br />

und Straftaten gegenüber Kindern, Drogenhandel,<br />

Bestechung und Betrug zu verhüten und zu<br />

bekämpfen.<br />

2.4 In der Folge verpflichteten sich die Mitgliedstaaten<br />

auf einem Sondergipfel des Europäischen Rates<br />

im Oktober 1999 in Tampere (Finnland) zu einer<br />

ganzen Reihe von Initiativen zum Asylrecht, zur Kriminalitätsbekämpfung<br />

und zur justitiellen und polizeilichen<br />

Zusammenarbeit.<br />

Auf der Ebene der Kriminalitätsermittlung wurde<br />

vereinbart:<br />

– Euroteams: Gemeinsame Ermittlungsteams (Drogenhandel,<br />

Menschenhandel, Terrorismus) mit Unterstützung<br />

durch Europol;<br />

– Task Force: Einrichtung einer operativen Task<br />

Force der EU-Polizeichefs, die mit Europol sich über<br />

grenzüberschreitende Kriminalität verständigt und<br />

operative Maßnahmen plant;<br />

– Europol: Aufwertung und stärkere finanzielle<br />

Ausstattung des Europäischen Polizeiamtes, das<br />

1995 gegründet wurde;<br />

– �Eurojust: Bekämpfung der schweren organisierten<br />

Kriminalität;<br />

– Akademie: Einrichtung einer europäischen Polizeiakademie.<br />

Als weitere Maßnahmen wurden vereinbart:<br />

– Strafrechtsharmonisierung unter Betonung des<br />

Grundsatzes der gegenseitigen Anerkennung in<br />

Rechtsfragen; die Harmonisierung konzentriert sich<br />

auf gemeinsame Definitionen, Tatbestandsmerkmale<br />

und Sanktionen bei Delikten wie Finanzkriminalität,Drogen-undMenschenhandel,sexuellerKindesmissbrauch,<br />

Umweltkriminalität;<br />

– uneingeschränkte Rechtshilfe bei schwerer Wirtschaftskriminalität;<br />

Justiz und Inneres<br />

– Forcierung der Drogenbekämpfung;<br />

– Sondermaßnahmen zur Bekämpfung der �Geldwäsche.<br />

Die EU konkretisierte zunehmend ihr integrationspolitisches<br />

Ziel, die Schaffung eines „Raumes der<br />

Freiheit, der Sicherheit und des Rechts“. Der �Verfassungsvertrag<br />

2004 legt dazu in Art. I-3 (Die Ziele<br />

der Union) fest: „Die Union bietet ihren Bürgerinnen<br />

und Bürgern einen Raum der Freiheit, der Sicherheit<br />

und des Rechts ohne Binnengrenzen.“<br />

2.5 Terrorismusbekämpfung: Seit den Terroranschlägen<br />

in Madrid am 11. 3. 2004 hat die EU ihre<br />

Anstrengungen zur Bekämpfung des Terrorismus<br />

verstärkt und zu diesem Zweck konkrete Maßnahmen<br />

ergriffen. Der Tag selbst wurde zum Europäischen<br />

Tag der Opfer des Terrorismus erklärt. In einem<br />

Bericht hat die Kommission eine Bestandsaufnahme<br />

all dieser Maßnahmen durchgeführt, ihre<br />

Umsetzung auf nationaler und europäischer Ebene<br />

überprüft und die noch zu bewältigenden Herausforderungenaufgeführt.EineWochenachdenAnschlägen<br />

nahm der Europäische Rat eine Erklärung zur<br />

Terrorismusbekämpfung an, in der sich die Union<br />

und ihre Mitgliedstaaten verpflichten, „alles in ihrer<br />

Macht Stehende zu tun, um alle Formen des Terrorismus<br />

gemäß den Grundprinzipien der EU zu bekämpfen“.<br />

Der Aktionsplan zur Terrorismusbekämpfung<br />

setzt diese Erklärung in strategisch erreichbare Zielsetzungen<br />

um, darunter die Beseitigung von Barrieren<br />

zwischen den Mitgliedstaaten bei der VerbreitungvonInformationenzuTerrorismus,AufspürungundUnterbindungderTerrorismusfinanzierung,Beseitigung<br />

der Ursachen für Terrorismus sowie die<br />

Vorbereitung auf die Bewältigung von Folgen möglicher<br />

Anschläge.<br />

Die Kommission hat folgende Aufgabenbereiche:<br />

– Die Einrichtung eines allgemeinen Frühwarnsystems,<br />

das alle bestehenden Warnsysteme auf<br />

EU-Ebene vernetzt, und die Einrichtung eines Krisenzentrums,<br />

das im Notfall alle bestehenden Dienste<br />

der Kommission miteinander in Kontakt bringen<br />

würde.<br />

– Die Erarbeitung eines Vorschlages zur Einrichtung<br />

eines europäischen Strafverfolgungsnetzes (bis<br />

2006). Hierdurch soll eine Verbindung zwischen den<br />

zuständigen Behörden der einzelnen Mitgliedstaaten,<br />

Europol und dem Frühwarnsystem der Kommission<br />

hergestellt werden.<br />

– Entwicklung von Maßnahmen zur Gewährleistung<br />

459

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!