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Festung Europa

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Forschungs- und Technologiepolitik<br />

der gemeinschaftlichen FTE-Maßnahmen sorgen<br />

und die Synergie zwischen den Strukturfonds<br />

(�Fonds der EU) und den Forschungsmaßnahmen<br />

fördern, welche zum Zusammenhalt der Gemeinschaft<br />

(�Kohäsion) beiträgt;<br />

– die Entwicklung von Synergien zwischen Forschung<br />

und Ausbildung ermöglichen.<br />

Zentrales Anliegen des 6. RP ist – wie bereits dargestellt<br />

– die Entwicklung eines Europäischen Forschungsraums.MitdiesemKonzeptsollenKohärenz<br />

und Einfluss der Europäischen Forschung erhöht<br />

werden. <strong>Europa</strong> steht vor konkreten Herausforderungen,<br />

die mit Hilfe dieses Konzepts gemeistert<br />

werden sollen. Dazu gehören die bessere Nutzung<br />

wissenschaftlicher Ressourcen und Einrichtungen<br />

auf europäischer Ebene, mehr privatwirtschaftliche<br />

Investitionen in FTE, eine höhere Mobilität der Arbeitnehmer<br />

im Allgemeinen und der forschenden<br />

Wissenschaftlicher im Besonderen, sowie die Schaffung<br />

günstiger Voraussetzungen für einen Forschungsraum<br />

mit „gemeinsamen Wertvorstellungen“.<br />

Im Kern wird mit dem EFR das Ziel verfolgt,<br />

die verstreuten Ressourcen so zu bündeln, dass wichtige<br />

und lohnenswerte Vorhaben in Angriff genommen<br />

werden können. Durch einen besseren Informationsaustausch<br />

und eine bessere Abstimmung sollen<br />

der bürokratische Aufwand verringert und damit die<br />

Effizienz gesteigert und das Vertrauen erhöht werden.<br />

Eine wichtige Zielsetzung der Neuausrichtung der<br />

europäischen FTE-Politik ist eine deutliche Steigerung<br />

der für diesen Bereich zur Verfügung stehenden<br />

Finanzmittel.AberebensowiedieErfolgsaussichten<br />

des „Lissabon Prozesses“ im Hinblick auf die „Halbzeitbilanz“<br />

als skeptisch beurteilt werden müssen,<br />

erscheint es auch sehr fraglich, ob angesichts der angespannten<br />

Haushaltslage in den meisten Mitgliedsländern<br />

zumindest eine Annäherung an das „Dreiprozentziel“<br />

erzielt werden kann.<br />

Das 7. Europäische Forschungsrahmenprogramm<br />

(Start 2006):<br />

Am 16. 6. 2004 beschloss die Kommission eine Mitteilung<br />

(KOM 2004/353) mit dem Titel „Wissenschaft<br />

und Technologie: der Schlüssel zur Zukunft<br />

<strong>Europa</strong>s“; Zielsetzung ist die führende Rolle <strong>Europa</strong>s<br />

in Forschung und technologischer Entwicklung<br />

zu festigen. In dieser auf einem Finanzierungsvorschlag<br />

der EU vom Februar 2004 beruhenden Mitteilung<br />

wird empfohlen, den europäischen Forschungs-<br />

342<br />

etat für den Zeitraum 2007 bis 2013, der das 7. Rahmenprogramm<br />

umfasst, auf rund 10 Mrd. Euro jährlich<br />

zu verdoppeln. Mit dieser Erhöhung will man<br />

hauptsächlich erreichen, dass der mit EU-weiten<br />

MaßnahmenverbundeneMehrwertvollundganzgenutztwerdenkann,indemmandienotwendigenVoraussetzungen<br />

bei Sachmitteln und Personal schafft<br />

und sich in hohem Maße private Forschungsinvestitionen<br />

zunutze macht.<br />

In dieser Mitteilung hat die Kommission sechs große<br />

Ziele definiert:<br />

a) Schaffung von europäischen Exzellenzpolen,<br />

b) Start europäischer Technologieinitiativen,<br />

c) Erzeugung größerer Kreativität in der Grundlagenforschung<br />

durch Wettbewerb zwischen Teams<br />

auf europäischer Ebene,<br />

d) <strong>Europa</strong> für die besten Wissenschaftler attraktiver<br />

machen,<br />

e) Ausbau der Forschungsinfrastrukturen von europäischem<br />

Interesse,<br />

f) Stärkere Koordinierung einzelstaatlicher Forschungsprogramme.<br />

Zu den thematischen Prioritäten des 7. RP werden<br />

also auch die neuen Bereiche Raumforschung und<br />

Sicherheits- und Verteidigungsforschung gehören.<br />

Als Schwerpunktbereiche des 7. RP (vgl. Locatelli-<br />

Bericht des Europäischen Parlaments, EP-Dok.<br />

A6-0046/2005) werden zumeist genannt: Biowissenschaften<br />

einschl. Biotechnologie, Neurowissenschaften<br />

und präventive und öffentliche Gesundheitsfürsorge);<br />

alle bestehenden und künftigen<br />

CO2-freien Energieträger (einschl. Atomenergie);<br />

Informations- und Kommunikationstechnologien;<br />

Nanotechnologie, neue Werkstoffe und Produktionsverfahren;<br />

Chemie.<br />

Gefordert wird – insbes. seitens des Europäischen<br />

Parlaments – eine ausreichende Finanzausstattung<br />

(zumindest Verdoppelung der FTE-Mittel!) und<br />

Verknüpfung mit der finanziellen Vorausschau<br />

(2007–2013) der Gemeinschaft.<br />

DieweiterePlanungsiehtvor,dasseinersteroffizieller<br />

Vorschlag der Europäischen Kommission zum<br />

nächstenForschungsrahmenprogrammimLaufedes<br />

Jahres 2005 vorgelegt wird. Das 7. RP soll in der<br />

zweitenJahreshälfte2006offiziellstarten.<br />

P. P./J. Sch.<br />

Dokumente:<br />

Europ. Parlament, Bericht über Wissenschaft und Technologie<br />

– Leitlinien für die Forschungsförderung der EU. Berichterstatterin:<br />

Pia Elda Locatelli; EP-Dok. A6-0046/2005

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