Festung Europa
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d) mit qualifizierter Mehrheit, wenn das EP den gemeinsamen<br />
Standpunkt annimmt (ohne nochmals<br />
die Kommission anzuhören);<br />
d)inallenanderenFällenmitqualifizierterMehrheit.<br />
Entscheidet der Rat in zweiter Lesung nicht fristgerecht,<br />
ist das Rechtsetzungsvorhaben (Vorschlag der<br />
Kommission) gescheitert.<br />
4. Anwendungsbereiche:<br />
a) Das Anhörungsverfahren gilt in folgenden Bereichen:<br />
– polizeiliche und justitielle Zusammenarbeit in<br />
Strafsachen;<br />
– Änderung der Verträge;<br />
– Diskriminierung;<br />
– Unionsbürgerschaft;<br />
– Landwirtschaft;<br />
– Visa, Asyl, Einwanderung und andere Politikfelder<br />
im Zusammenhang mir der Freizügigkeit;<br />
– Wettbewerbsregeln;<br />
– steuerliche Vorschriften;<br />
– Wirtschaftspolitik;<br />
– „verstärkte Zusammenarbeit“.<br />
b) Das Zustimmungsverfahren ist anzuwenden bei:<br />
– Aufgabenbestimmung der Europäischen Zentralbank<br />
(EZB)<br />
– Änderung der Satzung der EZB und des Europäischen<br />
Systems der Zentralbanken<br />
– Struktur- und Kohäsionsfonds;<br />
– Festlegung eines einheitlichen Verfahrens zur<br />
Wahl des EP;<br />
– bestimmte internationale Übereinkünfte;<br />
– Beitritt neuer Mitgliedstaaten.<br />
c) Das Mitentscheidungsverfahren gilt in folgenden<br />
Bereichen:<br />
– Verbot der Diskriminierung aufgrund der Staatsangehörigkeit;<br />
– Recht auf Einreise, Aufenthalt und Verbleib in<br />
der Union;<br />
– Freizügigkeit der Arbeitnehmer;<br />
– Niederlassungsrecht;<br />
– Verkehr;<br />
– Binnenmarkt;<br />
– Beschäftigung;<br />
– Zusammenarbeit im Zollwesen;<br />
– Bekämpfung der sozialen Ausgrenzung;<br />
– Chancengleichheit und Gleichbehandlung;<br />
– Durchführungsbeschlüsse in Bezug auf den Europäischen<br />
Sozialfonds;<br />
– Bildung;<br />
Gesetzgebungsverfahren<br />
– Berufsausbildung;<br />
– Kultur;<br />
– Gesundheit;<br />
– Verbraucherschutz;<br />
– Transeuropäische Netze;<br />
– Durchführungsbeschlüsse in Bezug auf den Europäischen<br />
Fonds für regionale Entwicklung;<br />
– Forschung;<br />
– Umwelt;<br />
– Transparenz;<br />
– Prävention und Bekämpfung von Betrug;<br />
– Statistik;<br />
– Schaffung einer beratenden Behörde für den Datenschutz.<br />
5. Einzelverfahren: Neben den Formen der Rechtsetzungsverfahren<br />
existieren folgende Einzelverfahren,<br />
die die Stellung des EP im Legislativverfahren<br />
stärken:<br />
– Konzertierungsverfahren (seit 1975) bei Rechtsakten<br />
von allgemeiner Tragweite mit ins Gewicht fallenden<br />
finanziellen Auswirkungen. Wird eine Initiative<br />
der Kommission (Vorschlag) in diese Kategorie<br />
eingeordnet, können EP oder Rat das konzertierte<br />
Verfahren einleiten, sofern der Rat von der Position<br />
des EP im Rahmen des Anhörungsverfahrens erheblich<br />
abzuweichen beabsichtigt. Verhandlungen werden<br />
dann im Konzertierungsausschuss (Kommissions-,<br />
EP- und Ratsvertreter) mit dem Ziel aufgenommen,<br />
einen Kompromiss zu finden. Nach einer<br />
erneuten Stellungnahme des EP kann dann der Rat<br />
beschließen.<br />
– Haushaltsverfahren (Art. 272 EGV);<br />
– Bestimmungen über das System der Eigenfinanzmittel<br />
der Europäischen Union (Art. 269 EGV);<br />
– Internationale Abkommen der Union mit Drittstaaten<br />
oder internationalen Organisationen (Art. 133<br />
EGV Handelspolitik, Art. 300 EGV Abkommen allgemeiner<br />
Art);<br />
5. Demokratiedefizite im Entscheidungsverfahren:<br />
Im Laufe der Zeit wurden die Befugnisse der<br />
EG/EU-Institutionen entsprechend der �Erweiterung<br />
und �Vertiefung der (Aktivitäten der) Union<br />
ausgebaut und insbes. die Rechte des EP durch die<br />
Reformen gestärkt.<br />
So weitet der �Vertrag von Amsterdam die EP-Kompetenzenaus.ErbeinhaltetaucheinegrößereBeteiligung<br />
der einzelstaatlichen Parlamente in der EU.<br />
Entwürfe für Rechtsakte, die die Kommission dem<br />
Rat und dem Europäischen Parlament vorlegt, wer-<br />
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