Festung Europa
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Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts<br />
Großbritannien:DasUnterhaushatam9.2.2005der<br />
Verfassung zugestimmt (345 : 130 : 0), das Oberhaus<br />
hat noch nicht abgestimmt. Die britische Regierung<br />
hat zusätzlich ein Referendum angekündigt, das in<br />
der ersten Jahreshälfte 2006 abgehalten werden sollte.<br />
Nach den Referenden in Frankreich und den Niederlanden<br />
wurde der Termin auf unbestimmte Zeit<br />
verschoben.<br />
Irland: Für die Ratifizierung schreibt die Landesverfassung<br />
ein bindendes Referendum vor, das für Ende<br />
2005/Anfang 2006 vorgesehen ist. Zusätzlich ist die<br />
Entscheidung des Parlaments geplant.<br />
Italien: Die Landesverfassung sieht für internationale<br />
Verträge keine Volksabstimmung vor. Das Abgeordnetenhaus<br />
hat dem Verfassungsvertrag am 25. 1.<br />
2005 zugestimmt (436 : 28 : 5), der Senat am 6. 4.<br />
2005 (214 : 16 : 0).<br />
Lettland:DieeuropäischeVerfassungwurdeam2.6.<br />
2005 vom Parlament gebilligt (71 :5:6).<br />
Litauen: Das nach der Landesverfassung mögliche<br />
Referendum wurde nicht angesetzt. Das Parlament<br />
hat dem Verfassungsvertrag am 11. 11. 2004 zugestimmt<br />
(84 :4:3).Litauen war damit das erste<br />
EU-Land, das die europäische Verfassung ratifiziert<br />
hat.<br />
Luxemburg: Fakultative Referenden sind möglich.<br />
Ein Referendum über den Verfassungsvertrag wurde<br />
am 10. Juli 2005 abgehalten und fiel mit 56,5 %<br />
Ja-Stimmen positiv aus. Das Parlament hat in einer<br />
ersten Abstimmung am 28. 6. 2005 zugestimmt, es<br />
wirdetwa3MonatenachdemReferenduminzweiter<br />
Abstimmung endgültig die Ratifizierung beschließen.<br />
Malta: Das Parlament hat am 6. Juli 2005 die europäische<br />
Verfassung einstimmig gebilligt.<br />
Niederlande: In einem konsultativen Referendum<br />
am 1. Juni 2005 stimmten 61,6 % mit Nein. Die<br />
Wahlbeteiligung lag bei mehr als 60 %. Die Regierung<br />
hatte angekündigt, sich bei einer Wahlbeteiligung<br />
von mindestens 30 % an das Votum zu halten,<br />
zog ihren Gesetzentwurf zur Ratifizierung zurück<br />
und hat den Parlamentsbeschluss auf unbestimmte<br />
Zeit verschoben.<br />
Österreich: Der Nationalrat stimmte am 11. 5. 2005<br />
für den Verfassungsvertrag (182:1:0),derBundesrat<br />
am 25. 5. 2005 ebenfalls (59 :3:0).<br />
Polen:ZurRatifizierungderEU-Verfassungistnach<br />
Landesverfassung ein Referendum möglich, das<br />
dann aber bindend ist. Das Referendum wird stattfin-<br />
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den, war auf 25. 9. 2005 vorgesehen und ist auf unbestimmte<br />
Zeit verschoben worden.<br />
Portugal: Ein fakultatives Referendum ist bei einer<br />
Wahlbeteiligung von mehr als 50 % bindend. Es war<br />
ursprünglich für April 2005 vorgesehen, wurde dann<br />
auf Oktober 2005 und schließlich auf unbestimmte<br />
Zeit verschoben.<br />
Schweden: Ein fakultatives und nicht bindendes Referendum<br />
ist möglich, wenn das Parlament es beschließt.<br />
Die Regierung lehnt eine Volksabstimmung<br />
ab. Die Ratifizierung erfolgt durch Parlamentsbeschluss<br />
und war für Dezember 2005 vorgesehen,<br />
ist aber auf unbestimmte Zeit verschoben<br />
worden.<br />
Slowakei: Das Parlament hat dem Verfassungsvertrag<br />
am 11. 5. 2005 zugestimmt (116 : 27 : 4). Das<br />
Verfassungsgericht in Ko�ice hat die Ratifizierung<br />
am 15. 7. 2005 vorläufig ausgesetzt, um zu klären, ob<br />
zur Annahme des Verfassungsvertrags eine Volksabstimmung<br />
durchgeführt werden muss.<br />
Slowenien: Das Parlament hat dem Verfassungsvertrag<br />
am 1. 2. 2005 zugestimmt (90 :4:7).<br />
Spanien: Die Spanier stimmten am 20. 2. 2005 in einem<br />
nicht bindenden Referendum mit 77,3 % für den<br />
Verfassungsvertrag. Das Abgeordnetenhaus hat dem<br />
Gesetz zur Ratifizierung am 28. 4. 2005 zugestimmt<br />
(311:19:0),derSenatam18.5.2005(225:6:1).<br />
Tschechische Republik: Durch Gesetz kann ein bindendes<br />
Referendum abgehalten werden, eine entsprechende<br />
Initiative liegt noch nicht vor. Ein Referendum<br />
wird aber sehr wahrscheinlich stattfinden,<br />
voraussichtlich im Juni 2006, möglicherweise aber<br />
erst Ende 2006.<br />
Ungarn: Als zweites EU-Land nach Lettland hat Ungarn<br />
die europäische Verfassung ratifiziert. Das Parlament<br />
stimmte dem Gesetz am 20. 12. 2004 mit 322 :<br />
12 Stimmen bei 8 Enthaltungen zu.<br />
Zypern: Das Parlament hat den Verfassungsvertrag<br />
am 30. Juni 2005 zugestimmt (30 : 19 : 7).<br />
Raum der Freiheit, der Sicherheit und des<br />
Rechts<br />
1. Begriff und Genese. Artikel 61 EGV umreißt das<br />
Programm für den „Aufbau eines Raums der Freiheit,<br />
der Sicherheit und des Rechts.“ Die Vorschrift<br />
geht auf den �Vertrag von Amsterdam zurück. Sie<br />
proklamiert als Ziele der Gemeinschaft: die Vollendung<br />
des Binnenmarktes durch freien Personenverkehr<br />
(lit. a), gemeinsame Standards in der Asyl-, Ein-