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Festung Europa

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der Menschenrechte in zahlreichen Ländern, zum<br />

Bürgerkrieg usw.<br />

Im Europäischen Parlament spielen die Menschenrechte<br />

als Basis der Grundfreiheiten eine eminent<br />

wichtige Rolle, weil sie eine Art Grundrechtskatalog<br />

für die EU-Mitgliedstaaten darstellen. So kam es am<br />

5. 4. 1977 zu einer Gemeinsamen Grundrechtserklärung<br />

des EP, des Rates und der Kommission, worin<br />

sie „die vorrangige Bedeutung, die sie der Achtung<br />

der Grundrechte beimessen, wie sie insbes. aus den<br />

Verfassungen der Mitgliedstaaten sowie aus der Europäischen<br />

Konvention zum Schutz der Menschenrechte<br />

und Grundfreiheiten hervorgehen“ unterstreichen<br />

(ABl. C 103 vom 27. 4. 1977, Zehnter Gesamtbericht,<br />

Ziff. 567). Dieser Erklärung schlossen sich<br />

die Staats- und Regierungschefs auf ihrer Gipfelkonferenz<br />

am 7./8. 4. 1978 in Kopenhagen mit ihrer Deklaration<br />

zur Demokratie an. Beide Dokumente hält<br />

man für geeignet, die Bildung eines identitären europäischen<br />

(Gemeinschafts-)Bewusstseins zu fördern<br />

undihmeinegemeinsameWertgrundlagezugeben.<br />

Obwohl von den <strong>Europa</strong>abgeordneten das Fehlen einer<br />

klar umrissenen Menschenrechtspolitik der EU<br />

gegenüber Drittländern immer wieder beklagt wird,<br />

habensieinvielenFällengegenMenschenrechtsverletzungen<br />

in aller Welt protestiert – z. B. haben sie in<br />

ihrer „Entschließung zu den Menschenrechten in der<br />

Welt“ vom 17. 5. 1983 44 Länder namentlich genannt<br />

– und die EG-Kommission aufgefordert, im<br />

Rahmen der �Europäischen Politischen Zusammenarbeit<br />

Maßnahmen zum Schutz der Menschenrechte<br />

einzubeziehen, weil deren Missachtung die politischeEntspannunginderWeltbeeinträchtigeundden<br />

Frieden gefährde. Das bedeutendste politische Dokument<br />

über die Menschenrechte ist die EntschließungdesEG-MinisterratsüberMenschenrechte,Demokratie<br />

und Entwicklung von 1991, die sich auf die<br />

HilfefürEntwicklungsländerbezieht. W. M.<br />

Literatur:<br />

Bergmann, J.: Das Menschenbild der Europäischen Menschenrechtskonvention.<br />

Baden-Baden 1995<br />

Bundeszentrale für politische Bildung (Hg.): Menschenrechte,<br />

Dokumente und Deklarationen. Bonn, 2. Auflage 1995<br />

Europäische Kommission (Hg.): Die Europäische Union und<br />

die Menschenrechte in der Welt. Bulletin der Europäischen<br />

Union, Beilage 3/95. Luxemburg 1996<br />

Kühnhardt, L.: Die Universalität der Menschenrechte. Bonn,<br />

Auflage 1991 2<br />

Mercosur (Mercado Común del Sur), der gemeinsame<br />

Markt des Südens, wurde am 26. 3. 1991 durch<br />

den Vertrag von Asunción gegründet und hat Argentinien,<br />

Brasilien, Paraguay und Uruguay als Mitglieder,<br />

Chile seit 1996 und Bolivien seit 1997 als assoziierte<br />

Mitglieder. Beim Güterhandel ist die seit 1. 1.<br />

2000 bestehende Freihandelszone bereits weitgehend<br />

verwirklicht, bis 2006 soll die Freihandelszone<br />

vollends realisiert sein. Beabsichtigt sind weitere<br />

Schritte zum Binnenmarkt, u. a. freier Verkehr von<br />

Dienstleistungen, Kapital und Arbeit sowie eine<br />

Harmonisierung der Wirtschaftspolitiken. Mit den<br />

assoziierten Mitgliedern bestehen Präferenzregelungen<br />

für Zölle.<br />

Rund ein Drittel des Exports der Mercosur-Staaten<br />

gehtindieEU-Staaten,dieHälfteallerDirektinvestitionen<br />

im Mercosur kommt aus EU-Staaten. VerhandlungenzwischenEUundMercosurüberLiberalisierung<br />

des Handels und Zusammenarbeit laufen<br />

seit Jahren. Bei einem EU-Lateinamerika-Gipfel am<br />

28./29. 5. 2004 in Guadalajara, an dem Staats- und<br />

Regierungschefs aus 25 EU-Staaten und 33 Staaten<br />

Lateinamerikas und der Karibik teilnahmen, wurden<br />

die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen<br />

noch nicht abgeschlossen. �Lateinamerikapolitik<br />

Methode der offenen Koordinierung �offene Koordinierungsmethode<br />

Migrationspolitik �Einwanderungspolitik<br />

Milchquote �Gemeinsame Agrarpolitik<br />

Militärausschuss<br />

Militärausschuss (EUMA). Auf der Grundlage der<br />

Beschlüsse des Europäischen Rats von Köln und<br />

Helsinki (1999) am 1. 3. 2000 zunächst als Interimsorgan<br />

aufgestelltes, dann mit Beschluss des Rats<br />

vom 22. 1. 2001 dauerhaft eingerichtetes, höchstes<br />

militärisches Gremium des Rats. Der Militärausschuss<br />

der EU (EUMA) setzt sich aus den Generalstabschefs<br />

der Mitgliedstaaten zusammen, die von<br />

ihren militärischen Delegierten vertreten werden.<br />

Der in Abweichung vom Präsidentschaftsprinzip<br />

(ständige) Vorsitzende des EUMA wird vom Rat für<br />

die Dauer von drei Jahren ernannt. Der Ausschuss ist<br />

das Forum für die militärische Konsultation und Kooperation<br />

zwischen den Mitgliedstaaten der Union<br />

im Bereich der Konfliktverhütung und der Krisenbewältigung.<br />

Wesentliche Aufgabe des Ausschusses<br />

ist es, das �Politische und Sicherheitspolitische Komitee<br />

(PSK) in allen militärischen Angelegenheiten<br />

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