10.09.2012 Aufrufe

Festung Europa

Festung Europa

Festung Europa

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

schaft. Ein erstes Aktionsprogramm zur Bekämpfung<br />

der organisierten Kriminalität hat der Europäische<br />

Rat im Juni 1997 verabschiedet. Der Vertrag<br />

von Amsterdam ermöglichte ab 1999 ein verbessertes<br />

abgestimmtes Vorgehen der EU-Staaten, der Organe<br />

sowie von �Europol und �Eurojust, um den<br />

Aufbau des �Raums der Freiheit, der Sicherheit und<br />

des Rechts zu verwirklichen.<br />

Der Rat hat nach Aufforderung des Europäischen<br />

Rats in Tampere/Finnland (Oktober 1999) eine<br />

„Strategie zur Prävention und Bekämpfung der organisierten<br />

Kriminalität“ verabschiedet (ABl. C 124/<br />

2000). Sie besteht aus politischen Leitlinien und einer<br />

Reihe von Empfehlungen. Ziele der Initiativen<br />

sind u. a.:<br />

– Sammlung und Analyse von Daten,<br />

– Verbesserung der Rechtsvorschriften auf nationaler<br />

Ebene,<br />

– Verbesserung der Ermittlungsarbeit,<br />

– Ausbau der Rolle von Europol,<br />

– Verstärkte Zusammenarbeit der Strafverfolgungs-<br />

und Justizbehörden der Mitgliedstaaten,<br />

– Verstärkte Zusammenarbeit mit Drittstaaten und<br />

internationalen Organisationen.<br />

Eine multidisziplinäre Gruppe „Organisierte Kriminalität“berichtetdemRatunddemEuropäischenRat<br />

regelmäßig über den Stand der Durchführung der<br />

Strategie. Spätestens Mitte 2005 wird die Kommission<br />

einen Gesamtbericht vorlegen, auf dessen Basis<br />

der Europäische Rat neue Leitlinien verabschieden<br />

will.<br />

Kriminalitätsprävention, Europäisches Netz für<br />

Kriminalprävention (EUPCN). Auf Beschluss des<br />

Rats vom Mai 2001 (2001/427/JI, ABl. L 153/2001)<br />

wurdedasEUPCNeingerichtet,dasüber1bis3Kontaktstellen<br />

je Mitgliedstaat verfügt. In Deutschland<br />

sind dies das Innen- und das Justizministerium sowie<br />

das Deutsche Forum für Kriminalprävention.<br />

Das Netz dient der Information über und der Weiterentwicklung<br />

von Methoden der Verbrechensvorbeugung,<br />

insbes. in den Bereichen Jugendkriminalität,<br />

Drogenkriminalität und Kriminalität in Städten. Das<br />

Netz sammelt und analysiert einschlägige Daten.<br />

�Hippokrates<br />

Krisenmanagement, ziviles. Bezeichnung für die<br />

nichtmilitärischen Aspekte der �Europäischen Sicherheits-<br />

und Verteidigungspolitik (ESVP).<br />

Kultur 2000<br />

Krisenreaktionstruppe, europäische. Im Rahmen<br />

der Europäischen �Sicherheits- und Verteidigungspolitik<br />

(ESVP) baut die EU derzeit gewissermaßen<br />

als ihre „militärische Faust“ die sog. Europäische<br />

Krisenreaktionstruppe auf. Demnächst soll der<br />

EU so mit Hilfe von Soldaten der Mitgliedstaaten der<br />

Zugang zu einer operativen Kapazität eröffnet werden.<br />

Geplant sind schnell verfügbare Landstreitkräfte<br />

im Umfang von etwa 60 000 Soldaten sowie entsprechende<br />

Luft- und Seestreitkräfte (ca. 400 Flugzeuge<br />

und 100 Schiffe), die innerhalb von 60 Tagen<br />

in ein Krisengebiet verlegbar sind und die – unter<br />

Führung des EU-Militärausschusses – auch anspruchsvolle<br />

Krisenmanagement-Operationen mindestens<br />

ein Jahr lang durchhalten können. Insgesamt<br />

ist an einen Umfang von 150 000 bis 180 000 Soldaten<br />

gedacht, an dem Deutschland mit allen Teilstreitkräften<br />

mit etwa 20 % beteiligt sein soll. Bereits vorhandeneEinheitensollenumgeschultundneuausgerüstet<br />

werden. Allerdings soll die kollektive Verteidigung<br />

weiter Sache der NATO bleiben. Die EU will<br />

künftig(nur)imStandesein,Krisennotfallsauchmilitärisch<br />

zu bewältigen; bei Bedarf in Eigenregie und<br />

mit eigenen Mitteln, falls die NATO die ihrigen nicht<br />

hergeben will oder kann. Bemerkenswert ist insoweit,<br />

dass im Konzept der Europäischen Krisenreaktionstruppe<br />

für Interventionen weder eine geographische<br />

Grenze gezogen worden ist noch ein Mandat<br />

desSicherheitsratsverlangtwird. J. M. B.<br />

Kultur 2000. Erstes Rahmenprogramm der EU zur<br />

Kulturförderung (Entscheidung 508/2000 des EP<br />

und des Rates vom 14. 2. 2000) für die Zeit vom 1. 1.<br />

2000bis31.12.2006,Budget236,5Mio.Euro.Esersetzt<br />

die früheren Programme �Raphael, �Kaleidoskop<br />

und �Ariane. Mit der Durchführung des Programms<br />

ist die Kommission beauftragt, die von einem<br />

Ausschuss mit beratender Funktion unterstützt<br />

wird. Beteiligt sind alle EU-Staaten, die EWR-StaatenunddieBeitrittsländerBulgarienundRumänien.<br />

Kultur 2000 dient der Schaffung eines gemeinsamen<br />

KulturraumsderEuropäer.Esfördertdenkulturellen<br />

Dialog, die Kenntnis der Geschichte und des europäischen<br />

Kulturerbes sowie der wirtschaftlichen und<br />

sozialen Bedeutung der Kultur, den Austausch von<br />

Künstlern und ihrer Werke, die Entstehung neuer<br />

Formen kulturellen Ausdrucks, die Schaffung und<br />

Verbreitung neuer kultureller Werke und unterstützt<br />

dietransnationaleZusammenarbeitzwischenKünst-<br />

487

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!