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Festung Europa

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leme (bspw. BSE-Krise) und die Verwirklichung<br />

der nachhaltigen Entwicklung als wichtiges politisches<br />

Ziel der EU zu nennen.<br />

Der Schwerpunkt des 6. RP liegt auf hochwertigen<br />

Forschungsmaßnahmen, in deren Rahmen Wissenschaft<br />

und Forschung in <strong>Europa</strong> fokussiert und integriert<br />

werden; hierbei erfolgt eine Unterteilung in<br />

sieben Themenschwerpunkte:<br />

– Biowissenschaften, Genomik und Biotechnologie<br />

im Dienste der Gesundheit (2,25 Mrd. Euro)<br />

– Technologien für die Informationsgesellschaft<br />

(3,625 Mrd. Euro),<br />

– Nanotechnologien und -wissenschaften, intelligente<br />

Werkstoffe, neue Produktionsverfahren (1,30<br />

Mrd. Euro),<br />

– Luft- und Raumfahrt (1,07 Mrd. Euro),<br />

– Nahrungsmittelqualität und -sicherheit (685 Mio.<br />

Euro),<br />

– Nachhaltige Entwicklung, globale (Klima-)Veränderungen<br />

und Ökosysteme (einschl. der Forschung<br />

im Bereich Energie und Verkehr) (2,12 Mrd.<br />

Euro),<br />

– Bürger und Staat in der Wissensgesellschaft (225<br />

Mio. Euro).<br />

Darüber hinaus ist ein erheblicher Betrag (2,6 Mrd.<br />

Euro aus dem Gesamtetat des 6. RP in Höhe von 17,5<br />

Mrd. Euro) für Maßnahmen zur Strukturierung des<br />

EFR reserviert. Dazu gehören u. a. Programme für<br />

ForschungundInnovationen,Humanressourcenund<br />

Mobilität, Forschungsinfrastruktur, sowie Wissenschaft<br />

und Gesellschaft. Ein Betrag von 320 Mio.<br />

Euro ist für die Stärkung der Grundlagen des Europäischen<br />

Forschungsraums vorgesehen; Ziel dieser<br />

Maßnahme ist eine bessere Abstimmung und kohärente<br />

Entwicklung von FTE-Richtlinien.<br />

4. Durchführung und Träger der FTE-Politik. Die<br />

Durchführung des FTE-Rahmenprogramms erfolgt<br />

mittels spezifischer Programme, die innerhalb einer<br />

jeden Aktion entwickelt werden. Im Hinblick auf<br />

Träger und Finanzierungsquellen ist zwischen folgenden<br />

Formen von FTE-Aktionen zu unterscheiden:<br />

– direkte Aktionen, die von der �Gemeinsamen Forschungsstelle<br />

(GFS) – Anlagen in Ispra (Italien),<br />

Geel (Belgien), Petten (Niederlande), Karlsruhe<br />

(Deutschland) und Sevilla (Spanien) – durchgeführt<br />

und vollständig von der Gemeinschaft finanziert<br />

werden;<br />

– indirekte Aktionen, die von Forschergruppen, La-<br />

Forschungs- und Technologiepolitik<br />

boratorien und Universitäten der Mitgliedstaaten<br />

durchgeführt und teilweise von der Gemeinschaft finanziert<br />

werden;<br />

– konzertierte Aktionen, die ebenfalls von Forschergruppen,<br />

Laboratorien und Universitäten der Mitgliedstaaten<br />

durchgeführt werden, bei denen die Gemeinschaft<br />

jedoch nur die Koordinierung herstellt<br />

und ggf. finanziert.<br />

Die Hauptaktivitäten der gemeinschaftlichen FTE-<br />

PolitikerstreckensichaufdieindirektenAktionen.<br />

5. Perspektiven der Europäischen FTE-Politik. Mit<br />

der Implementierung des 6. RP, der Konzeption des<br />

Europäischen Forschungsraums und der Einleitung<br />

des „Lissabon Prozesses“ ist – wenn auch erst nach<br />

vielen Widerständen und mit recht knapper Finanzausstattung<br />

– ein deutlicher Schritt zur strategischen<br />

Neuorientierung der Forschungspolitik der Gemeinschaft<br />

erfolgt. Während in den Anfangsjahren der<br />

Schwerpunkt der Gemeinschaftsforschung eindeutig<br />

im Energiesektor lag, zielt die neue Stoßrichtung<br />

mehr auf die industrielle Wettbewerbsfähigkeit, um<br />

vor allem gegenüber den USA und Japan besser bestehen<br />

zu können und durch Förderung der Innovation<br />

zur Entlastung auf dem Arbeitsmarkt beizutragen.<br />

Es ist aber, wie insbes. vom Europäischen Parlament<br />

in jüngster Zeit immer wieder unterstrichen<br />

worden ist, unbedingt erforderlich, auf Gemeinschaftsebene<br />

verstärkte Anstrengungen auf dem<br />

FTE-Gebietzuunternehmen;nursokönnendietechnologische<br />

Selbstbehauptung <strong>Europa</strong>s gesichert und<br />

die Voraussetzungen für <strong>Europa</strong>s politische und<br />

wirtschaftliche Unabhängigkeit und seine soziale<br />

und kulturelle Identität geschaffen werden.<br />

Mit dem Maastrichter Vertrag wird eine enge Verzahnung<br />

mit der Industriepolitik (Titel XVI, Art. 157<br />

EGV) angestrebt. Diese Verknüpfung zwischen Industrie-<br />

und FTE-Politik wird insbes. mit dem 6.<br />

Rahmenprogramm angestrebt. Damit wird der Übergang<br />

von einem Bündel von gemeinschaftlichen<br />

FTE- und Demonstrationsmaßnahmen hin zu einer<br />

echten Gemeinschaftspolitik in diesem Bereich eingeleitet.<br />

Das 6. RP soll u. a.:<br />

– das Hauptaugenmerk den grundlegenden Technologien<br />

und inhaltlichen Problemkomplexen widmen<br />

und so der europäischen Industrie und ihren Zulieferern<br />

eine neue Offensive im weltweiten Wettbewerb<br />

ermöglichen;<br />

– für eine wirksame Zusammenarbeit im Hinblick<br />

aufeinebessereIntegrationdereinzelstaatlichenund<br />

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