Festung Europa
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NET<br />
Naturschutz und die Wiederausbreitung gefährdeter<br />
Arten gesehen werden. Denn nicht nur im großgeographischen<br />
Sinne, sondern auch im Hinblick auf die<br />
unterschiedlichstenKulturlandschaftengibtesinder<br />
EU eine überaus große ökologische und kulturelle<br />
Vielfalt, welche es für kommende Generationen zu<br />
erhalten gilt. Die Vielfalt der Regionen kann nur erhalten<br />
werden, wenn von der früher zu beobachtenden<br />
Entwicklung einer „Gleichmachung“ Abstand<br />
genommen wird. Ansätze hierfür sind durchaus erkennbar.<br />
Doch es fehlt u. a. an der schlüssigen Finanzierung.<br />
So hat der �Wirtschafts- und Sozialausschuss<br />
(NAT 261 – R/CESE 1350/20004 [DE] av)<br />
deutlich gemacht, dass die Gründe für erforderliche<br />
Naturschutzmaßnahmen nicht nur im rein naturschützerischen/kulturellen<br />
Bereich, sondern durchaus<br />
auch im ökonomischen und gesellschaftlichen<br />
Sektor zu suchen sind. Von der Kommission wird der<br />
jährliche Mittelbedarf für die Schaffung und Aufrechterhaltung<br />
der NATURA 2000 Gebiete mit<br />
6,1 Mrd. Euro pro Jahr beziffert, wobei es sich um<br />
eine erste grobe Schätzung handelt. Letztlich wird es<br />
eine Zielerfüllung des Naturschutzes auf EU-Ebene<br />
nach Auffassung des EWSA nur geben, wenn es gelingt,<br />
eine echte Partnerschaft zwischen Naturschutz<br />
und Landwirtschaft zu entwickeln und klarere Vorgaben<br />
für den Einsatz der Naturschutzmittel zu kontrollieren.<br />
Dabei bezweifelt der EWSA den von der<br />
EU-Kommission geschätzten Mittelbedarf als zu gering,<br />
allein deshalb, weil für die 10 neuen Mitgliedstaaten<br />
nur 300 Mio. Euro „eingeplant“ sind<br />
(5,8 Mrd. Euro für die alten Mitgliedstaaten).<br />
Informationen zur Situation des Naturschutzes auf<br />
dem Gebiet der EU werden ebenso wie entspr. Vorschläge<br />
für konkrete Maßnahmen durch die europäische<br />
�Umweltagentur aufbereitet.<br />
Die Kommission informiert regelmäßig auf ihrer<br />
Homepage über den Status der Umsetzung der Habitat-Richtlinie<br />
sowie zur Situation des Schutzes verschiedener,<br />
gefährdeter Tier- und Pflanzenarten:<br />
http://europa.eu.int/comm/environment/nature<br />
Übereinkommen zur Biologischen Vielfalt (eine Initiative<br />
des Umweltprogramms der Vereinten Nationen,<br />
UNEP): www.biodiv.org/default.shtml<br />
Große international tätige Non-Governmental-Organizations<br />
auf dem Gebiet des Naturschutzes, der<br />
Landschaftspflege sowie der nachhaltigen Entwicklung<br />
sind auf EU-Ebene neben nationalen und regionalen<br />
Verbänden tätig, z. B.: Bird Life, Friends of the<br />
556<br />
Earth, International Union for conservation of Nature<br />
(IUCN), World Wide Fund for Nature (WWF),<br />
Umweltstiftung Euronatur, European Nature Heritage<br />
Fund (Euronatur), Europäisches Umweltbüro,<br />
EuropeanEnvironmentalBureau(EEP). C.-P. H.<br />
Internet:<br />
www.birdlife.net; www.foei.org; www.iucn.org;<br />
www.panda.org; www.euronatur.org; www.eeb. org<br />
Literatur:<br />
Gleich, M./Maxeiner, D./Miersch, M./Nicolay, F.: Life Counts<br />
– Eine globale Bilanz des Lebens. Berlin 2000<br />
Hutter, C.-P./Keller, H.,/Ribbe, L./Wohlers, R.: Die Ökobremser<br />
– Schwarzbuch Umwelt <strong>Europa</strong>. Stuttgart 1993<br />
Jedicke, E.: Ressourcenschutz und Prozessschutz – erforderliche<br />
Ansätze zu einem ganzheitlichen Naturschutz. Bonn 1995<br />
NET Next European Torus �JET<br />
Nettozahler/Nettoempfänger. Als Nettobeitrag<br />
an den EU-Haushalt wird der Saldo zwischen den<br />
Mitteln, die ein Mitgliedstaat insgesamt in einem<br />
Jahr an die Gemeinschaft abführt, und sämtlichen<br />
Rückflüssen aus verschiedenen Haushaltstiteln im<br />
gleichen Zeitraum bezeichnet. Ist der Saldo positiv,<br />
zählt der Staat zu den Nettoempfängern, ist er negativ,<br />
gilt das Land als Nettozahler. Eine solche Gegenüberstellung<br />
von Zahlungen an die EU und Rückzahlungen<br />
der EU an die Mitgliedstaaten ergibt sich aus<br />
statistischen Daten der Kommission. Sie veröffentlicht<br />
einerseits die Herkunft ihrer Einnahmen nach<br />
Ländern und andererseits die Aufteilung ihrer operativen<br />
Ausgaben nach Empfängern. Daraus ergibt<br />
sich für das Jahr 2003 das in der Tabelle dargestellte<br />
Bild (S. 554).<br />
Wertet man die Konten buchhalterisch, dann wirkt<br />
ein negativer Saldo als Verlust, ein positiver als Gewinn.<br />
Daraus lassen sich nachweisbare Argumente<br />
für eine Kritik an der europäischen Integration ableiten.<br />
Andererseits sind die Vorteile der Integration<br />
ganzsichernichtalleinnachEuroundCentzubewerten.<br />
Befürworter der europäischen Einigung können<br />
deshalb andere Rechnungen aufstellen, die ebenso<br />
realistisch und beweiskräftig sind und für jeden Staat<br />
positiv ausfallen. Es erweist sich demnach als unsinnig,<br />
aus dem Saldo eines Staates gegenüber dem<br />
EU-Haushalt auf eine Benachteiligung oder eine Bevorzugung<br />
zu schließen. Dies gilt insbes. unter dem<br />
Gesichtspunkt der in Art. 2 EGV geforderten Solidarität<br />
zwischen den Mitgliedstaaten sowie der Zielsetzung,<br />
den Rückstand der am stärksten benachteilig-