Festung Europa
Festung Europa
Festung Europa
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Kerneuropa<br />
ausdemHaltungsform(Freiland-,Boden-,Käfighaltung<br />
oder ökologische Haltung) und die Herkunft erkennbar<br />
sind: 0 bedeutet Öko, 1 Freilandhaltung, 2<br />
Bodenhaltung, 3 Käfighaltung; DE steht für das Herkunftsland<br />
Deutschland, AT für Österreich, NL für<br />
Niederlande usw., eine siebenstellige Ziffer identifiziert<br />
die Region, den Betrieb und die Stallnummer<br />
(Verordnung 2295/2003, ABl. L 340/2003).<br />
Lebende Nutztiere. Kennzeichen müssen nach der<br />
deutschen Viehverkehrsordnung (Neufassung vom<br />
18. 4. 2000, BGBl. I S.547, Änderung BGBl. I S.<br />
1879) tragen: Rinder, Pferde, Schweine, Ziegen und<br />
Schafe. Kälber müssen seit 1. 9. 1999 spätestens 7<br />
Tage nach der Geburt mit zwei Ohrmarken gekennzeichnet<br />
werden, Schafe und Ziegen 6 Monate nach<br />
der Geburt bzw. vor der Ausfuhr, Ferkel nach dem<br />
Absetzen. Pferde, Esel, Maultiere und Maulesel<br />
müssen einen Equidenpass haben, wenn sie aus einem<br />
Bestand entfernt werden.<br />
Lebende Tiere geschützter Arten dürfen seit 1. 1.<br />
2000 nur gehalten werden, wenn sie gekennzeichnet<br />
sind, z. B. mit geschlossenen Ringen (Vögel) oder<br />
mitTranspondernnachISO11784:1996(E)undISO<br />
11785: 1996 (E).<br />
CE-Zeichen:Produkte,diegrundlegendeundfüralle<br />
Mitgliedstaaten verbindliche Sicherheitsforderungen<br />
erfüllen müssen, damit sie zum freien Verkehr<br />
im Binnenmarkt zugelassen sind, müssen das �CE-<br />
Zeichen tragen. Es ist kein Prüfzeichen, sondern<br />
zeigt an, dass der Hersteller bzw. der Importeur die<br />
Konformität des Produkts mit allen einschlägigen<br />
Richtlinien bestätigt und die Verantwortung dafür<br />
übernimmt. Beispiele: Aufzüge RL 95/16, SeilbahnenRL2000/9,SpielzeugRL88/378,MaschinenRL<br />
89/ 392.<br />
Kerneuropa. Begriff, der eine veränderliche Anzahl<br />
von Mitgliedstaaten der EU kennzeichnen soll,<br />
die entweder<br />
a) auf dem Weg der Integration weiter fortschreiten<br />
wollen oder fortgeschritten sind als die restlichen<br />
Staaten, auch in Bereichen der 2. und 3. Säule (�Flexibilität,<br />
�verstärkte Zusammenarbeit), oder<br />
b) bei einem evtl. Rückbau der Union zu einer weniger<br />
integrierten Gemeinschaft (�Freihandelszone)<br />
den derzeitigen Stand der Integration beibehalten<br />
wollen, oder<br />
c) neben ihrer Mitgliedschaft in der EU auch allen<br />
weiteren, für <strong>Europa</strong> wichtigen völkerrechtlichen<br />
466<br />
Organisationen oder Vereinbarungen angehören wie<br />
NATO, Schengen etc., oder<br />
d) in besonderer, unspezifischer Weise unverzichtbare<br />
Teile der Europäischen Union sind.<br />
Der Begriff geht zurück auf die Dokumentation<br />
„Überlegungen zur europäischen Politik“ der CDU/<br />
CSU-Fraktion des Deutschen Bundestages vom 1. 9.<br />
1994 (nach ihren Autoren Schäuble/Lamers-Papier<br />
genannt). �Abgestufte Integration, �Avantgarde<br />
Kirchen/Religionsgemeinschaften. Mit dem<br />
�Verfassungsvertrag 2004 wollen sich die 25 Mitgliedstaaten<br />
eine Konstitution geben, die auch dem<br />
Thema Religion sowie den Kirchen und Religionsgemeinschaften<br />
in den Mitgliedstaaten eine zukunftsweisende<br />
Bedeutung beimisst. Das wird bereits<br />
in der Präambel der Verfassung deutlich. Sie<br />
enthält zwar keinen ausdrücklichen Bezug zum<br />
Christentum, aber einen allgemeinen Religionsbezug<br />
(kulturelles, religiöses und humanistisches Erbe<br />
<strong>Europa</strong>s). Im Einzelnen finden sich entsprechende<br />
rechtliche Gewährleistungen in Artikel II-70 VVE<br />
(Religionsfreiheit) und Artikel II-74 Abs. 3 VVE<br />
(Recht auf religiöse Bildung). In Artikel II-81 VVE<br />
ist ein Diskriminierungsverbot aus religiösen Gründen<br />
enthalten. In Artikel II-82 VVE verpflichtet sich<br />
die Europäische Union zur Achtung der Vielfalt der<br />
Religionen durch die EU.<br />
In der Diskussion über die Kodifizierung der Grundrechte<br />
spielte vor allem der Streit um den sog. �Gottesbezug<br />
in der Verfassung eine große Rolle. Dabei<br />
standen hinter kontroversen Positionen, wie sie etwa<br />
Deutschland gegenüber Frankreich vertrat, auch die<br />
unterschiedlichestaatskirchenrechtlicheOrdnungin<br />
den Mitgliedstaaten. Deutlich wurde aber – gerade<br />
anlässlich der Erweiterung der EU 2004 um 10 Staaten–,dassreligiöseBezügeinderVerfassungdieReferenz<br />
auf Seele und Geist der EU ermöglichen und<br />
die religiösen Freiheiten, die durchgehend von den<br />
jeweiligen nationalen Verfassungen garantiert werden,<br />
zu Grundwerten der Gemeinschaft erklären.<br />
Der Verfassungsvertrag 2004 hat zudem in Artikel<br />
I-52 VVE die sog. Amsterdamer Kirchenerklärung<br />
aufgenommen. Damit enthält die Verfassung die<br />
grundsätzliche Botschaft, dass die europäische Einigung<br />
sich nicht ohne Mitwirkung von Kirchen und<br />
Religionsgemeinschaften vollziehen wird.<br />
Nach Artikel I-52 Abs. 1 VVE achtet die Union den<br />
Status von Kirchen, religiösen Vereinigungen und