Festung Europa
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tion for Economic Cooperation and Development<br />
(OECD), Organisation de Coopération et de Développement<br />
Economiques (OCDE) – mit Sitz in Paris<br />
ist 1961 hervorgegangen aus der mit der Unterstützung<br />
des Marshallplanes betrauten Organisation für<br />
Europäische Wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
(OEEC). Die ursprünglichen Aufgaben der am 16. 4.<br />
1948 gegründeten OEEC (Organization for EuropeanEconomicCooperation)bestandenimWiederaufbau<br />
der kriegszerstörten Volkswirtschaften <strong>Europa</strong>s<br />
und in der Koordinierung der nationalen Aufbaupläne.<br />
Darüber hinaus strebten die damals 18 westeuropäischen<br />
OEEC-Länder eine weitgehende Liberalisierung<br />
des Handels- und Zahlungsverkehrs an.<br />
Ende der 1950er Jahre hatte die OEEC ihre Ziele im<br />
Wesentlichen erreicht. Da vor allem durch die Gründung<br />
der EWG die Integration in <strong>Europa</strong> noch wirksamer<br />
vorangetrieben werden konnte, wurde 1961<br />
auf Initiative der USA die OEEC durch die OECD,<br />
als ein im Prinzip weltweites Kooperationsgremium<br />
der industrialisierten Staaten, abgelöst.<br />
Die OECD trat am 1. 10. 1961 die Nachfolge der<br />
OEEC an. Ziel der OECD ist es, durch wirtschaftlicheZusammenarbeitihrer30Mitgliedstaaten(Stand<br />
2005) und Dialog mit anderen Ländern einen Beitrag<br />
zur Entwicklung der Weltwirtschaft zu leisten.<br />
Hauptinstrumente der OECD bilden Prüfungen<br />
durch gleichrangige Partner und gegenseitiger Austausch<br />
zur Konzipierung von Wirtschafts- und Sozialpolitiken,<br />
die darauf gerichtet sind, unter Wahrung<br />
der finanziellen Stabilität ein möglichst hohes<br />
und nachhaltiges Wachstum und Beschäftigungsniveau<br />
sowie einen steigenden Lebensstandard zu erreichen.<br />
Damit hat sich die OECD für die Mitgliedstaaten<br />
zwei Ziele gesetzt (Koordinierungsfunktion):<br />
– Förderung einer optimalen Wirtschafts- und Beschäftigungsentwicklung,<br />
steigender Lebensstandard<br />
und Wahrung der finanziellen Stabilität;<br />
– weit gehende Befreiung des Dienstleistungs- und<br />
Kapitalverkehrs von Beschränkungen.<br />
Darüber hinaus fördert sie das Wirtschaftswachstum<br />
der Entwicklungsländer und arbeitet auf eine Ausweitung<br />
des Welthandels hin. Im Zuge der fortschreitenden<br />
weltwirtschaftlichen Vernetzung erhält<br />
auch die OECD eine zunehmend globale Ausrichtung<br />
durch Intensivierung des Dialoges und der<br />
Zusammenarbeit mit Nicht-Mitgliedstaaten in der<br />
ganzen Welt (outreach).<br />
Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD)<br />
2. Struktur der OECD: Oberstes Organ der OECD ist<br />
der regelmäßig tagende Rat der Ständigen Vertreter<br />
der Mitglieder; einmal im Jahr tagt er auf Ministerebene.<br />
Der Exekutivausschuss aus 14 jährlich neu<br />
gewählten Mitgliedern (davon mit ständigem Sitz<br />
dieG-7-StaatenDeutschland,Frankreich,Italien,Japan,<br />
Kanada, USA und Vereinigtes Königreich) bereitet<br />
die Ratssitzungen vor und koordiniert die Aktivitäten.<br />
Über 150 Ausschüsse, Arbeitsgruppen und<br />
Expertengremien befassen sich mit einem breiten<br />
wirtschaftspolitischen und sozialen Themenbereich.<br />
2.1 OECD-Rat: Im Rat sind alle Mitgliedsländer mit<br />
einer Stimme vertreten. Um ihre Ziele zu verwirklichen,<br />
kann die OECD Beschlüsse fassen (grundsätzlich<br />
einstimmig), die für alle Mitglieder verbindlich<br />
sind, und Empfehlungen an die Mitglieder richten.<br />
Mit seinem Veto kann ein Staat nur verhindern, dass<br />
der Beschluss auf ihn angewendet wird. Der Rat setzt<br />
einen Exekutivausschuss und den Generalsekretär<br />
ein, der das Sekretariat (Sitz ist Paris) leitet.<br />
2.2 Ausschüsse: Zur Bewältigung der umfassenden<br />
Arbeiten wurden Ausschüsse gebildet, die sich aus<br />
Vertretern der Mitgliedstaaten zusammensetzen.<br />
Schwerpunkte der Arbeit sind: wirtschaftliche Zusammenarbeit,<br />
Energiepolitik, Handels-, Finanzund<br />
Steuerpolitik, Entwicklungszusammenarbeit,<br />
Währungspolitik, soziale Fragen, Arbeitsmarktprobleme,<br />
Umweltschutz, Städteplanung, Technologie<br />
und Industrie, Wissenschaft, Agrarpolitik und Fischerei.<br />
Im Wirtschaftspolitischen Ausschuss werden<br />
Stellungnahmen, Empfehlungen und Prognosen<br />
zur Konjunktur-, Struktur- und Währungspolitik der<br />
Mitgliedsländer ausgearbeitet. Einzeluntersuchungen<br />
über besondere wirtschaftliche Probleme und<br />
Jahresberichte über die Wirtschaftslage der OECD-<br />
Länder sind Aufgabe des Prüfungsausschusses für<br />
Wirtschafts- und Entwicklungsfragen. Eine wichtige<br />
Bedeutung hat der 1961 eingerichtete Entwicklungshilfeausschuss<br />
(Development Assistance<br />
Committee, DAC) mit 22 Mitgliedern (einschl. der<br />
EU-Kommission). Er koordiniert deren Entwicklungshilfe,<br />
die 95 % der öffentlichen Entwicklungshilfeleistungen<br />
der Industrieländer umfasst.<br />
2.3DasInternationaleSekretariatmitExpertenaller<br />
Sachgebiete untersteht einem Generalsekretär (seit<br />
1996 Donald Johnston, Kanada). Dieser ist RatsvorsitzenderundvertrittdieOECDnachaußen.DemSekretariat<br />
angegliedert ist das Zentrum für die Zusammenarbeit<br />
mit Nichtmitgliedstaaten. Die Finanzie-<br />
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