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Festung Europa

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Förderung der sicheren Nutzung des Internet (Entscheidung<br />

276/1999, ABl. L 33/1999) und zur Bekämpfung<br />

illegaler und schädlicher Inhalte angenommen<br />

und arbeitet an der Bekämpfung der Cyberkriminalität<br />

und der Verbesserung der Netzsicherheit.<br />

Im Juli 2002 wurde eine Datenschutzrichtlinie<br />

für elektronische Kommunikation verabschiedet, in<br />

der Aspekte geregelt werden, die mehr oder weniger<br />

kritisch sind, darunter die Aufbewahrung von VerbindungsdatenzumZweckederÜberwachungdurch<br />

Strafverfolgungsbehörden durch die Mitgliedstaaten,<br />

die Übermittlung unerbetener Nachrichten, die<br />

Verwendung von „Cookies“ und die Aufnahme persönlicher<br />

Daten in Teilnehmerverzeichnisse.<br />

Um den Nutzern eine höhere Sicherheit garantieren<br />

zu können, hat die EU die Europäische Agentur für<br />

Netz- und Informationssicherheit (ENISA) gegründet<br />

(VO 460/2003, ABl. L 336/2003), die eine beratende<br />

Funktion hat und die Maßnahmen der Mitgliedstaaten<br />

zur Sicherung ihrer Netze und Informationssysteme<br />

koordinieren soll. Ziel ist es, die Reaktionsfähigkeit<br />

der EU, der Mitgliedstaaten und der<br />

Unternehmen auf Probleme im Zusammenhang mit<br />

der Netz- und Informationssicherheit zu stärken. Die<br />

Agentur hat im März 2004 ihre Arbeit aufgenommen.<br />

Ein wesentliches Augenmerk richtet die EU auf den<br />

elektronischen Geschäftsverkehr. Notwendig sind<br />

EU-Regelungen, um wesentliche Rechtsgarantien<br />

für die elektronische Abwicklung von Geschäften<br />

und eine freie Erbringung elektronischer Dienstleistungen<br />

zu ermöglichen. Dabei ist die EU bestrebt,<br />

ein ausgewogenes Gleichgewicht herzustellen zwischen<br />

der Notwendigkeit, den elektronischen Geschäftsverkehr<br />

zu regeln, und der Gefahr einer Überregulierung,<br />

die ein schnelles Wachstum in diesem<br />

Bereich torpedieren könnte. Richtlinien regeln<br />

rechtliche Aspekte des elektronischen Geschäftsverkehrs<br />

(2000/31, ABl. L 178/2000), den Schutz<br />

geistiger Eigentumsrechte in der Informationsgesellschaft<br />

(2001/29, ABl. L 167/2001) sowie den<br />

Fernabsatz von Finanzdienstleistungen. Eine im Juli<br />

2005 vorgestellte Studie sieht darüber hinaus einen<br />

akuten Bedarf, europäische Strukturen für die kollektive<br />

Rechtevergabe für urheberrechtsgeschützte<br />

Musikwerke zur Verbreitung im Internet zu schaffen,<br />

da derzeit nationale Verwertungsgesellschaften<br />

keineeuropaweitenNutzungslizenzenermöglichen.<br />

Forschungsprogramme im Bereich der Telekommu-<br />

nikation ergänzen die Strategie der EU. Zu erwähnen<br />

ist hier der Schwerpunktbereich „Technologien für<br />

die Informationsgesellschaft (TIG, Information Society<br />

Technologies, IST)“, mit einem Volumen von<br />

3,625 Mrd. Euro im 6. Forschungsrahmenprogramm<br />

(2002 – 2006). Ergänzend gibt es eine Reihe wichtiger<br />

Begleitmaßnahmen, Programme und spezieller<br />

Maßnahmen wie z. B. das Programm eContent zur<br />

Förderung der Entwicklung europäischer multimedialer<br />

Inhalte (Kultur, Sprache) für das Internet und<br />

der Aktionsplan eLearning, das die Tätigkeit der EU<br />

in Bezug auf die Bildung im digitalen Zeitalter bündeln<br />

soll.<br />

Das Internet und der elektronische Geschäftsverkehr<br />

sindvonNaturausglobalangelegt.Deshalbmussein<br />

Mindestmaß an gemeinsamen Regeln auf internationalerEbenefestgelegtwerden.Umdieszuerreichen,<br />

arbeitet die Kommission in verschiedenen multilateralen<br />

Organisationen mit, z. B. in der Internationalen<br />

Fernmeldeunion(ITU)derWelthandelsorganisation<br />

(WTO), der Weltorganisation für geistiges Eigentum<br />

(WIPO), der Organisation für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) u. a. Als<br />

wichtigste internationale Vereinbarung ist das im<br />

Rahmen der WTO geschlossene Allgemeine Abkommen<br />

über den Handel mit Dienstleistungen<br />

(�GATS) für die Telekommunikation, das den Weg<br />

für den Wettbewerb auf einem bedeutenden Teil des<br />

weltweiten Marktes der Telekommunikationsdiensteebnet,zuerwähnen.<br />

M. K.<br />

Informationsstellen (Info-Points-<strong>Europa</strong> und Carrefours)<br />

in den Mitgliedstaaten und insbes. für den<br />

ländlichen Raum haben neben fachkundiger Beratung<br />

und Information über die Europäische Union<br />

auch offizielle Dokumente und Broschüren für Bürgerinnen<br />

und Bürger angeboten. Info-Points und<br />

Carrefours werden seit 2005 ersetzt durch das neue,<br />

EU-weit einheitliche Informationsnetz �Europe-<br />

Direct mit 400 Informationszentren in den 25 EU-<br />

Staaten. Träger sind in der Regel Handelskammern<br />

oder kommunale Behörden. Anfragen werden<br />

mündlich oder schriftlich beantwortet. Gebührenfrei<br />

(vom Festnetz aus) ist das „Europe Direct Kontaktzentrum“<br />

unter 0800/67891011 aus allen 25 EU-<br />

Staaten zu erreichen.<br />

Internet: http://europa.eu.int/europedirect<br />

Initiativrecht �Gesetzgebungsverfahren<br />

Initiativrecht<br />

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