Festung Europa
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Rat der Gemeinden und Regionen<br />
Schwellen vor. Nach Art. I-25 VVE gilt als qualifizierte<br />
Mehrheit „eine Mehrheit von mindestens 55 %<br />
der Mitglieder des Rates, gebildet aus mindestens 15<br />
Mitgliedern, sofern die von diesen vertretenen Mitgliedstaaten<br />
zusammen mindestens 65 % der Bevölkerung<br />
der Union ausmachen. Für eine Sperrminorität<br />
sind mindestens vier Mitglieder des Rates erforderlich,<br />
andernfalls gilt die qualifizierte Mehrheit als<br />
erreicht“. U. M.<br />
Literatur:<br />
Wessels, W.: Das politische System der EU. In: Weidenfeld, W.<br />
(Hg.), <strong>Europa</strong>handbuch, Bd. 1. Gütersloh 2004 3 ,S.83–108<br />
Hayes-Renshaw, F./Wallace, H.: The Council of Ministers.<br />
London 1997<br />
Sabsoud, J. P.: Der Rat der EG – Einführung in seine Struktur<br />
und seine Arbeitsweise. Luxemburg 1992<br />
Westlake, M.: The Coucil of the European Union,<br />
London 1995<br />
Internet: http://ue.eu.int<br />
www.europa.eu.int/institutions/council/index_de.htm<br />
Rat der Gemeinden und Regionen <strong>Europa</strong>s<br />
(RGRE, Conseil des Communes et Regions d’Europe,<br />
CCRE, Council of European Municipalities<br />
and Regions, CEMR). 1951 von Bürgermeistern aus<br />
Deutschland und Frankreich als „Rat der Gemeinden<br />
<strong>Europa</strong>s“ in Genf gegründet, seit 15. 10. 1984 unter<br />
heutigem Namen, Sitz in Paris, seit 1995 Büro in<br />
Brüssel. In der deutschen Sektion (seit 1955) sind rd.<br />
800 deutsche Städte, Gemeinden und Landkreise zusammengeschlossen.<br />
Die kommunalen Spitzenverbände<br />
auf Bundesebene (Deutscher Städtetag, Deutscher<br />
Städte- und Gemeindebund und Deutscher<br />
Landkreistag) sind ebenfalls Mitglied der deutschen<br />
Sektion, deren Geschäftsstelle sich beim Deutschen<br />
Städtetag in Köln befindet.<br />
Der RGRE ist eine Organisation von kommunalen<br />
und regionalen Gebietskörperschaften in <strong>Europa</strong>; in<br />
ihm sind 44 nationale Kommunalverbände aus 31<br />
Ländern zusammengeschlossen, die rd. 100 000 Gemeinden<br />
vertreten. Organe: Politisches Komitee,<br />
Exekutivbüro und Delegiertenversammlung. Der<br />
RGRE ist die europäische Sektion der UCLG (United<br />
Cities and Local Governments), vormals IULA<br />
(International Union of Local Authorities).<br />
Auftrag des RGRE ist die Vertretung kommunaler<br />
Interessen in <strong>Europa</strong> (z. B. im Umweltschutz, Finanzwesen,<br />
Verkehr) als beratendes Gremium bei<br />
der EU, die aktive Teilnahme der kommunalen und<br />
regionalen Gebietskörperschaften an der europäi-<br />
630<br />
schen Integration, das Eintreten für die kommunale<br />
SelbstverwaltungundfürdenErhaltdezentralerVerwaltungsstrukturen,<br />
die Förderung des interregionalen<br />
Erfahrungsaustausches zwischen lokalen und regionalen<br />
Gebietskörperschaften in <strong>Europa</strong> (kommunalrelevante<br />
europäische Probleme), die Vermittlung<br />
von Gemeindepartnerschaften (26 000 Partnerschaften<br />
in <strong>Europa</strong>), die Organisation internationaler<br />
Tagungen und Kongresse (z. B. Europäischer Gemeindetag<br />
alle 3 Jahre, Europäischer Partnerschaftskongress).<br />
Der 22. Europäische Gemeindetag (<strong>Europa</strong>tagdesRGRE)fand2003inPosenstatt,der23.Europäische<br />
Gemeindetag wird 2006 in Innsbruck veranstaltet.<br />
Auf dem ersten Europäischen Gemeindetag 1953 in<br />
Versailles verabschiedete der Rat die „Europäische<br />
ChartaderGemeindefreiheiten“. W. M.<br />
Anschrift der Deutschen Sektion:<br />
Lindenallee 13 – 17, 50968 Köln<br />
Internet: www.rgre.de; www.ccre.org<br />
Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RgW oder<br />
COMECON = Council for Mutual Economic Assistance),<br />
wurde als Gegenstück zur OEEC (Vorläuferin<br />
der �Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
und Entwicklung, OECD) am 25. 1. 1949<br />
in Moskau gegründet. Gründungsmitglieder: die<br />
UdSSR, Polen, Tschechoslowakei, Ungarn, Bulgarien,<br />
Rumänien. Albanien trat 1949 bei (bis 1961),<br />
die DDR 1950 (bis 1990), die Mongolische Volksrepublik<br />
1962, Kuba 1972, Vietnam 1978. 1991 löste<br />
sich der RgW auf.<br />
Der RgW sollte sich auch als Gegenmodell zur EWG<br />
entwickeln. Er wurde von der Sowjetunion dominiert;<br />
den Mitgliedstaaten waren einzelne Produktionsbereiche<br />
schwerpunktmäßig zugewiesen (was<br />
ihre Abhängigkeit untereinander verstärkte). Eine<br />
Zusammenarbeit zwischen RgW und EWG wurde<br />
vonöstlicherSeiteausideologischenGründen(kommunistische<br />
Zentralverwaltungswirtschaft versus<br />
kapitalistische Marktwirtschaft) Jahrzehnte hindurch<br />
verhindert, bis am 25. 6. 1988 eine „Gemeinsame<br />
Erklärung“ zwischen den beiden europäischen<br />
Wirtschaftsorganisationen in Luxemburg unterzeichnet<br />
werden konnte. In ihr wurde die Grundlage<br />
für die Zusammenarbeit auf den Gebieten Wissenschaft,<br />
Technologie und Umwelt geregelt und der<br />
Rahmen für den Ausbau bilateraler Beziehungen der<br />
EG-StaatenzudenRgW-Ländernabgesteckt. W M.