Heft 42 - IMIS - Universität Osnabrück
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Wissen wandert<br />
schen Arbeitskräften im Bereich Projektmanagement unterstützen. Werden<br />
diese geschulten Arbeitskräfte von anderen Unternehmen in der Region abgeworben,<br />
kann sich das erworbene Wissen in der gesamten Region verbreiten.<br />
»I share my experience and offer a world-standard working environment. This is<br />
the best way to improve the skills of young, energetic engineers.« (Remigrant, der<br />
17 Jahre in Neuseeland gelebt und 2005 eine Softwarefirma in Vietnam<br />
gegründet hat.)<br />
Die vorgestellten empirischen Befunde zeigen: Remigranten generieren tatsächlich<br />
Lerneffekte bei verschiedenen regionalen Akteuren. Die beschriebenen<br />
Kooperationen und damit einhergehenden Wissenstransfers erfolgen<br />
eher unfreiwillig: Bedingt durch den Mangel an qualifiziertem Personal sind<br />
für Remigranten Kooperationen mit <strong>Universität</strong>en unerlässlich. Die Notwendigkeit<br />
von ›guten Beziehungen‹ in einem von Klientelismus geprägten Umfeld<br />
mobilisiert die Remigranten, intensiven Kontakt zu Regierungsorganen<br />
und Behörden aufzunehmen. Die Abnehmer der von Remigranten entwickelten<br />
Produkte und Dienstleistungen besitzen nicht die nötige Softwarekompetenz<br />
und müssen entsprechend darin geschult werden. Die aus diesen Konstellationen<br />
resultierenden Wissenstransfers sind einseitig, weshalb Remigranten<br />
letztlich auf neues Wissen von außen angewiesen bleiben. Ob<br />
Remigranten tatsächlich neues Wissen über ihre transnationalen Netzwerke<br />
beziehen können, wird im nächsten Abschnitt näher untersucht.<br />
2.3 Die Rolle transnationaler Netzwerke für Wissenstransfers<br />
Die Ergebnisse von Müller und Schaland zeigen, dass selbstständige Remigranten<br />
in wissensintensiven Branchen mehrheitlich Kontakte zu Akteuren<br />
in der ehemaligen Aufenthaltsregion aufrechterhalten. Remigranten sind mit<br />
Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen, (Partner-)Unternehmen, Kunden<br />
sowie Kapital- und Lizenzgebern im Ausland vernetzt (vgl. Schaubild 1).<br />
Auch informelle Kontakte zu Familienangehörigen sowie zu Freunden gleicher<br />
und anderer Herkunft bleiben nach der Rückkehr oftmals bestehen. Gepflegt<br />
werden diese internationalen Kontakte durch regelmäßige Kommunikation,<br />
etwa via Telefon und Internet, sowie durch Reisen.<br />
Die Funktion dieser Netzwerke für interregionale Wissenstransfers differiert<br />
je nach Branche und Ausrichtung des Unternehmens: Für selbstständige<br />
Remigranten in Hightech-Branchen, die innovative Produkte entwickeln<br />
und auf den ständigen Zufluss neuen Wissens angewiesen sind, ist der Verzicht<br />
auf diese transnationalen Netzwerke undenkbar. Die Softwarebranche<br />
ist erneut eine Ausnahme: Hier spielen die transnationalen Netzwerke eine<br />
untergeordnete Rolle für den Wissenstransfer. Vielmehr dienen die Kontakte<br />
zu Akteuren im ehemaligen Gastland dem Vertrieb und der Vermarktung<br />
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