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Heft 42 - IMIS - Universität Osnabrück

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Sedentarismus als Konstante der Migrationsforschung in Afrika<br />

wider, dass Migration etwas Negatives sei. Castles verdeutlicht, dass in dem<br />

Versuch, bei den Ursachen von Migration anzusetzen, um sie zu reduzieren,<br />

immer auch die oft unausgesprochene »common sense message« mitschwingt,<br />

dass internationale Migration (insbesondere von Süd nach Nord)<br />

etwas Schlechtes sei, das es zu verhindern gilt. 125 Entwicklung wird also<br />

selbst angesichts des vordergründig mobilitätsoptimistischen Diskurses immer<br />

noch mit Sesshaftigkeit assoziiert und Migration bleibt eine Manifestation<br />

von ›Unterentwicklung‹, die es zu überwinden gilt.<br />

»Migration is not seen as being separate from development. Quite the reverse,<br />

migration is seen as an integral part of the outcome of the implementation of<br />

development policy. Thus, development policy becomes the driver to be managed<br />

and migration the outcome, rather than the other way round«. 126<br />

5.3 Dritte Annahme: Engagement der Migranten im Herkunftskontext<br />

unterstützt ihre Rückkehr<br />

Zum Teil gehen die oben skizzierten Annahmen sogar noch einen Schritt<br />

weiter. Das Engagement von Migranten in ihrem Herkunftskontext böte<br />

demnach nicht nur eine Möglichkeit, nachhaltige Entwicklung durch langfristige<br />

Investitionen zu fördern und dadurch gleichsam Folgemigration zu<br />

verhindern, sondern das transnationale Engagement rege darüber hinaus<br />

auch die Rückkehr der Migranten selbst an. 127 Den Migranten wird also erneut<br />

eine entscheidende Rolle im Entwicklungsprozess zugesprochen –<br />

diesmal jedoch als Remigranten. So weist z.B. Skeldon128 darauf hin, dass zurückgekehrte<br />

Migranten durch ihre Fähigkeiten, ihre Ideen und ihre Autorität<br />

wichtige Anstöße zur Transformation der politischen und administrativen<br />

Strukturen leisten können. 129 Während einige Anhänger dieser Perspektive<br />

allgemein die Erleichterung zirkulärer Migration fordern und dadurch in<br />

gewisser Weise für eine mobilere und flexiblere Welt plädieren130 , sehen andere<br />

darin eine willkommene Möglichkeit, Migranten wieder an ›ihren Platz‹<br />

zu bringen:<br />

125 Castles, Development and Migration, S. 2.<br />

126 Skeldon, International Migration as a Tool, S. 8.<br />

127 Castles, Development and Migration, S. 14; Henrik Olesen, Migration, Return, and<br />

Development: An Institutional Perspective, in: International Migration, 40. 2002,<br />

S. 125–150.<br />

128 Skeldon, International Migration as a Tool, S. 12.<br />

129 Siehe auch den Beitrag von Ann-Julia Schaland in diesem Band.<br />

130 Dina Ionescu, Engaging Diasporas as Development Partners for Home and Destination<br />

Countries: Challenges for Policymakers, in: Migration Research Series, International<br />

Organisation for Migration, Genf 2006.<br />

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