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Heft 42 - IMIS - Universität Osnabrück

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Globale Arbeit – lokale Verwundbarkeit<br />

zung der akteurszentrierten Analyse sozialer Verwundbarkeit findet seit den<br />

1990er Jahren vor allem im Rahmen von Livelihood-Ansätzen statt. 16 Livelihoods<br />

umfassen die Fähigkeiten, Aktiva und die Aktivitäten, die zur Existenzsicherung<br />

und Lebensgestaltung eingesetzt werden. 17 Die Kernfragen<br />

einer Livelihood-Analyse lauten daher: 1) Welchen Risiken sind Akteure<br />

ausgesetzt? 2) Über welche Ressourcen und Fähigkeiten verfügen sie? 3)<br />

Welche Handlungsmöglichkeiten ergeben sich daraus für sie? 4) Und zu welchen<br />

Ergebnissen führen ihre Handlungen?<br />

Das auf Grundlage langjähriger Forschungsarbeiten am Institute for Development<br />

Studies (IDS) 18 , in Zusammenarbeit mit der staatlichen britischen<br />

Organisation für Entwicklungszusammenarbeit Department for International<br />

Development (DFID) 19 entwickelte Sustainable Livelihoods Framework stellt diese<br />

Fragen in einen systematischen Kontext. 20 Der hier vorgestellte Analyserahmen<br />

zur Untersuchung der Lebenssicherung durch internationale Arbeitsmigration<br />

(Schaubild 1) greift das Livelihoods Framework auf und differenziert<br />

zwischen drei migrationsbezogenen Raumkategorien: den Herkunfts-, Zwischen-<br />

und Zielräumen der Migration.<br />

Um die Verwundbarkeit von Migranten zu verstehen, müssen jene<br />

Ressourcen, Fähigkeiten und Handlungen der Migranten und ihrer Haushalte<br />

betrachtet werden, welche ein Migrationsprojekt potentiell ermöglichen,<br />

sowie die strukturellen Hürden, welche die Migranten de facto überwinden<br />

müssen, um ihre Ziele zu erreichen. Ausgangspunkt der Verwundbarkeitsanalyse<br />

ist allerdings der Belastungskontext (Stressoren und Störungen), in<br />

16 Vgl. Fred Krüger, Handlungsorientierte Entwicklungsforschung. Trends, Perspektiven,<br />

Defizite, in: Petermanns Geographische Mitteilungen, 147. 2003, H. 1, S. 6–15,<br />

hier S. 11; Hans-Georg Bohle, Neue Ansätze der geographischen Risikoforschung.<br />

Ein Analyserahmen zur Bestimmung nachhaltiger Lebenssicherung von Armutsgruppen,<br />

in: Die Erde, 132. 2001, S. 199–140, hier S. 120.<br />

17 Robert Chambers/Gordon R. Conway, Sustainable Rural Livelihoods. A Practical<br />

Concept for the 21st Century (IDS Discussion Paper 296), Institute of Development<br />

Studies IDS, Sussex 1992, S. 6.<br />

18 Vgl. Chambers, Vulnerability, Coping and Policy, S. 1–7; Chambers/Conway, Sustainable<br />

Rural Livelihoods; Scoones, Sustainable Rural Livelihoods; Jane Pryer,<br />

Poverty and Vulnerability in Dhaka’s Slums: The Urban Livelihood Study, Hampshire<br />

2003.<br />

19 Diana Carney, Sustainable Rural Livelihoods: What Contribution Can We Make?<br />

Department for International Development, London 1998; dies. u.a., Livelihoods<br />

Approaches Compared: A Brief Comparison of the Livelihoods Approaches of the<br />

UK Department for International Development (DFID), CARE, Oxfam and the<br />

United Nations Development Programme (UNDP); DFID, Sustainable Livelihood<br />

Guidance Sheets, 1999.<br />

20 Ian Scoones, Sustainable Rural Livelihoods: A Framework for Analysis (Working<br />

Paper 72), Institute for Development Studies, Brighton 1998, S. 3.<br />

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