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Heft 42 - IMIS - Universität Osnabrück

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Globale Arbeit – lokale Verwundbarkeit<br />

unter Beweis und steigern somit ihren Status innerhalb der Gemeinschaft.<br />

Man kann die erste Migration als eine Art Übergangsritus 74 interpretieren,<br />

mit dem die Migrierenden den Schritt zum Erwachsensein bekunden.<br />

3.2 Unsicherheit und Verwundbarkeit im Zwischenraum:<br />

irreguläre Arbeitsmigration im europäischen Grenzraum<br />

Neben den Orten der Herkunft und des Migrationsziels, welche die weitaus<br />

größte wissenschaftliche Beachtung finden, spielt die unterschiedlich lange<br />

Phase im ›Zwischenraum‹, d.h. in Transitländern, in Grenz- und ›Warteräumen‹,<br />

eine höchst bedeutende Rolle im Migrationsprozess. Im Zwischenraum<br />

sind die Migranten mit den politischen Entscheidungen anderer Nationalstaaten,<br />

mit ökonomischen, nationalistischen und humanitär motivierten Selektionsprinzipien<br />

und mit Grenzsicherungsmaßnahmen konfrontiert. Migranten<br />

aus Entwicklungs- und Schwellenländern sind in dieser Transitphase<br />

häufig besonders verwundbar und nicht selten massiven Menschenrechtsverletzungen<br />

ausgesetzt. Aufgrund des derzeit starken Medieninteresses<br />

wird die Situation der Migranten in den Zwischenräumen nun auch in der<br />

Forschung stärker beachtet. 75<br />

Auf das Beispiel der irregulären Migration zwischen Nordafrika und<br />

Südeuropa, also im ›Puffer-Raum‹ um die Außengrenzen der Europäischen<br />

Union, welcher gleich einem »Schutzwall konzentrischer Kreise« 76 die unerwünschten<br />

Migranten noch möglichst vor den Toren der ›Festung Europa‹<br />

74 Arnold van Gennep, Übergangsriten (Les Rites de Passage), Frankfurt a.M. 2005.<br />

75 Salt, The Business of International Migration; Ahmet Icduygu, Transit Migration in<br />

Turkey: Trends, Patterns, and Issues. European University Institute: Cooperation<br />

project on the social integration of immigrants, migration, and the movement of persons,<br />

Florenz 2005; ders., The Labour Dimension of Irregular Migration in Turkey.<br />

European University Institute: Cooperation project on the social integration of immigrants,<br />

migration, and the movement of persons, Florenz 2006; Michael Collyer,<br />

States of Insecurity: Consequences of Saharan Transit Migration (COMPAS Working<br />

Paper 31), Oxford 2006; Martin Geiger, The Province of Almería (Spain) – Mirror and<br />

Migratory Laboratory of Europe, 2006, www.migrationonline.cz; Michael Collyer,<br />

In-between Places: Trans-Saharan Transit Migrants in Morocco and the Fragmented<br />

Journey to Europe, in: Antipode, 39. 2007, S. 668–690; Hein de Haas, Between Courting<br />

and Controlling: The Moroccan State and ›its‹ Emigrants (COMPAS Working<br />

Paper 54), Oxford 2007; ders., The Myth of Invasion. Irregular Migration from West<br />

Africa to the Maghreb and the European Union. IMI Research Report. International<br />

Migration Institute (IMI), Oxford 2007; Martin Geiger, Internationale Regierungsorganisationen<br />

und die Steuerung von Migration: Die Ukraine im Vorfeld der Europäischen<br />

Union, in: <strong>IMIS</strong>-Beiträge, 32. 2007, S. 61–87; Benjamin Etzold, Illegalisierte<br />

Migration in der Flüssigen Moderne. Migration aus Afrika und die europäische<br />

Grenzsicherungspolitik, Berlin 2009; Michael Collyer, Stranded Migrants and the<br />

Fragmented Journey, in: Journal of Refugee Studies, 23. 2010, S. 273–293.<br />

76 Jelle van Buuren, Die Europäische Union und ihr Cordon sanitaire. Die Migrationspolitik<br />

nach den Amsterdamer Verträgen, in: Le Monde Diplomatique, 14/15. 1999, S. 15.<br />

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