Heft 42 - IMIS - Universität Osnabrück

Wissen wandert
tionsaktivitäten. Die transnationalen Netzwerke der Remigranten erscheinen
hingegen nur für Gründer relevant, die innovative Produkte und Dienstleistungen
nach internationalem Maßstab anbieten. Ansonsten dienen diese
Netzwerke weniger dem Wissenstransfer, sondern vielmehr dem Vertrieb
und der Vermarktung von Produkten und Dienstleistungen, dem Transfer
von finanziellem Kapital und der Rekrutierung von Personal (oftmals zuvor
abgewanderte Personen gleicher Herkunft). Anders als von zahlreichen Autoren
angenommen, können Remigranten zumindest in Vietnam und China
nicht ohne Weiteres alte Kontaktnetzwerke in ihrem Heimatland reaktivieren
oder wegen ihrer ›kulturellen‹ und sozialen Nähe neu aufbauen. Vielmehr
sieht sich ein Teil der Rückkehrer mit Misstrauen, Benachteiligung durch lokale
Behörden und anderen Reintegrationsbarrieren konfrontiert. Das hemmt
nicht nur Vernetzungstätigkeiten zwischen Remigranten und lokalen Akteuren,
sondern versperrt Wege für remigrationsinduzierte Wissenstransfers.
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