Heft 42 - IMIS - Universität Osnabrück
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Ann-Julia Schaland<br />
Schaubild 1: Trans- und intraregionale Vernetzung der Remigranten<br />
124<br />
Unternehmen<br />
<strong>Universität</strong>en,<br />
andere FuE-<br />
Einrichtungen<br />
Region im Herkunftsland<br />
Kunden<br />
Remigrant<br />
Behörden/<br />
Regierung<br />
Kapitalgeber<br />
Verbände<br />
<strong>Universität</strong>en,<br />
andere FuE-<br />
Einrichtungen<br />
Region im Gastland<br />
Familie, Freunde,<br />
Migrantencommunity<br />
(Partner-)<br />
Unternehmen<br />
Kunden<br />
Kapital- und<br />
Lizenzgeber<br />
Quelle: Eigene Darstellung basierend auf Forschungsergebnissen zu selbstständigen Remigranten<br />
in China und Vietnam (vgl. Claudia M. Müller, Zur Bedeutung von Remigranten<br />
für Innovationsprozesse in China. Eine theoretische und empirische Analyse, Frankfurt<br />
a.M. 2007; Ann-Julia Schaland, Die Bedeutung von Remigranten für die wissensbasierte<br />
Regionalentwicklung in Vietnam, Bielefeld 2008).<br />
von Produkten und Dienstleistungen. Zudem wird über diese transnationalen<br />
Netzwerke Personal (oftmals gleicher Herkunft) für ihre Unternehmen rekrutiert.<br />
Des Weiteren fördern die Netzwerke den Transfer finanziellen Kapitals.<br />
So können Remigranten auch für regionale Unternehmen Kontakte zu ausländischen<br />
Kapitalgebern herstellen oder Konferenzen in der Heimatregion<br />
veranstalten, um potenzielle Investoren an den Standort zu locken. Folglich<br />
nutzen Remigranten ihre transnationalen Netzwerke, um neben Wissen auch<br />
andere wichtige, lokal nicht ausreichend verfügbare Ressourcen zu gewinnen,<br />
wie beispielsweise finanzielles Kapital, Spezialisten oder Kunden.<br />
2.4 Barrieren für remigrationsinduzierte intraregionale<br />
Wissenstransfers<br />
Fromhold-Eisebith geht davon aus, dass Remigranten zurück im Herkunftsland<br />
sehr leicht und nahezu automatisch regionale Kontaktnetzwerke aufbauen,<br />
indem sie ehemalige Kontakte schlicht reaktivieren. 34 Die Länderbeispiele<br />
Vietnam und China belegen allerdings, dass dies nicht immer zutrifft.<br />
Die befragten Rückkehrer sehen sich im Heimatland mit Barrieren konfrontiert,<br />
die die regionale Vernetzung und damit den Weg für regionale Wissenstransfers<br />
erschweren. So wird vietnamesischen Rückkehrern nicht selten von<br />
lokalen Behörden, Regierungseinrichtungen und vietnamesischen Unternehmen<br />
aus der Branche Misstrauen entgegengebracht. 35<br />
34 Fromhold-Eisebith, Internationale Migration Hochqualifizierter, S. 36.<br />
35 Diese Skepsis bezieht sich vor allem auf die ehemaligen ›Systemflüchtlinge‹, die in<br />
der Folge des Vietnamkrieges wegen Verfolgung oder massiver Verarmung aus Vi-