Heft 42 - IMIS - Universität Osnabrück
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Migration und Entwicklung: Merging Fields in Geography<br />
on Migration and Development 4 , der schließlich in das Global Forum on Migration<br />
and Development (GFMD) 5 mündete.<br />
Die verschiedenen multilateralen Sondierungstreffen zu Migration &<br />
Development haben vordergründig das Ziel, Entwicklung durch Migration zu<br />
ermöglichen. Um positive wirtschaftliche Dynamiken in den Herkunftsländern<br />
in Gang zu setzen, werden beispielsweise Maßnahmen zur Erleichterung<br />
bzw. Kanalisierung migrantischer Rücküberweisungen (Remissen) oder<br />
zur Rückkehr qualifizierter Arbeitskräfte (Remigration) diskutiert. 6 Auch auf<br />
nationaler Ebene entspringen dieser Zielsetzung innovative Politikentwürfe:<br />
Einige Zielstaaten verfolgen eine neue Form von Migrations- und Integrationspolitik,<br />
die dezidiert auf die Einbeziehung von Diasporagruppen zum<br />
Zwecke der Integration von Zuwanderern hinarbeitet und zugleich auf deren<br />
Einbindung in entwicklungsbezogene Maßnahmen im Herkunftskontext abzielt.<br />
7 In Großbritannien und Frankreich stehen diese Maßnahmen unter dem<br />
Label Co-Development bzw. Co-Développement.<br />
Der Diskursverlauf zu Migration & Entwicklung macht deutlich, dass es<br />
zu einer semantischen und praxisbezogenen Verknüpfung von Migrationspolitik<br />
und Entwicklungspolitik, also zweier bis dahin weitgehend ge-<br />
4 Siehe dazu http://www.un.org/migration/ (1.1.2012) sowie Philip Martin u.a.,<br />
High-Level Dialogue on Migration and Development, in: International Migration,<br />
45. 2007, S. 7–25.<br />
5 Die Treffen des GFMD fanden seit 2007 insgesamt fünfmal statt, in Brüssel, Manila,<br />
Athen, Puerto Vallarta und Genf (www.gfmd.org). Zum GFMD siehe Romeo Matsas,<br />
The Global Forum on Migration and Development. A New Path to Global Governance,<br />
Bonn 2008; Manolo Abella/Philip Martin, Migration and Development. The<br />
Elusive Link at the GFMD, in: International Migration Review, 43. 2009, S. 431–439.<br />
Zur Beteiligung von nichtstaatlichen Akteuren an diesem Forum vgl. Stefan Rother,<br />
Inside-Outside or Outsiders by Choice? Civil Society Strategies towards the 2nd<br />
Global Forum on Migration and Development (GFMD) in Manila, in: Asien. The<br />
German Journal on Contemporary Asia, 2009, S. 95–107.<br />
6 Vgl. Adrian J. Bailey, Population Geographies, Gender, and the Migration-Development<br />
Nexus, in: Progress in Human Geography, 34. 2010, S. 375–386, Sara Kalm,<br />
Global Migration Management, Order and Access to Mobility, in: Martin Geiger/Antoine<br />
Pécoud (Hg.), The New Politics of International Mobility. Migration<br />
Management and its Discontents (<strong>IMIS</strong>-Beiträge, H. 40), <strong>Osnabrück</strong> 2012, S. 49–73;<br />
Catherine de Wenden, Globalization and International Migration Governance, in:<br />
ebd., S. 75–86.<br />
7 Das Ziel einer politischen und ökonomischen Inanspruchnahme (Instrumentalisierung)<br />
der Auslandsdiaspora wurde in den letzten Jahren auch verstärkt von den Regierungen<br />
der Herkunftsländer selbst verfolgt, siehe dazu u.a. Matt Bakker, From<br />
›The Whole Enchilada‹ to Financialization: Shifting Discourses of Migration Management<br />
in North America, in: Martin Geiger/Antoine Pécoud (Hg.), The Politics of<br />
International Migration Management, Basingstoke 2010, S. 271–294; Elaine Lynn-Ee<br />
Ho, Claiming the Diaspora. Elite Mobility, Sending State Strategies and the Spatialities<br />
of Citizenship, in: Progress in Human Geography, 35. 2011, S. 757–772.<br />
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