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Heft 42 - IMIS - Universität Osnabrück

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Julia Verne und Martin Doevenspeck<br />

›Bitte dableiben‹! Sedentarismus als<br />

Konstante der Migrationsforschung in Afrika<br />

1 Der mobility turn: auf dem Weg<br />

zu einem neuen Paradigma in der Migrationsforschung?<br />

Nachdem Fragen nach Mobilität und Bewegung in den Sozialwissenschaften<br />

lange Zeit nur sehr am Rande und eher nebenbei behandelt wurden – das<br />

Hauptaugenmerk lag vielmehr auf ›statischen‹ sozialen Schichten oder der<br />

Gesellschaft als diskretem Untersuchungsobjekt – hat sich das wissenschaftliche<br />

Interesse in den letzten Jahren verstärkt auf die Betrachtung von Hybridität,<br />

Netzwerken und den vielschichtigen Bewegungen von Menschen, Ideen<br />

und Waren gerichtet.<br />

»Issues of movement, of too little movement or too much, or of the wrong sort or at<br />

the wrong time, are central to many lives and many organisations. […] And partly<br />

as an effect a ›mobility turn‹ is spreading into and transforming the social sciences,<br />

transcending the dichotomy between transport research and social research,<br />

putting social relations into travel and connecting different forms of transport with<br />

complex patterns of social experience conducted through communications at-adistance.«<br />

1<br />

Der mobility turn kann wohl inzwischen als eine der zentralen paradigmatischen<br />

Wenden in den Sozial- und Geisteswissenschaften der letzten Jahre bezeichnet<br />

werden. 2 Neugegründete Zentren wie das Centre of Mobilities Research<br />

(CeMoRe, gegründet 2003) in Lancaster, das Cosmobilities Network (gegründet<br />

2004) und zahlreiche Forschungsinitiativen sind Ausdruck der<br />

zunehmenden Auseinandersetzung mit Mobilität in den Sozialwissenschaften.<br />

Die im März 2006 zum ersten Mal aufgelegte Zeitschrift ›Mobilities‹, verschiedene<br />

aktuelle Sammelbände wie z.B. ›Tracing Mobilities‹ 3 , ›The Ethics<br />

1 Mimi Sheller/John Urry, The New Mobilities Paradigm, in: Environment and Planning<br />

A, 38. 2006, S. 207–226, hier S. 208.<br />

2 Ebd.; Mimi Sheller, Gendered Mobilities: Epilogue, in: T.P. Uteng/Tim Cresswell<br />

(Hg.), Gendered Mobilities, London 2008, S. 257–266.<br />

3 Weert Canzler u.a., Tracing Mobilities: Towards a Cosmopolitan Perspective, London<br />

2008.<br />

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