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Heft 42 - IMIS - Universität Osnabrück

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Malte Steinbrink<br />

Migration, Netzwerk und ›Entwicklung‹.<br />

Translokale Livelihoods in Südafrika<br />

Im Zuge der Rede von ›Globalisierung‹, ›vernetzter Welt‹, ›Netzwerkgesellschaft‹<br />

etc. hat sich der Netzwerkbegriff nicht nur alltagssprachlich zu einer<br />

modernen Leitmetapher entwickelt, sondern erfreut sich auch als wissenschaftliches<br />

Konzept seit etwa zwei Dekaden immer größerer Beliebtheit. Er<br />

erlebt derzeit einen konjunkturellen Höchststand. Bei der sozialwissenschaftlichen<br />

Netzwerkforschung handelt es sich um eine Form der Analyse<br />

von sozialer Ordnung. Im Zentrum steht der organisationale Aspekt menschlicher<br />

Interaktion in komplexen Sozialstrukturen, die durch Verschachtelung<br />

und Überlappung unterschiedlicher Arten sozialer Beziehungen charakterisiert<br />

sind. 1 Dabei geht es um die Erfassung von Beziehungsgeflechten unterschiedlicher<br />

Form und unterschiedlichen Inhalts sowie um die Einbettung<br />

von Akteuren in diese Strukturen. Das Netzwerkparadigma zielt darauf ab,<br />

die Konsequenzen der Netzwerke für das Handeln der eingebundenen Akteure<br />

sowie die Folgen des Handelns in Netzwerken für die Netzwerke selbst<br />

und darüber hinaus herauszuarbeiten. 2<br />

Auch in der Geographie setzt sich die Netzwerkperspektive zunehmend<br />

durch und kommt in verschiedenen thematischen Feldern zur Anwendung.<br />

In der humangeographischen Forschung wird dabei der soziologische<br />

Fokus der klassischen Netzwerkperspektive häufig um eine ›räumliche<br />

Dimension‹ bzw. einen ›Raumbezug‹ ergänzt. 3<br />

1 Michael Schnegg/Hartmut Lang, Netzwerkanalyse. Eine praxisorientierte Einführung,<br />

in: Methoden der Ethnographie, 2002, H. 1, S. 1–55; Dorothea Jansen, Einführung<br />

in die Netzwerkanalyse: Grundlagen, Methoden, Forschungsbeispiele, 3. Aufl.<br />

Wiesbaden 2003.<br />

2 Thomas Schweizer, Netzwerkanalyse: Ethnologische Perspektiven, Berlin 1989; Jansen,<br />

Einführung in die Netzwerkanalyse; Boris Holzer, Netzwerke, Bielefeld 2006.<br />

3 Malte Steinbrink u.a., Netzwerk(analys)e in der deutschen Humangeographie, in:<br />

raumnachrichten.de, 2010, http://www.raumnachrichten.de/materialien/diskus<br />

sion/1162–humangeographie, S. 1. Siehe auch Johannes Glückler, Netzwerkforschung<br />

in der Geographie, in: Christian Stegbauer/Roger Häußerling (Hg.), Handbuch<br />

Netzwerkforschung, Wiesbaden 2010, S. 873–881; Pascal Goeke/Swen Zehetmair,<br />

Netzwerke und ihre Herausforderungen für Systemtheorie und Humangeographie,<br />

in: raumnachrichten.de 2012, http://www.raumnachrichten.de/diskussio<br />

nen/1525-pascal-goeke-swen-zehetmair-netzwerke.<br />

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