Generalverkehrsplan Baden-Württemberg 2010 - Ministerium für ...
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ITF-KRITERIEN<br />
NOTWENDIGE<br />
INVESTITIONEN IN<br />
INFRASTRUKTUR<br />
UND FAHRZEUGE<br />
WEITERENTWICKLUNG<br />
DES ANGEBOTS<br />
LEISTUNGSFÄHIGES<br />
BASISSYSTEM<br />
S-BAHN-VERKEHR<br />
IN DEN BALLUNGSRÄUMEN<br />
108 2.2.2 INTEGRALER TAKTFAHRPLAN<br />
Situation<br />
Der im GVP 1995 vorgestellte ITF sieht leicht merkbare Taktzeiten und einen Stundentakt<br />
tagsüber an Werktagen und einen Zweistundentakt ab Samstagnachmittag und am Sonntag<br />
vor. Umsteigezeiten in den Knotenbahnhöfen sollen grundsätzlich so bemessen sein, dass<br />
bequem von einem Zug auf den anderen umgestiegen werden kann. Mehr als 90 Prozent<br />
aller Strecken im SPNV in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> sind so miteinander vertaktet. Der ITF ist<br />
ein wesentlicher Grund <strong>für</strong> die hohen Fahrgastzuwächse im SPNV seit der Regionalisierung.<br />
Bereits heute besteht an vielen Stellen konkreter Bedarf an einer fahrplanmäßigen oder zumindest<br />
kapazitiven Ausweitung des Angebotes. Ein Verkehrsangebot nach den Zielvorgaben<br />
des ITF ist in manchen Regionen des Landes, vor allem im Zulauf auf die Großstädte, schon<br />
heute nicht mehr ausreichend. Züge sind regelmäßig überfüllt. Der ITF wird daher fortlaufend<br />
weiterentwickelt. Hier<strong>für</strong> wurden Ausbauten der Infrastruktur durchgeführt und neue,<br />
spurtstarke Fahrzeuge zur Verkürzung der Fahrzeiten zwischen den Knotenbahnhöfen angeschafft.<br />
Zugleich wird im Rahmen eines kontinuierlich verfeinerten Controlling-Systems<br />
auf einen effizienten Mitteleinsatz bei der Angebotsplanung geachtet. Er hat im Land Vorrang<br />
vor dem Verwirklichen starrer verkehrsplanerischer Grundsätze.<br />
Umsetzungsplanung<br />
Das Land strebt die Sicherstellung eines bedarfsgerechten Angebots im SPNV an. Dies wird<br />
in vielen Fällen ein Hinausgehen über das heutige Niveau bedeuten. Das künftig vorgesehene<br />
Angebotskonzept im SPNV umfasst daher mit einem leistungsfähigen Basissystem, Verdichtungen<br />
in den Ballungsräumen und schnellen überregionalen Angeboten mehrere Eckpunkte,<br />
die <strong>für</strong> weitere Fahrgastzuwächse sorgen sollen.<br />
Im ITF ist grundsätzlich ein Stundentakt von 6 Uhr bis 21 Uhr an Werktagen und ein Zweistundentakt<br />
zwischen Samstag 12 Uhr und Sonntag 21 Uhr vorgesehen. Diese Grundversorgung<br />
wird durch ein Basissystem (Regionalbahn) sichergestellt. Auch im Ländlichen Raum<br />
bzw. abseits von Zentren, die mit höherwertigen Angeboten verknüpft sind, soll dieses<br />
Angebot gewährleistet sein. Aus Gründen der Merkbarkeit und der Akzeptanz bei den<br />
Fahrgästen soll ein möglichst durchgängiger Takt angeboten werden.<br />
In den großen Ballungsräumen wird das Fahrplanangebot durch den S-Bahn-Verkehr bzw.<br />
die Regionalstadtbahn erweitert. Vorgesehen sind insbesondere längere Bedienzeiten in den<br />
Abend- und Nachtstunden sowie ein dichterer Takt. Damit wird auch auf zukünftig erwartete<br />
Verschiebungen in der Verkehrsnachfrage Rücksicht genommen.