Generalverkehrsplan Baden-Württemberg 2010 - Ministerium für ...

II. FACHKONZEPTE
1. STRASSENVERKEHR
MOTORISIERTER
INDIVIDUALVERKEHR
STRASSENGÜTERVERKEHR
ÜBERLASTUNG
DER FERNSTRASSEN
AUSBAU VON
LANDESSTRASSEN
46 1. STRASSENVERKEHR
Verkehrswelt heute
Die Straße ist der Verkehrsträger Nummer eins im Land. Im Jahr 2008 waren in Baden-Württemberg
rund 5,63 Millionen Pkw zugelassen. Der durchschnittliche Motorisierungsgrad liegt
bei 524 Pkw auf 1.000 Einwohner. Die höchste Pkw-Dichte weist aufgrund seiner dezentralen
Siedlungsstrukturen und der oft schwierigen ÖPNV-Erschließung der Ländliche Raum auf.
Die wenigsten Pkw pro Einwohner sind in den Verdichtungsräumen zugelassen. Dies ist auf
die im Verdichtungsraum in der Regel kürzeren Wege und das dichte ÖPNV-Angebot zurückzuführen.
Insgesamt hat der motorisierte Individualverkehr derzeit einen Anteil von 79
Prozent an der Personenverkehrsleistung im Land.
Die Straße trägt zudem die Hauptlast des Güterverkehrs. Mehr als 75 Prozent der Transportleistung
werden heute auf der Straße erbracht. Den größten Anteil an der Fahrleistung im
Güterverkehr haben dabei die schweren Nutzfahrzeuge.
Die Autobahnen und Bundesstraßen haben in Baden-Württemberg gegenüber dem Bundes -
durchschnitt deutlich höhere Verkehrsbelastungen zu verkraften. So sind die Autobahnen
durchschnittlich um rund ein Fünftel, die Bundesstraßen um rund die Hälfte höher belastet
als im Bundesdurchschnitt. Der schleppende Ausbau der Bundesfernstraßen im Land trägt
dieser Situation nur unzureichend Rechnung. Die Folgen sind häufige Verkehrsstörungen
wie zähfließender Verkehr und Staus.
Das Landesstraßennetz ergänzt das Netz der Bundesfernstraßen. Es wurde durch Aus- und
Neubauten in den zurückliegenden Jahren fortlaufend dem steigenden Straßenverkehrsaufkommen
angepasst. Auf der Grundlage des Bedarfsplans für Landesstraßen sind zwischen
1995 und Januar 2010 insgesamt 590 Projekte mit einer Gesamtlänge von rund 930 Kilometer
und einem Investitionsvolumen von rund 1,26 Milliarden Euro realisiert worden bzw. befinden
sich im Bau oder in einem Bauprogramm.