Generalverkehrsplan Baden-Württemberg 2010 - Ministerium für ...
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ZIEL<br />
EINSATZBEREICH<br />
DER LUFTFRACHT<br />
LUFTFRACHTAUFKOMMEN<br />
IN BADEN-WÜRTTEMBERG<br />
LUFTFRACHTSTANDORTE<br />
IM LAND<br />
180 4.1.3 LUFTFRACHT<br />
4.1.3 LUFTFRACHT<br />
Das Land setzt sich <strong>für</strong> eine angemessene Abdeckung des Luftfrachtmarkts <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
unter Einbeziehung der baden-württembergischen Luftfrachtstandorte und unter Berücksichtigung<br />
von Fluglärmbelangen ein. Der Luftfrachtersatzverkehr soll auch zukünftig<br />
als eigenständiges Segment im Luftfrachtbereich betrachtet werden.<br />
Situation<br />
Ein Teil der im Güterverkehr zu befördernden Güter, insbesondere im Export, ist besonders<br />
werthaltig oder besonders schnell zu befördern und damit in besonderer Weise prädestiniert<br />
<strong>für</strong> die Beförderung auf dem Luftweg. Einen besonderen Teil der Luftfracht stellt die Luftpost<br />
dar, die über ein festes Luftpostnetz vornehmlich nachts und aus Zeitgründen mit dem Flugzeug<br />
befördert wird.<br />
Das Luftfrachtaufkommen in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> (Quell- und Zielaufkommen ohne Flughafenbezug)<br />
lag im Jahr 2005 bei 366.400 Tonnen. Dabei sind drei Gruppen zu unterscheiden:<br />
geflogene Luftfracht ab baden-württembergischen Frachtflughäfen, wobei die Beför -<br />
derung entweder als Beifracht im Passagierverkehr oder in reinen Frachtflugzeugen<br />
stattfindet,<br />
Einlieferung auf einem baden-württembergischen Flughafen und Beförderung per<br />
Lkw im Luftfrachtersatzverkehr zu den großen Luftfracht-Drehkreuzen, zum Beispiel<br />
Frankfurt, Brüssel, Amsterdam, Luxemburg oder Paris,<br />
Einlieferung auf einem nicht baden-württembergischen Frachtflughafen und ab dort<br />
Transport als geflogene Luftfracht oder im Luftfrachtersatzverkehr.<br />
Am Flughafen Stuttgart pendelte das Aufkommen der geflogenen Luftfracht von 1997 bis 2007<br />
zwischen 17.500 und 21.000 Tonnen pro Jahr. Dabei fiel der Beifrachtanteil von rund 17.500<br />
auf 5.000 Tonnen, während der Anteil der Beförderung in Frachtflugzeugen von rund 2.000<br />
auf 14.500 Tonnen anstieg. In den letzten Jahren ist der Bedarf insbesondere <strong>für</strong> Expressdienste<br />
gewachsen. Die Beförderung erfolgt teilweise nachts mit Propellerflugzeugen, die<br />
nicht dem Nachtflugverbot am Flughafen Stuttgart unterliegen. In Stuttgart findet – nach<br />
einer kurzen Unterbrechung im Jahr 2009 – auch wieder Post-Nachtflugverkehr mit regelmäßigen<br />
Flügen nach Hannover und Berlin statt. An den Flughäfen Karlsruhe/<strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong>,<br />
Friedrichshafen und Lahr werden insgesamt etwa 1.000 Tonnen Luftfracht pro Jahr mit steigender<br />
Tendenz abgewickelt. Dabei handelt es sich vornehmlich um Einzelcharterverkehr.