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Generalverkehrsplan Baden-Württemberg 2010 - Ministerium für ...

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II. FACHKONZEPTE<br />

3. WIRTSCHAFTSVERKEHR<br />

BEDEUTUNG<br />

DES WIRTSCHAFTSVERKEHRS<br />

STRASSENGÜTERVERKEHR<br />

SCHIENENGÜTERVERKEHR<br />

BINNENSCHIFFFAHRT<br />

136 3. WIRTSCHAFTSVERKEHR<br />

Verkehrswelt heute<br />

Wirtschaftsverkehr setzt sich aus gewerblichem Verkehr zum Transport von Gütern und<br />

Waren (Güterverkehr) sowie gewerblichem Verkehr von Menschen in Ausübung ihres<br />

Berufes (Personenwirtschaftsverkehr) zusammen. Derzeit ist etwa ein Viertel des Verkehrsaufkommens<br />

auf der Straße Wirtschaftsverkehr. Für annähernd zwei Drittel der Fahrten im<br />

Wirtschaftsverkehr wird dabei ein Pkw verwendet. Die übrigen Fahrten im Wirtschaftsverkehr<br />

finden vornehmlich mit dem Lkw statt. Der Wirtschaftsverkehr wächst weiterhin stark.<br />

Dies ist eine unmittelbare Folge von wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Megatrends, wie<br />

zum Beispiel globalen Zuliefernetzwerken, raumzeitlich verteilten Wertschöpfungsstrukturen,<br />

der starken Exportorientierung der Wirtschaft, einem weltweiten Wettbewerb um Produkte<br />

und Rohstoffe, dem Internethandel sowie veränderten Konsumgewohnheiten. Die Verkehrsleistung<br />

im Wirtschaftsverkehr ist daher in der Vergangenheit regelmäßig stärker als<br />

die Wirtschaftsleistung gewachsen.<br />

Im Güterverkehr werden mehr als 75 Prozent der Transportleistung trotz aller Bemühungen<br />

zur Verlagerung in Richtung Schiene und Wasserstraße auf der Straße erbracht. Dabei ist der<br />

Straßengüterverkehr einerseits stark geprägt von langlaufendem Fern- und Transitverkehr auf<br />

den großen Verkehrsachsen des Landes, andererseits aber auch von erheblichen Transportmengen<br />

im Nahbereich, insbesondere im Baustellen- und Baustoffverkehr, aber auch in Form<br />

von Liefer- und Zulieferdiensten. Die starke Zunahme des Straßengüterverkehrs, vor allem<br />

im Transitverkehr, belastet die Straßen im Land teilweise bis an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit.<br />

Die durch Lkw verursachen Treibhausgas-, Luftschadstoff- und Lärmemissionen<br />

beeinträchtigen die Akzeptanz des Straßengüterverkehrs in der Bevölkerung.<br />

Der Schienengüterverkehr ist nach starken Rückgängen in den 1990er Jahren bis zur Finanzund<br />

Wirtschaftskrise 2007 wieder gewachsen, und zwar gleichermaßen im Einzelwagen-,<br />

Wagengruppen- und Ganzzugverkehr. Die eingeschränkte Leistungsfähigkeit des Netzes, die<br />

Zahl und die Kapazität der Verladestellen und die Konzentration der Wirtschaft auf die<br />

lukrativen Ganzzugverkehre dämpfen allerdings das Wachstum im Schienengüterverkehr,<br />

dem es in den letzten Jahren trotz großer Anstrengungen nicht gelungen ist, Verkehrsanteile<br />

der Straße zu übernehmen. Zudem beeinflusst der Lärm vorwiegend nachts verkehrender<br />

Güterzüge das Bild des Schienengüterverkehrs in der Öffentlichkeit negativ.<br />

Die Binnenschifffahrt auf Rhein, Neckar und Main wickelt über zehn Häfen und zahlreiche<br />

Anlege- und Verladestellen im Land insbesondere Massengutverkehre ab, aber auch zunehmend<br />

Containertransporte im Kombinierten Verkehr. Das Potenzial der Binnenwasserstraßen<br />

wird derzeit allerdings bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Häfen und Schleusen<br />

stellen dabei die wichtigsten Engpassfaktoren dar.

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