Generalverkehrsplan Baden-Württemberg 2010 - Ministerium für ...
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UMSTELLUNG DER SCHLEUSEN<br />
AUF 24-STUNDEN-BETRIEB<br />
VERBESSERUNG DES<br />
ÖKOLOGISCHEN POTENZIALS<br />
DER SCHIFFBAREN FLÜSSE<br />
PRÜFUNG DER BRÜCKEN-<br />
DURCHFAHRTSHÖHEN<br />
ZIEL<br />
MANNHEIMER AKTE<br />
ANGLEICHUNG DER BINNEN-<br />
SCHIFFFAHRTSABGABEN<br />
Neben dem Ausbau sind auch die betrieblichen Hemmnisse auf den Binnenwasserstraßen<br />
auf ein Minimum zu reduzieren. Zu diesem Zweck ist ein durchgehender, fernbedienter 24-<br />
Stunden-Schleusenbetrieb einzurichten. Insbesondere am Neckar sollte die Umsetzung der<br />
Fernbedienung und die sukzessive Anbindung der Schleusen an die Leitzentrale zügig vorangetrieben<br />
werden.<br />
Die vorgesehene intensive Nutzung der Wasserstraßen <strong>für</strong> einen umweltschonenden<br />
Gütertransport wird begrüßt. Dabei sind zukünftig die Anforderungen der europäischen<br />
Wasserrahmenrichtlinie zu beachten. Bei einem Ausbau der Wasserstraßen – wie zum<br />
Beispiel der Verlängerung der Schleusen auf dem Neckar – ist jedoch sicherzustellen,<br />
dass das ökologische Potenzial der Flüsse erhalten bleibt bzw. verbessert wird, unter anderem<br />
durch den Bau von Fischaufstiegsanlagen.<br />
Sollten sich Brückendurchfahrten als betriebliche Hemmnisse insbesondere im Containerverkehr<br />
herausstellen, ist zu prüfen, ob die Beseitigung dieser Engpässe durch Brückenerhöhungen<br />
technisch und rechtlich möglich sowie wirtschaftlich darstellbar ist.<br />
3.4.3 BINNENSCHIFFFAHRTSABGABEN<br />
Um Wettbewerbsnachteile abzubauen, sollen alle Binnenwasserstraßen in Bezug auf die Ausgestaltung<br />
der Binnenschifffahrtsabgaben gleichgestellt werden.<br />
Situation<br />
Nach der Rheinschifffahrtsakte von 1868 („Mannheimer Akte“) ist die Erhebung von Schifffahrtsabgaben<br />
auf dem Rhein unzulässig. Auf dem Neckar und auf dem Main werden hingegen<br />
Abgaben erhoben, weil es sich jeweils um staugeregelte Flüsse handelt. Die anfallenden<br />
Abgaben stellen einen Kostenfaktor in der Transportkette dar, der den Gütertransport auf<br />
Neckar und Main gegenüber der Rheinschifffahrt benachteiligt.<br />
Umsetzungsplanung<br />
Das Land wird sich auch zukünftig <strong>für</strong> einen Weg zur gerechten und angemessenen Ausgestaltung<br />
von Infrastrukturbenutzungsgebühren in der Binnenschifffahrt einsetzen, der –<br />
insbesondere unter dem Aspekt des Wettbewerbs – alle Binnenwasserstraßen gleichstellt.<br />
166 3.4.2 BINNENWASSERSTRASSEN UND SCHLEUSEN // 3.4.3 BINNENSCHIFFFAHRTSABGABEN