Generalverkehrsplan Baden-Württemberg 2010 - Ministerium für ...
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VERKEHRSBEZIEHUNGEN IN<br />
DER BINNENSCHIFFFAHRT<br />
RHEIN<br />
NECKAR<br />
MAIN UND<br />
MAIN-DONAU-KANAL<br />
ANBINDUNG AN DAS<br />
FRANZÖSISCHE KANALNETZ<br />
SCHLEUSEN<br />
Situation<br />
164 3.4.2 BINNENWASSERSTRASSEN UND SCHLEUSEN<br />
Aufgrund seiner geografischen Lage am Oberlauf des Rheins ist das Land <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
in erster Linie Quell- und Zielland <strong>für</strong> die Binnenschifffahrt. Der Transitverkehr ist hingegen<br />
derzeit von untergeordneter Bedeutung.<br />
Der Rhein ist bis Rheinfelden vollständig <strong>für</strong> die Großschifffahrt ausgebaut. Damit können<br />
Schiffe mit einer Länge von 135 Metern und Schubverbände mit 185 Metern Länge verkehren.<br />
Nur der Hafen Rheinfelden ist wegen der nur 110 Meter langen Schleuse Augst lediglich<br />
mit kleineren Schiffen erreichbar. Die Fahrrinnentiefe beträgt am frei fließenden Rhein<br />
mindes tens 2,10 Meter unter GlW (Gleichwertiger Wasserstand) und im staugeregelten<br />
Bereich 3,00 Meter.<br />
Die Schleusen am Neckar können zurzeit nur mit Schiffen, die eine Länge von 105 Metern<br />
und eine Breite von 11,45 Metern aufweisen, befahren werden. Der Neckar soll bis zum Jahr<br />
2025 <strong>für</strong> das 135-Meter-Schiff ausgebaut sein. Hier<strong>für</strong> wird jeweils eine Kammer der Neckar -<br />
schleusen verlängert. Gleichzeitig werden Wende- und Liegestellen errichtet, die Seitenkanäle<br />
instand gesetzt und kleinere Streckenanpassungen vorgenommen. Die Fahrrinnentiefe beträgt<br />
bereits heute durchgehend 2,80 Meter.<br />
Auf dem Main können im Bereich Wertheim Schubverbände mit einer Länge von 185 Metern<br />
(Fahrrinnentiefe 2,90 Meter) verkehren. In Richtung Main-Donau-Kanal und Schwarzes Meer<br />
sind ab der Schleuse Lengfurt Schiffe mit einer Länge von 110 Metern (Fahrrinnentiefe 2,50<br />
Meter) zugelassen. Bei extremem Niedrigwasser kann die nutzbare Fahrrinnentiefe im anschließenden,<br />
noch nicht regulierten Donauabschnitt zwischen Straubing und Vilshofen<br />
allerdings auf bis zu 1,60 Meter sinken. Dann wird ein Leichtern der Schiffe erforderlich, was<br />
die Leistungsfähigkeit der Binnenwasserstraße Donau aus Richtung <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
stark einschränkt.<br />
Über den Rhein-Rhône-Kanal ist der südliche Oberrhein in Richtung Westen direkt mit der<br />
Rhône und so mit dem Mittelmeer verbunden. Aufgrund der geringen Leistungsfähigkeit<br />
des Rhein-Rhône-Kanals, dessen Schleusen lediglich eine Länge von 39 Metern haben, spielt<br />
diese Verbindung allerdings derzeit wirtschaftlich keine Rolle.<br />
Auch Oberrhein, Neckar und Main wurden erst durch die Anlage von Schleusen durchgehend<br />
schiffbar. Am Oberrhein sind zwischen Iffezheim und Basel insgesamt zehn Stufen<br />
(davon neun Schleusen unter französischer Verwaltung) zu überwinden, am Neckar zwischen<br />
Mannheim und Plochingen insgesamt 27 Schleusen. Der Main ist zwischen der Mündung in<br />
den Rhein und dem Hafen Wertheim über 13 Staustufen reguliert.