Generalverkehrsplan Baden-Württemberg 2010 - Ministerium für ...

ZIEL
BELASTUNG DER
BUNDESFERNSTRASSEN
STAUKOSTEN
UNTERFINANZIERUNG
DES BUNDESVERKEHRS -
WEGEPLANS
52 1.1.2 BUNDESFERNSTRASSEN
1.1.2 BUNDESFERNSTRASSEN
Das Land setzt sich dafür ein, dass die vordringlichen Neubau, Ausbau und Erhaltungsmaßnahmen
auf den Autobahnen und Bundesstraßen in Baden-Württemberg zügig in Angriff
genommen werden. Die Beseitigung von Engpässen und der Bau von Ortsumfahrungen
sollen dabei im Vordergrund stehen.
Situation
Die Verkehrsbelastung auf den Autobahnen im Land steigt ständig. Der durchschnittlich tägliche
Verkehr (DTV) hat sich dort von 1995 bis 2005 um ca. 13 Prozent auf täglich rund
57.000 Kfz erhöht. Das ist über ein Fünftel mehr als im Bundesdurchschnitt. Baden-Württem -
berg liegt damit zusammen mit NordrheinWestfalen nach Hessen auf Platz 2 aller Flächenländer.
Auf den Bundesstraßen liegt die durchschnittliche Belastung in Baden-Württemberg
mit 13.500 Kfz pro Tag sogar um fast die Hälfte über dem Bundesdurchschnitt.
Bereits heute sind zahlreiche Streckenabschnitte an hochbelasteten Autobahnen und Bundes -
straßen in Baden-Württemberg regelmäßig überlastet. Dies betrifft insbesondere die Autobahnen
A 5, A 6, A 8 und A 81, auf denen zähflüssiger Verkehr und Staus zur Regel geworden
sind. Allein die Reisezeitverluste durch Staus auf Autobahnen verursachen in Baden-Württem -
berg einen volkswirtschaftlichen Schaden von rund 400 Millionen Euro pro Jahr. Dieser Wert
übersteigt das durchschnittliche jährliche Investitionsvolumen für den Aus- und Neubau von
Bundesfernstraßen im Land um mehr als das Doppelte.
Im Bedarfsplan des Bundes für die Bundesfernstraßen sind für den Realisierungszeitraum
2001 bis 2015 in Baden-Württemberg Projekte mit einem Investitionsvolumen von rund 6
Milliarden Euro (Kostenstand 2001) enthalten. Unter Berücksichtigung von Kostensteigerungen
ergibt sich heute ein Investitionsbedarf von über 7 Milliarden Euro. Mit Stand Januar
2010 wurden aber erst Vorhaben mit einem Volumen von 1,9 Milliarden Euro durch den
Bund bewilligt. In Baden-Württemberg sind somit nach mehr als der Hälfte der Laufzeit des
aktuellen Bundesverkehrswegeplans erst rund 30 Prozent des Investitionsvolumens im vordringlichen
Bedarf realisiert.