Generalverkehrsplan Baden-Württemberg 2010 - Ministerium für ...

LÄRMEMISSIONEN
FESTSETZUNG VERBINDLICHER
LÄRMGRENZWERTE
UMRÜSTUNG VON BREMSEN
ERSCHÜTTERUNGSSCHUTZ
ABGASREINIGUNG
BEI DIESELLOKOMOTIVEN
STÄRKUNG DER ELEK -
TRISCHEN TRAKTION
Situation
160 3.3.4 SCHIENENGÜTERVERKEHR UND UMWELT
Ohne Anpassungen der Verkehrsinfrastruktur und der Fahrzeuge im Schienengüterverkehr
wird die erwartete Verkehrszunahme im Schienengüterverkehr zu erhöhten Belastungen
für die lokale Anwohnerschaft und die Umwelt führen. Dies gilt in besonderer Weise für die
Lärmbelastung, da der Schienengüterverkehr gerade nachts sehr intensiv ist. Die Akzeptanz
des großräumig betrachtet umweltfreundlichen Transportmittels Güterbahn muss deswegen
auch durch einen lokal wirksamen Schutz sichergestellt werden.
Umsetzungsplanung
Das Land setzt sich für eine Verbesserung des Lärmschutzes an Schienenstrecken durch verbindliche
Lärmgrenzwerte für Schienenfahrzeuge ein. Dies gilt insbesondere für Güterzüge,
die verstärkt in den Nachtzeiten verkehren. Die auf der Grundlage der Lärmkartierung erstellten
Aktionspläne zum Schutz der betroffenen Bevölkerung sind zügig durch die Betreiber
der Schienennetze umzusetzen. Die vom Bund angekündigte schrittweise Reduzierung mit
dem Ziel der Abschaffung des „Schienenbonus“ wird vom Land unterstützt.
Die Umrüstung aller Güterwagen mit Grauguss-Klotzbremsen auf Verbundstoffbremssohlen
muss zügig fortgesetzt werden. Die Möglichkeit, Bundesmittel zur Lärmsanierung an Schienen -
wegen des Bundes auch für aktive Lärmschutzmaßnahmen an Schienenfahrzeugen einsetzen
zu können, kann hier beschleunigend wirken. Ergänzend soll ein emissionsabhängiges
Trassenpreissystem als zusätzlicher Anreiz zur Umrüstung von Güterwagen geprüft und
gegebenenfalls eingeführt werden.
Das Land strebt an, dass auch der Schutz vor Erschütterungen im Bereich von Eisenbahnstrecken
in das Lärmsanierungsprogramm des Bundes mit aufgenommen wird.
Zur Senkung der Luftschadstoff- und Treibhausgasemissionen im Schienenverkehr sollen
möglichst rasch nur noch Triebfahrzeuge zum Einsatz kommen, die über moderne Antriebstechniken
verfügen, die sich durch geringen Energieverbrauch und einen geringen
Schadstoffausstoß insbesondere bei Stickstoffoxid und Partikeln auszeichnen. Diesel -
lokomotiven sollen zudem mit wirkungsvoller Abgasreinigungstechnik ausgerüstet sein.
Durch entsprechende Staffelungen der Trassenpreise soll darauf hingewirkt werden, dass auf
elektrifizierten Strecken keine Diesellokomotiven eingesetzt werden.