Generalverkehrsplan Baden-Württemberg 2010 - Ministerium für ...
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UMSETZUNGSDEFIZITE<br />
UND PROBLEME<br />
ZUSAMMENARBEIT<br />
ALS LÖSUNGSGRUNDSATZ<br />
TELEMATIK IN DER<br />
STADTLOGISTIK<br />
ENTWICKLUNG VON KON -<br />
ZEPTIONEN FÜR DEN INNER-<br />
STÄDTISCHEN VERKEHR<br />
148 3.2.2 STADTLOGISTIK<br />
innerstädtischen Lieferverkehr reduzieren. Durch eine Bündelung von Anlieferungen,<br />
die Vermeidung von Leerfahrten und die Verbesserung der Auslastung der Lieferfahrzeuge<br />
sollte eine Verringerung der Fahrtenzahl und der Luftschadstoff- sowie der Lärmbelastung<br />
in der Innenstadt erreicht werden.<br />
Die anfängliche Euphorie gegenüber der Stadtlogistik ist zwischenzeitlich einer gewissen<br />
Ernüchterung gewichen. Obwohl erhebliche Teile der finanziellen Zuwendungen zu Stadtlogistikprojekten<br />
von den beteiligten Unternehmen und Institutionen stammten, führte oft<br />
das Auslaufen der staatlichen Förderung zur Einstellung der Projekte. Die Liberalisierung<br />
der Transportmärkte und die Zunahme des Internethandels haben zu einer weiteren Verkehrszunahme<br />
sowie zu einer Zunahme der Vielfalt bei den Zustellern geführt, was eine<br />
Realisierung von Stadtlogistik-Konzepten weiter erschwert. Große Logistikdienstleister<br />
nutzen zudem vermehrt Bündelungspotenziale im eigenen System oder geschlossene Kooperationen<br />
mit verbundenen Unternehmen, anstatt sich in offene Netzwerke einzugliedern.<br />
Umsetzungsplanung<br />
Das Land favorisiert eine durch die Akteure organisierte und auf die Bedürfnisse vor Ort<br />
fokussierte Stadtlogistik. Dazu ist ein offener Dialog zwischen Groß- und Einzelhandel,<br />
Logistikbranche und Kommunen unverzichtbar. Gemeinsam müssen Zielsetzungen definiert<br />
und der Handlungsbedarf festgelegt werden. Nur die Zusammenarbeit aller Beteiligten –<br />
beispielsweise in kommunalen „Runden Tischen“ zur Stadtlogistik – macht eine erfolgreiche<br />
Stadtlogistik möglich.<br />
Das Land ist der Auffassung, dass Telematikdienste dazu eingesetzt werden können, Stadtlogistik-Konzepte<br />
bedarfsgerecht zu optimieren. Dabei müssen jeweils im Einzelfall und<br />
unter Berücksichtigung der lokalen und regionalen Gegebenheiten Lösungen gefunden<br />
werden, die <strong>für</strong> das Gesamtsystem aus Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt Nutzen- und<br />
Kostenvorteile erwarten lassen.<br />
Das Land unterstützt die vom Bund im Aktionsplan Güterverkehr und Logistik angekündigte<br />
Initiative <strong>für</strong> Logistik im städtischen Raum. Es ist vorgesehen, innovative, umwelt-<br />
und klimafreundliche Verkehrskonzepte <strong>für</strong> städtische Verkehre zu entwickeln,<br />
übertragbare Standards zu erarbeiten und diese gemeinsam mit den Kommunen umzusetzen.<br />
Die Erprobung alternativer Nutzfahrzeugkonzepte soll den Einsatz neuer Antriebe<br />
voranbringen.