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Amtsmißbrauch - Oapen

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182 B. Tatbestand des Art. 323 Abs. 1 c.p.<br />

dem des <strong>Amtsmißbrauch</strong>s aufgefangen wurde, 711 übertrug sich die Diskussion<br />

auf den Art. 323 c.p. Sie wurde zusätzlich durch das Gesetz vom 8. Juni<br />

1990, Nr. 142, angefacht, dessen Art. 64 die testi unici über die Gesetze der<br />

Kommunen und Provinzen mit Ausnahme des Art. 290 r.d., 4 febbraio 1915,<br />

n. 148, und des Art. 279 r.d., 3 marzo 1934, n. 383, außer Kraft setzte. Die<br />

nun mittlerweile ebenfalls abgeschafften Art. 290 712 und 279 713 beinhalteten<br />

Enthaltungspflichten für die Beschäftigten der Kommunen und Provinzen. Es<br />

stellte sich somit die Frage, ob ihre Verletzung für die Erfüllung des Tatbestands<br />

des <strong>Amtsmißbrauch</strong>s genügen sollte. 714<br />

Die Rechtsprechung griff aber auf die bezüglich des Art. 324 c.p. erarbeitete<br />

Argumentation zurück und stellte heraus, daß aus der bloßen Verletzung<br />

einer Enthaltungspflicht nicht das Delikt des Art. 323 c.p. resultieren könne,<br />

sondern nur, wenn auch eine Instrumentalisierung der Befugnisse gegeben sei,<br />

worin der für den <strong>Amtsmißbrauch</strong> erforderliche Ermessensmißbrauch zu sehen<br />

sei. 715<br />

Mit der Reform des <strong>Amtsmißbrauch</strong>s von 1997 hat der Gesetzgeber den Unsicherheiten<br />

ein Ende bereitet und klargestellt, daß die Verletzung einer Enthaltungspflicht<br />

ein Tatbestandsmerkmal des <strong>Amtsmißbrauch</strong>s erfüllt.<br />

Für manche in der Rechtslehre müssen die Enthaltungspflichten allerdings noch<br />

in Verwaltungsvorschriften festgeschrieben sein. 716 Benussi schließt aus dem<br />

Wortlaut, daß die Tatbestandsalternative der Verletzung der Enthaltungspflicht<br />

sowohl aus einer materiellen als auch einer formellen Komponente besteht.<br />

Zum einen müsse ein offensichtlicher Interessenkonflikt gegeben sein („interesse<br />

711 Pagliaro/Parodi Giusino, Principi di diritto penale, Parte speciale, Vol. I, 2008, S. 286.<br />

712 Art. 290 lautete: „I consiglieri, gli assessori, i deputati provinciali e i membri della giunta<br />

provinciale ammistrativa debbono astenersi dal prendere parte alle deliberazioni riguardanti<br />

liti o contabilità loro proprie, verso i corpi cui appartengono, con gli stabilimenti dai<br />

medesimi amministrati, o soggetti alla loro amministrazione o vigilanza; come pure<br />

quando si tratta di interesse proprio, o di interesse, liti o contabilità dei loro congiunti<br />

od affini sino al quarto grado civile o di conferire impieghi ai medesimi. Si astengono<br />

pure dal prendere parte direttamente o indirettamente in servizi, esazioni di diritti,<br />

somministranze od appalti di opere nell’interesse dei corpi cui appartengono, o soggetti<br />

alla loro amministrazione, vigilanza o tutela.“<br />

713 Art. 279 lautete: „Gli amministratori dei comuni, delle province e dei consorzi, nonché<br />

i consultori e i membri della giunta provinciale amministrativa devono astenersi dal<br />

prendere parte alle deliberazioni riguardanti liti o contabilità dei loro parenti o affini sino<br />

al quarto grado, o del coniuge, o di conferire impieghi ai medesimi. Il divieto di cui sopra<br />

importa anche l’obbligo di allontanarsi dalla sala delle adunanze durante la trattazione<br />

di detti affari. Le disposizioni, di cui ai commi precedenti, si applicano al segretario del<br />

comune, della provincia e del consorzio.“<br />

714 D’Avirro, L’abuso di ufficio, 1997, S. 70.<br />

715 Cass., Sez. VI, 14.12.1995, Marini, Gazz. giur., 1996, n. 19, 51 f.<br />

716 So bpsw. Cupelli, Cass. pen., 2001, 1030, 1039.

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