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Amtsmißbrauch - Oapen

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266 C. Fragen des AT, des transitorischen Rechts und der Verfassungsmäßigkeit<br />

zu bringen, die eigenständige Anwendbarkeit des Art. 323 c.p. neben Art. 334<br />

c.p. festgestellt. Mit der Ersetzung des Fahrzeugs würde der nötige rechtswidrige<br />

Akt begangen. 166 Von einem Teil der Literatur wird dieser Lösung<br />

zu Recht widersprochen. Das Austauschen ist nur das Mittel um die Sicherstellungsmaßnahme<br />

zu umgehen. Es ist als eine einheitliche Handlung zu<br />

bewerten und darf deshalb auch nur eine Bestrafung nach sich ziehen. Der<br />

Unwert der Tat wird durch die Anwendung des Art. 334 c.p. erschöpfend<br />

erfaßt. 167<br />

h) <strong>Amtsmißbrauch</strong> und Falschbeurkundung im Amt<br />

Nach einer Entscheidung des Kassationshofes wird der <strong>Amtsmißbrauch</strong> durch<br />

das Delikt der Falschbeurkundung im Amt (falsità ideologica commessa dal<br />

pubblico ufficiale in atti pubblici), Art. 479 c.p., 168 absorbiert, wenn der<br />

Mißbrauch allein durch die Falschbeurkundung begangen wurde. Art. 479<br />

c.p. stelle gegenüber Art. 323 c.p. das schwerere Delikt dar. 169 Teile in der<br />

Rechtslehre halten jedoch weder den Grundsatz der Spezialität noch den der<br />

Konsumtion für anwendbar, so daß der <strong>Amtsmißbrauch</strong> nicht verdrängt werden<br />

könne. 170<br />

Die Gerichtsentscheidung ist aber nicht zu beanstanden. Wenn durch eine<br />

Handlung sowohl der Tatbestand der Falschbeurkundung im Amt als auch der<br />

des <strong>Amtsmißbrauch</strong>s erfüllt wurde, kommt Idealkonkurrenz zwischen beiden<br />

Delikten nur in Betracht, sofern nicht eine Vorschrift als spezieller zu werten<br />

ist oder die Konsumtionsklausel des Art. 323 c.p. greift. Wird die Spezialität<br />

des Art. 479 c.p. verneint, so ist jedenfalls anzuerkennen, daß er mit der einer<br />

Strafandrohung im Höchstfall bis zu zehn Jahren Freiheitsstrafe 171 das schwerere<br />

Delikt gegenüber dem <strong>Amtsmißbrauch</strong> darstellt. 172<br />

166<br />

Cass., Sez. VI, 1.10.1997, Pescatore, Riv. pen., 1997, 953; zustimmend Gambardella, in:<br />

Lattanzi/Lupo, Art. 323 c.p., S. 229.<br />

167<br />

So Benussi, S. 197.<br />

168<br />

Art. 479 c.p. lautet: „Il pubblico ufficiale, che, ricevendo o formando un atto nell’esercizio<br />

delle sue funzioni, attesta falsamente che un fatto è stato da lui compiuto o è avvenuto<br />

alla sua presenza, o attesta come da lui ricevute dichiarazioni a lui non rese, ovvero<br />

omette o altera dichiarazioni da lui ricevute, o comunque attesta falsamente fatti dei quali<br />

l’atto è destinato a provare la verità, soggiace alle pene stabilite nell’articolo 476.“<br />

169<br />

Cass., Sez. V, 21.10.1998, D’Asta, Rv211928.<br />

170<br />

Benussi, S. 192; Segreto/De Luca, 1999, S. 571.<br />

171 Art. 479 c.p. i.V.m. Art. 476 Abs. 2 c.p.<br />

172 Gambardella, in: Lattanzi/Lupo, Art. 323 c.p., S. 230 f.

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