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Fester Grund christlicher Lehre. Ein Hilfsbuch zum ... - Licht und Recht

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Erster Teil.<br />

Schriften Olevians<br />

I. Erklärung der Artikel des christlichen Glaubens.<br />

Worin bestehet des Menschen Seligkeit?<br />

In dem, daß er mit Gott, als dem einigen Brunnen alles Guten <strong>und</strong> aller Seligkeit, vereinigt sei<br />

<strong>und</strong> Gemeinschaft mit ihm habe, wie St. Johannes sagt: „Was wir gesehen <strong>und</strong> gehört haben, das<br />

verkündigen wir euch, auf daß auch ihr mit uns Gemeinschaft habt <strong>und</strong> unsere Gemeinschaft sei mit<br />

dem Vater <strong>und</strong> mit seinem Sohn Jesu Christo. Und solches schreiben wir euch, auf daß eure Freude<br />

völlig sei.“ 2<br />

Wie sollen wir aber zur Gemeinschaft Gottes kommen, dieweil er, wie Johannes sagt, ein<br />

<strong>Licht</strong> ist, <strong>und</strong> keine Finsternis in ihm ist, ja so gerecht, daß kein Sünder vor ihm bestehen<br />

kann, 3 <strong>und</strong> wir doch, so wir sagen, wir haben keine Sünden, uns selbst verführen <strong>und</strong> die<br />

Wahrheit nicht in uns ist?<br />

Gottes Wesen ist rein <strong>und</strong> gerecht, wie eben gesagt, <strong>und</strong> er will, daß der Mensch ihm gleichförmig<br />

sein soll, nach allen seinen Geboten, wie er ihn denn Anfangs zu seinem Ebenbild erschaffen<br />

hat, in wahrhaftiger Heiligkeit <strong>und</strong> Gerechtigkeit; oder aber er will ihn ewig verwerfen, als ein Gefäß,<br />

das vom Teufel <strong>und</strong> des Menschen Mutwillen verderbt ist, es sei denn, daß für die Sünde bezahlt<br />

<strong>und</strong> genug getan werde.<br />

Der Mensch aber ist von Natur unrein <strong>und</strong> ungerecht, liebet Gott nicht von ganzem Herzen, von<br />

ganzer Seele <strong>und</strong> allen seinen Kräften, noch seinen Nächsten wie sich selbst; er kann auch die alte<br />

Schuld nicht allein nicht abzahlen, sondern mehret dieselbe noch ohne Unterlaß.<br />

Dies sind zwar gar widerwärtige Dinge: Gottes Gerechtigkeit <strong>und</strong> Zorn wider die Sünde <strong>und</strong> des<br />

Menschen Ungerechtigkeit <strong>und</strong> unablässige Mehrung der Sünden <strong>und</strong> des Zornes Gottes.<br />

So setzet auch Gott seine Gerechtigkeit nicht bei Seite, als sollte er deren vergessen <strong>und</strong> seiner<br />

Barmherzigkeit allein Raum geben, sondern will in keiner andern Gestalt Barmherzigkeit erzeigen,<br />

denn also, daß seiner Gerechtigkeit <strong>und</strong> Wahrheit kein Abbruch geschieht, wie geschrieben steht:<br />

„Ich will den Gottlosen nicht gerecht sprechen.“ 4<br />

Daraus muß folgen, daß es unmöglich ist, daß der Mensch ohne Mittler <strong>und</strong> Bürgen, der dem gerechten<br />

Urteile Gottes genug tue <strong>und</strong> Gnade erlange, zu Gott kommen könne.<br />

2 1. Joh. 1,3.4<br />

3 Ps. 5,5<br />

4 2. Mos. 23,7

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