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Fester Grund christlicher Lehre. Ein Hilfsbuch zum ... - Licht und Recht

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Erklärung der Artikel des christlichen Glaubens. 47<br />

Tod, <strong>und</strong> also mit der Tat von ihm bezahlt nimmt alle unsere Sünden, in welchem Sohn alle Verheißungen<br />

Gottes ihr Ja <strong>und</strong> Amen haben, in welchem er reichlich ausgeschüttet hat die Schätze seiner<br />

Güte, „auf daß er uns geliebt machet in dem Geliebten.“ 186<br />

Weil wir denn Alle Kinder Gottes sind, warum nennet die Schrift Christum seinen eingebornen<br />

Sohn?<br />

Damit wird ein Unterschied gemacht zwischen Christo <strong>und</strong> allen Gläubigen; denn Christus ist<br />

<strong>und</strong> wird genannt der eingeborne Sohn Gottes, darum, daß er allein der ewige <strong>und</strong> natürliche Sohn<br />

des Vaters ist, von Ewigkeit aus dem Wesen des Vaters geboren, <strong>und</strong> deswegen wahrer Gott, an den<br />

wir glauben sollen. Wir aber werden genannt <strong>und</strong> sind Kinder Gottes, nicht von Natur, sondern aus<br />

Gnaden, daß uns Gott an Kindes Statt hat angenommen, indem er uns durch den Glauben <strong>und</strong> die<br />

Wirkung des heiligen Geistes seinem Sohn einverleibt <strong>und</strong> nunmehr zu seinen wahren <strong>und</strong> lebendigen<br />

Gliedern gemacht hat, die wir sonst von Natur Kinder des Zorns waren. (Eph. 2,3)<br />

Ist aber nichts desto weniger diese Kindschaft, wozu uns Gott angenommen hat <strong>und</strong> uns<br />

seine Kinder nennet, nur ein schlechter bloßer Name oder Titel?<br />

Keineswegs; sondern dieweil wir wahre Glieder des Sohnes Gottes sind, so haben wir auch wahre<br />

Gemeinschaft mit ihm, wegen welcher Gemeinschaft er genannt wird der Erstgeborne unter vielen<br />

Brüdern. 187 Und zwar, so die Annahme eines fremden Kindes an Kindes Statt nicht nur ein bloßer<br />

Name oder Titel ist, sondern eine solche Annahme an Kindes Statt, durch welche ihm umsonst<br />

mitgeteilt wird wahrhaftig alle Gerechtigkeit <strong>und</strong> Freiheit zu erben, <strong>und</strong> Alles zu besitzen, was von<br />

dem, der es an Kindes Statt angenommen hat, hinterlassen wird, als wenn es sein natürliches Kind<br />

wäre, das aus seinem Fleisch <strong>und</strong> Blut geboren wäre: so muß ja vielmehr die herrliche Kindschaft,<br />

damit Gott uns durch den kindlichen Geist seinem Sohn einverleibt hat, daß wir nun durch seinen<br />

Geist regieret <strong>und</strong> lebendig gemacht werden, nicht nur ein bloßer Name oder Titel sein, sondern<br />

muß alle Gebühr <strong>und</strong> Gerechtigkeit der Kindschaft mit sich bringen, also, daß wir Alles aus Gnaden<br />

mit Christo Jesu gemein haben, als Erben Gottes <strong>und</strong> Miterben Jesu Christi (Röm. 8,17). Darum stehet<br />

Joh. 1,12: „Diese Gewalt hat er allen Denen gegeben, die Jesum Christum annehmen, daß sie<br />

Kinder Gottes werden.“ Ebenso 1. Joh. 1,3.4: „Was wir gesehen <strong>und</strong> gehöret haben, das verkündigen<br />

wir euch, auf daß auch ihr Gemeinschaft habt mit uns, <strong>und</strong> unsere Gemeinschaft sei mit dem<br />

Vater <strong>und</strong> seinem Sohn Jesu Christo. Und dies schreibe ich euch, auf daß eure Freude vollkommen<br />

sei.“<br />

So haben alle Christgläubigen nicht einen geringen, sondern vortrefflichen B<strong>und</strong> mit Gott,<br />

dieweil er seine gläubigen B<strong>und</strong>esgenossen für seine Kinder halten will, indem er sie zu Gliedern<br />

seines Sohnes machet, von dem sie nimmermehr sollen abgeschieden werden, legt ihre<br />

Sünden auf den Sohn, <strong>und</strong> erneuert sie durch seinen Geist <strong>zum</strong> unsterblichen Leben <strong>und</strong> ewiger<br />

Herrlichkeit?<br />

Es ist zwar in alle Wege ein vortrefflicher B<strong>und</strong> zwischen Gott <strong>und</strong> seinen Gläubigen, also daß<br />

wir frei mit dem Apostel sagen mögen: 188 „Welcher auch seines eigenen Sohns nicht verschonet hat,<br />

sondern hat ihn für uns Alle dahingegeben, wie sollte er uns auch nicht Alles mit ihm schenken?“<br />

Ja, dieser B<strong>und</strong> ist in einer solchen überaus großen Liebe Gottes gegen uns gegründet, daß sie so<br />

186 Eph. 1,6<br />

187 Röm. 8,29<br />

188 Röm. 8,32

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