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Fester Grund christlicher Lehre. Ein Hilfsbuch zum ... - Licht und Recht

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Erklärung der Artikel des christlichen Glaubens. 13<br />

Damit aber dieses Opfer kräftig genug sei zur vollkommenen ewigen Versöhnung des Menschen<br />

mit Gott, <strong>und</strong> also einen beständigen ewigen B<strong>und</strong> aufzurichten, war es nötig, daß der,<br />

welcher sich für uns <strong>zum</strong> Opfer in den Tod geben sollte, wahrer Mensch sei, <strong>und</strong> zwar uns in<br />

Allem gleich, ausgenommen die Sünde, <strong>und</strong> zugleich auch wahrer ewiger Gott?<br />

Ja, es war nötig; denn erstlich wollte sich Gott nicht in eine solche Versöhnung einlassen, wodurch<br />

er unwahrhaftig <strong>und</strong> ungerecht erf<strong>und</strong>en würde. Deswegen erfordert die Wahrheit Gottes, der<br />

gesagt hat: „Ihr sollt des Todes sterben des Tages, da ihr von der verbotenen Frucht essen werdet“ 16<br />

daß er des Weibes Same, das ist, ein wahrer Mensch an Leib <strong>und</strong> Seele, wäre, der dieser unwandelbaren<br />

Wahrheit Gottes genug täte <strong>und</strong> die Schmerzen des ewigen Todes auf sich nähme. 17<br />

Zudem erfordert auch die Gerechtigkeit Gottes, der gesagt hat: „Ich will den Gottlosen nicht gerecht<br />

sprechen“, 18 daß er nicht mit Gottlosen <strong>und</strong> Ungerechten einen B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>schaft macht,<br />

es wäre denn, „daß der Gerechte“ (nämlich Christus) „stürbe für die Ungerechten.“ 19<br />

Demnach mußte der Mittler nicht allein ein wahrer Mensch, sondern auch wahrer Gott sein, der<br />

sich für Alle <strong>zum</strong> Opfer dargeben sollte.<br />

Erstens, auf daß er ein Seligmacher sein könnte. Außer Gott aber ist kein Seligmacher, wie der<br />

Herr spricht durch den Propheten Jesaias 43,11: „Ich, ich bin der Herr, <strong>und</strong> ohne mich ist kein Heiland.“<br />

20<br />

Zweitens, weil er aller Kreaturen unerträgliche Schmerzen auf sich nehmen sollte (da er ja für<br />

unsere unzählige Sünden, wider die unendliche Majestät Gottes begangen, dem gerechten Urteil<br />

Gottes ein Genüge tun sollte), so mußte er in der Weise ein wahrer Mensch sein, daß er doch zugleich<br />

unendlich, das ist, wahrer Gott wäre, auf daß die menschliche Natur durch die unendliche<br />

Stärke ihrer Gottheit erhalten, die Last des ewigen Zornes Gottes zu ertragen <strong>und</strong> zu überwinden<br />

vermöchte, <strong>und</strong> durch solches Mittel uns eine unendliche, ewig währende Bezahlung für unsere<br />

Sünden sei, <strong>und</strong> ewige Gnade bei Gott erwürbe. 21 Aber hiervon wird mehr gesagt werden im Artikel<br />

des Glaubens: „Empfangen vom heiligen Geist, geboren aus Maria der Jungfrau.“<br />

Weil denn dies der einzige Weg <strong>zum</strong> ewigen Leben ist, nämlich der gekreuzigte Jesus Christus,<br />

wahrer Gott <strong>und</strong> Mensch, aus Ursachen, die du angegeben hast, muß nicht notwendig<br />

folgen, daß alle andere Religion oder Glauben, welche andere Mittel <strong>und</strong> Wege <strong>zum</strong> ewigen<br />

Leben zeigen, falsch seien?<br />

Nur der Christen Religion <strong>und</strong> Glaube ist der wahre Glaube, alle andern sind falsch; denn allein<br />

die Christen erkennen Gott als einen wahren Gott, der vollkommen gerecht <strong>und</strong> auch vollkommen<br />

barmherzig, also wahrer Gott sei. Vollkommen gerecht, indem er die Sünden nicht ungestraft hingehen<br />

läßt, sondern jede mit unaussprechlich höllischer Pein an seinem Sohne am Stamm des Kreuzes<br />

straft, <strong>und</strong> also nicht eine halbe, sondern eine vollkommene Bezahlung für unsere Sünden nimmt.<br />

Vollkommen barmherzig ist er auch, weil er gar keine Bezahlung von uns nimmt, sondern uns den<br />

Sohn zur Bezahlung schenket, aus vollkommener Barmherzigkeit, ohne unser Verdienst, als wir<br />

noch seine Feinde waren. Alle andere Religionen erkennen Gott nicht für vollkommen gerecht <strong>und</strong><br />

auch nicht für vollkommen barmherzig; denn vergegenwärtige dir einen Juden, Türken oder Papi-<br />

16 1. Mos. 2,7<br />

17 Hebr. 2; 2. Kor. 5<br />

18 2. Mos. 23,7<br />

19 1. Petr. 3,18<br />

20 Hos. 13,4 u. 9; 1. Kor. 15,32<br />

21 Hebr. 7; Joh. 16

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