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Fester Grund christlicher Lehre. Ein Hilfsbuch zum ... - Licht und Recht

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Erklärung der Artikel des christlichen Glaubens. 99<br />

Wie verstehst du die Besitzung der Wohltaten Christi in diesem Leben?<br />

Also verstehe ich’s: Gleichwie kein Heil außerhalb der Kirche ist, die der Leib Christi ist, also<br />

auch alle die, so wahre <strong>und</strong> lebendige Glieder derselben sind, haben jetzt <strong>und</strong> besitzen die wahre Seligkeit,<br />

welche Seligkeit wir ganz begreifen in der Vergebung der Sünden, wie der Apostel Paulus<br />

Röm. 4,7.8 beweiset aus dem Ps. 32,1.2: „Selig sind die, welchen ihre Ungerechtigkeiten vergeben<br />

sind, <strong>und</strong> welchen ihre Sünden bedeckt sind. Selig ist der Mann, welchem Gott keine Sünde zurechnet.“<br />

420<br />

So erkläre mir die Vergebung der Sünden, die du im Glauben besitzest <strong>und</strong> mit dem M<strong>und</strong><br />

bekennest, in diesem nachfolgenden Artikel: „Ich glaube Vergebung der Sünden.“<br />

Ich glaube, daß Alles, was Sünde ist <strong>und</strong> Sünde genannt wird, es sei die übrige Sünde, als da ist<br />

die verderbte, böse Seuche, die mir von immerdar anklebt (daß ich keine St<strong>und</strong>e Gott liebe von ganzem<br />

Herzen, <strong>und</strong> meinen Nächsten wie mich selbst), oder auch wirkliche Sünden, als da sind Gedanken,<br />

Worte <strong>und</strong> Werke, die wider die Gebote Gottes sind. – Ich glaube, sage ich, daß dies Alles,<br />

wie hart es mir auch anklebt, mir frei geschenkt <strong>und</strong> verziehen sei <strong>und</strong> verziehen bleibe in Ewigkeit,<br />

aus Gnaden, durch den Glauben an die Verheißung Gottes, der mir’s im Evangelio hat zugesagt,<br />

durch das Opfer Christi am Kreuz. Ja dermaßen verziehen, daß auch alle Gedächtnis, beide der<br />

Übertretung <strong>und</strong> der Strafe, vor Gott ausgetilget sei, so gewiß, als wenn ich nie gesündiget hätte,<br />

oder auch keine Sünde mehr an mir hätte. Und derhalben vertraue ich Gott durch Christum, daß ich<br />

jetzt in diesem Leben selig bin, wie der heilige Geist durch den David saget: 421 „Selig sind die, welchen<br />

ihre Ungerechtigkeiten vergeben sind <strong>und</strong> welchen ihre Sünden bedeckt sind. Selig ist der<br />

Mann, welchem Gott keine Sünde zurechnet.“<br />

Weil wir in diesem Leben für <strong>und</strong> für wider die Sünde, die uns anfechtet <strong>und</strong> betrübet, zu<br />

streiten haben, so will es nicht allein Nutzen, sondern auch eine Notdurft sein, daß man gewisse<br />

Verheißungen Gottes von der Vergebung der Sünden vor Augen habe, auf daß unser schwacher<br />

Glaube wider die Sünde, die ein zaghaftes Herz macht, gestärkt werde.<br />

Jer. 31,34 spricht der Herr: „Ich will ihnen ihre Missetat vergeben <strong>und</strong> ihrer Sünden nicht mehr<br />

gedenken.“ 422 Ebenso Ps. 103,1.2.3: „Lobe den Herrn meine Seele, <strong>und</strong> was in mir ist seinen heiligen<br />

Namen. Lobe den Herrn meine Seele <strong>und</strong> vergiß nicht, was er mir Gutes getan hat. Der dir alle<br />

deine Sünden vergibt, <strong>und</strong> heilet alle deine Gebrechen.“ Und bald danach (V. 10.11.12): „Er handelt<br />

mit uns nicht nach unsern Sünden, <strong>und</strong> vergilt uns nicht nach unserer Missetat; denn so hoch der<br />

Himmel über der Erde ist, läßt er seine Gnade walten über die so ihn fürchten. So fern der Aufgang<br />

der Sonne steht vom Niedergang der Sonne, hat er unsere Übertretung von uns hinweggetan.“ Und<br />

1. Joh. 1,7: „Das Blut unseres Herrn Jesu Christi reiniget uns von allen Sünden.“ Und am Kreuz<br />

schreiet Christus: „Es ist vollbracht!“ 423<br />

420 Vergl. Eph. 2,12.13<br />

421 Röm. 4,8; Ps. 32,1.2<br />

422 Vergl. Jer. 33,8<br />

423 Joh. 19,28

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