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Fester Grund christlicher Lehre. Ein Hilfsbuch zum ... - Licht und Recht

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42 Erklärung der Artikel des christlichen Glaubens.<br />

euch geboren ist, welcher ist der Gesalbte des Herrn“; so sollen wir uns auch sämtlich von Herzen<br />

freuen, mit gewisser Zuversicht, daß uns Gott verheißt durch seinen gesalbten König Christum, daß<br />

er uns beschützen <strong>und</strong> beschirmen will wider die Sünde, den Teufel <strong>und</strong> die ganze Welt, <strong>und</strong> daß er<br />

in Ewigkeit unser gnädiger König <strong>und</strong> fre<strong>und</strong>licher lieber Heiland sein <strong>und</strong> bleiben will, <strong>und</strong> daß<br />

wir mit der Tat das erfahren sollen, was er uns verheißen hat Ps. 2,12: „Selig sind Alle, die auf ihn<br />

hoffen.“<br />

Erkläre mir nun auch, warum das Königreich Christi ein priesterliches Königreich genannt<br />

wird?<br />

Darum, daß der König Christus auch das priesterliche Amt hat. Das ist: Gleichwie der Priester im<br />

alten Testament ein Lämmlein <strong>und</strong> andere Opfer schlachtete für die Sünde, <strong>und</strong> betete für das Volk,<br />

also mußte dies ewige Königreich Christi aufgerichtet werden, daß er zugleich die Sünde, die uns<br />

am Reich Gottes hinderte <strong>und</strong> im Reich des Satans behielt, hinwegnehme durch sein eigen Opfer<br />

am Kreuz <strong>und</strong> seine Fürbitte. Denn dies Königreich mußte also aufgerichtet <strong>und</strong> bestätigt werden,<br />

daß zugleich der Gerechtigkeit Gottes ein Genüge geschehe in Ewigkeit, <strong>und</strong> daß also unser Friede<br />

mit Gott <strong>und</strong> die von ihm verheißene Gnade einen gewissen, festen, ewigen <strong>Gr<strong>und</strong></strong> hätten. Der<br />

<strong>Gr<strong>und</strong></strong> aber, darauf das Königreich Christi bestehet, ist das Priesteramt Christi, welches im ewigen<br />

Rat Gottes mit dem Eid Gottes aufgerichtet <strong>und</strong> bestätigt ist, da der Sohn aus großer Weisheit <strong>und</strong><br />

Barmherzigkeit zu einem solchen Mittler, Versöhner <strong>und</strong> Fürbitter für uns ist geordnet, daß sein Opfer<br />

<strong>und</strong> seine Fürbitte soll Kraft haben vor dem Angesicht Gottes in Ewigkeit, vermöge des Eids,<br />

den Gott geschworen hat Ps. 110,4: „Der Herr hat geschworen <strong>und</strong> wird ihn nicht gereuen: Du bist<br />

ein Priester ewiglich, nach der Ordnung Melchisedech.“ Dies Priesteramt Christi hat zwei Teile.<br />

Erstlich das Opfer dieser herrlichen Person, die durchaus <strong>und</strong> über die Maßen heilig <strong>und</strong> rein,<br />

<strong>und</strong> eine vollkommene Bezahlung ist für die Sünden der ganzen Welt, welches diese Person mit eigner<br />

Fürbitte aufgeopfert <strong>zum</strong> lieblichen Geruch. 165<br />

Zweitens, nachdem das Opfer vollbracht, erzeigt er sich hinfüro vor dem Angesicht des Vaters.<br />

Denn es war also im unwandelbaren Rat Gottes beschlossen <strong>und</strong> mit dem Eid Gottes bestätigt, daß<br />

Christus nach vollbrachtem Opfer seinen Leib <strong>und</strong> seine Seele, die er in Ewigkeit der Person an sich<br />

genommen hat, an welchem unsere Sünden vollkommen gestraft <strong>und</strong> bezahlt sind, vor dem Angesicht<br />

des Vaters ohne Unterlaß erzeigete auf dem Thron der Majestät Gottes in der Höhe, auf daß<br />

das Pfand, nämlich Christi Leib <strong>und</strong> Seele, daran unsere Sünden gestraft sind, alle Augenblicke vor<br />

Gottes Angesicht erschiene. Unmöglich aber wäre es, daß er könnte mit dem Leib <strong>und</strong> der Seele,<br />

darauf all unsere Sünden geworfen waren, an dem Thron Gottes erscheinen, wenn sie nicht daran in<br />

Ewigkeit gebüßt <strong>und</strong> bezahlt wären. 166<br />

Endlich soll man in vorgemeldeten zwei Teilen des Priesteramtes Christi allezeit fleißig acht haben,<br />

daß ein beständiger, ewiger Wille uns zu erlösen <strong>und</strong> zu vertreten in dem Sohn ist, welcher<br />

übereinstimmet mit dem beständigen, unwandelbaren Willen des Vaters, der solches Opfer annimmt<br />

zur vollkommenen, ewigen Bezahlung <strong>und</strong> Abtilgung aller unserer Sünden, <strong>und</strong> daß er keine andere<br />

Bezahlung in Ewigkeit will fordern. 167<br />

165 Hebr. 7,25.28: Joh. 17; Eph. 5,2<br />

166 Hebr. 10,12.14<br />

167 Hebr. 10,7.9.10; Joh.7,14

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