Fester Grund christlicher Lehre. Ein Hilfsbuch zum ... - Licht und Recht
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Erklärung der Artikel des christlichen Glaubens. 81<br />
wo ich bin, auch die bei mir sind, die du mir gegeben hast, auf daß sie meine Herrlichkeit sehen, die<br />
du mir gegeben hast.“ Vergl. 1. Joh. 3,2.<br />
Was ist die Erhöhung Christi in seinem Königreich, welches der andere Teil ist des Sitzens<br />
Christi zur <strong>Recht</strong>en Gottes?<br />
Das Reich Christi ist eine ordentliche, kräftige Wirkung <strong>und</strong> Mitteilung des Heils, welches er uns<br />
mit seinem Priesteramt zuwege gebracht hat <strong>und</strong> noch mit seiner Fürbitte gefristet, daß er auch, als<br />
das Haupt <strong>und</strong> der König der Kirche, mit höchster Weisheit <strong>und</strong> Kraft dasselbige allen Auserwählten<br />
zueigne <strong>und</strong> mitteile, durch sein Wort <strong>und</strong> Geist, dazu auch durch seine höchste Gewalt seine<br />
Kirche wider ihre Feinde, die auch seine Feinde sind, beschütze <strong>und</strong> erhalte.<br />
Derhalben ist die Erhöhung Christi in seinem Königreich, die <strong>Ein</strong>setzung in die höchste Ehre,<br />
daß dieser Christus, so zuvor mit einer Dornenkrone gekrönet, nunmehr öffentlich im Himmel vor<br />
allen Engeln <strong>und</strong> seligen Menschen in dem höchsten <strong>Licht</strong>e erscheinet als ein König der christlichen<br />
Kirche <strong>und</strong> als das Haupt aller Engel <strong>und</strong> Auserwählten: erstlich, auf daß er von dannen viel kräftiger<br />
in allen seinen Auserwählten wirke, denn da er noch auf Erden mit seinem Leib bei ihnen war,<br />
die Seligkeit in ihnen anrichte <strong>und</strong> täglich fördere durch den Dienst seiner Kirche, nach der Ordnung,<br />
die er ihr in seinem Worte hat vorgeschrieben, <strong>und</strong> durch die Kraft seines Geistes, mit welcher<br />
er in seiner Kirche regieren <strong>und</strong> derselbigen beiwohnen will.<br />
Zweitens auch, daß er seine Gläubigen wider alle Feinde beschütze <strong>und</strong> beschirme.<br />
Eph. 1,21-23: „Der Vater hat ihn gesetzt zu seiner <strong>Recht</strong>en im Himmel über alle Fürstentümer,<br />
Gewalt, Macht, Herrschaft, <strong>und</strong> Alles, was genannt mag werden, nicht allein in dieser Welt, sondern<br />
auch in der zukünftigen. Und hat alle Dinge unter seine Füße getan, <strong>und</strong> hat ihn gesetzt <strong>zum</strong> Haupt<br />
der Gemeinde über Alles, welche da ist sein Leib, nämlich die Fülle des, der Alles in Allem erfüllet.“<br />
Joh. 16,7: „Ich sage euch die Wahrheit, es ist euch nütze, daß ich hingehe. Denn so ich nicht hingehe,<br />
so kommt der Tröster nicht zu euch. So ich aber gehe, will ich ihn zu euch senden.“ Denn es<br />
war von Gott also beschlossen, daß Christus, nachdem er in seinem Reich würde erhöhet sein, denselben<br />
reichlich sollte ausgießen, wie Apg. 2,33.34 aus dem Propheten Joel 2,28. Petrus lehret:<br />
„Dieser (Jesus), nachdem er durch die <strong>Recht</strong>e Gottes erhöhet ist, <strong>und</strong> empfangen hat die Verheißung<br />
des heiligen Geistes vom Vater, hat er ausgegossen dies, das ihr sehet <strong>und</strong> höret. Denn David ist<br />
nicht gen Himmel gefahren“ etc. Halte aber dieser Freudigkeit Petri, nachdem Christus von ihm gen<br />
Himmel gefahren <strong>und</strong> zur <strong>Recht</strong>en Gottes erhöhet war, entgegen seine Schwachheit, da er Christum,<br />
der leiblich bei ihm war, verleugnete, den er hier so gewaltig bekennet, so wirst du sehen, daß Christus<br />
jetzt kräftiger wirket, denn da er leiblich noch auf Erden war.<br />
Von der Ordnung 346 aber, die der König Christus hält, <strong>und</strong> durch welche er kräftig wirken will,<br />
was sie sei, <strong>und</strong> in welchen Stücken sie stehe, mag man nachlesen, als erstlich vom Predigtamt, der<br />
heiligen Taufe <strong>und</strong> der Verheißung seiner Gegenwart, Matth. 28,18-20 <strong>und</strong> Mark. 16,15.16.20.<br />
Desgleichen von der Sendung der Prediger, die er mit seinen Gaben, so er von der <strong>Recht</strong>en Gottes<br />
ausgießet, zieret, <strong>und</strong> sie damit <strong>zum</strong> Dienst seiner Kirche formiert, lies Eph. 4,10-16.<br />
Ebenso von der Erwählung <strong>zum</strong> Kirchendienst derer, die der König Christus mit seinen Gaben<br />
zubereitet hat, <strong>und</strong> welcher Wahl er selbst beiwohnen <strong>und</strong> wählen will, lesen wir Apg.<br />
346 Über die Amtsordnung in der Kirche des neuen Testamentes lese man die Anmerkung IX. D. H.