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Fester Grund christlicher Lehre. Ein Hilfsbuch zum ... - Licht und Recht

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86 Erklärung der Artikel des christlichen Glaubens.<br />

mit uns, wenn nun der Herr Jesus wird offenbar werden im Himmel samt den Engeln seiner Kraft“<br />

etc. In welchen Worten St. Paulus seine <strong>Lehre</strong> gründet auf die unwandelbare Gerechtigkeit Gottes,<br />

wie er sagt: „Denn es ist gerecht vor Gott“ etc. Es fordert aber die Gerechtigkeit Gottes beide<br />

Stücke (wie St. Paulus ausdrücklich meldet), daß nämlich den Gottseligen wohl sei, <strong>und</strong> daß die<br />

Gottlosen, die sie verfolgen, vollkommen gestraft werden. Nun gibt es aber die Erfahrung, daß es<br />

den Gottseligen <strong>zum</strong> mehrern Teil in diesem Leben übel geht <strong>und</strong> den Gottlosen, die sie unterdrücken,<br />

gemeiniglich besser geht. Derhalben ist dies eine gewisse Anzeige, wie der Apostel sagt,<br />

des rechten Gerichts Gottes, das hernach folgen muß, da er den Gottseligen die verheißene Erquickung,<br />

den Gottlosen aber die wohlverdiente Strafe vollkommen lasse widerfahren, oder Gott<br />

müsse seine Gerechtigkeit verleugnen, welches unmöglich ist.<br />

Der andere <strong>Gr<strong>und</strong></strong> ist genommen von der Zerstörung Jerusalems aus Luk. 21,20; denn daselbst<br />

weissagt der Herr Christus zugleich von der Zerstörung Jerusalems <strong>und</strong> vom jüngsten Gericht, <strong>und</strong><br />

faßt sie zusammen, darum daß die Zerstörung Jerusalems uns eine gewisse Beweisung sein soll, <strong>und</strong><br />

ein Vorbild seines grimmigen Zorns, der am jüngsten Gericht wider die gehen wird, die dem Evangelio<br />

nicht geglaubt haben. Derhalben, so gewiß als die eine Prophezeiung von der Zerstörung Jerusalems<br />

erfüllt ist, so gewiß muß auch die andere vom jüngsten Gericht erfüllet werden, wie lang er<br />

auch Geduld trägt. Und gleichwie der Herr im alten Testament oftmals wiederholet die Wohltat der<br />

Erlösung aus Ägyptenland, die er dem jüdischen Volk bewiesen hat, welche Erlösung ein Vorbild<br />

war der ewigen Erlösung von der Gewalt des Teufels durch Christum; also auch soll nicht weniger<br />

diese Zerstörung Jerusalems <strong>und</strong> Zerstreuung des jüdischen Volkes, welche ein Vorbild ist des Zornes<br />

Gottes am jüngsten Gericht, dem Volke Gottes oftmals vorgehalten werden, auf daß es sich mit<br />

wahrem Glauben <strong>und</strong> Bekehrung zu dem Tag des Herrn bereite.<br />

Sage nun her die Meinung des Artikels: Von dannen er kommen wird, zu richten die Lebendigen<br />

<strong>und</strong> die Toten.<br />

Ich glaube <strong>und</strong> erwarte mit aufgerichtetem Haupt <strong>und</strong> freudigem Herzen in aller Trübseligkeit,<br />

Verfolgungen, Kriegsgeschrei etc. der Zukunft des großen Gottes <strong>und</strong> Heilandes Jesu Christi aus<br />

dem Himmel mit gewisser Zuversicht, daß wie er das erste Mal kommen ist, uns die Seligkeit zu erwerben,<br />

daß er auch wieder kommen werde, uns die vollkommene Frucht <strong>und</strong> Nießung der erworbenen<br />

Seligkeit mitzuteilen, auf daß, wie geschrieben steht: 366 „Nachdem wir nun gerecht worden<br />

sind durch sein Blut, viel mehr werden wir durch sein Leben bewahret werden vor dem Zorn. Denn<br />

so wir versöhnet sind durch den Tod seines Sohnes, da wir noch Feinde waren, viel mehr werden<br />

wir selig werden durch sein Leben, nachdem wir nun versöhnet sind.“<br />

Ist dir dieser Artikel nicht erschrecklich, sondern tröstlich?<br />

Dieweil alle Artikel des Glaubens zu unserm Trost geschrieben sind, so ist auch gewißlich dieser<br />

uns vorgehalten, uns nicht zu betrüben, sondern uns zu trösten <strong>und</strong> zu erfreuen.<br />

Zum Andern so gebeut uns auch Christus, daß wir uns sollen erfreuen seiner Zukunft, Luk.<br />

21,28: „Erfreuet euch sehr <strong>und</strong> erhebet eure Häupter auf, denn eure Erlösung nahet sich zu.“ Wie<br />

will es sich aber gebühren, daß wir das umkehren zur Traurigkeit, welches Christus haben will, daß<br />

es uns diene zur höchsten Freude?<br />

366 Röm. 5,9.10

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