Fester Grund christlicher Lehre. Ein Hilfsbuch zum ... - Licht und Recht
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124 Olevians katechetische Darstellung der Sakramentlehre nach seinem kleinen Katechismus.<br />
V. Was sollen wir gedenken <strong>und</strong> glauben, wenn uns Christus den Kelch reichen läßt <strong>und</strong> spricht:<br />
„Das ist das neue Testament in meinem Blute, das für euch <strong>und</strong> für Viele vergossen wird zur<br />
Vergebung der Sünden, das tut zu meinem Gedächtnis?“<br />
K. Wir sollen gedenken an sein Blut <strong>und</strong> glauben der Verheißung, daß es für uns am Kreuz vergossen<br />
sei zur Vergebung unsrer Sünden, <strong>und</strong> also unsrer Seele ewige Labung sei.<br />
V. Wozu hat denn der Herr Christus sein Abendmahl eingesetzt?<br />
K. Zu seinem Gedächtnis, das ist, zu seiner göttlichen Ehre <strong>und</strong> zu unserm Nutzen.<br />
V. Wenn wir nun <strong>zum</strong> Nachtmahl gehen wollen, welches unter diesen zweien sollen wir am ersten<br />
suchen, seine Ehre oder unsern Nutzen?<br />
K. Seine Ehre.<br />
V. Was sollen wir dem Herrn Christo für Ehre erzeigen durch den Brauch des heiligen Abendmahls?<br />
K. Daß wir ihn, als den wahren Gott im Fleisch geoffenbaret, nach seinem Befehl öffentlich preisen,<br />
daß er uns <strong>und</strong> unsere Angehörigen, 507 Weib <strong>und</strong> Kind, da wir der Sünde <strong>und</strong> des Teufels<br />
Gefangene waren, durch seinen Leib <strong>und</strong> Blut am Kreuz von solcher Tyrannei erlöset, unsere<br />
Sünden ans Kreuz genagelt <strong>und</strong> uns zu seinen Gliedern angenommen hat.<br />
V. Nachdem wir also erstens seine göttliche Ehre gesucht, <strong>und</strong> ihm vor unser <strong>und</strong> aller Auserwählten<br />
Heil Dank gesagt, wie will er alsdann, daß wir auch zu unserm Nutzen das heilige Abendmahl<br />
gebrauchen?<br />
K. Also, daß Christus <strong>und</strong> wir zusammen schwören, mit Herzen <strong>und</strong> Hand zusammen schlagen, daß<br />
er, wie er seinen Eid gehalten <strong>und</strong> seinen Leib <strong>und</strong> Blut einmal ans Kreuz für uns gegeben, als<br />
wolle er uns auch mit demselben Opfer kräftiglich speisen <strong>und</strong> tränken zu dem ewigen Leben.<br />
V. Empfangen wir denn das Brot <strong>und</strong> den Kelch als aus der Hand unsers Königs Jesu Christi an Eides<br />
Statt, daß er uns seinen gekreuzigten Leib <strong>und</strong> vergossenes Blut zur Speise <strong>und</strong> Trank des<br />
ewigen Lebens schenke?<br />
K. Ja, denn das neue Testament heißt der neue Eid <strong>und</strong> B<strong>und</strong> Gottes.<br />
V. Was hulden <strong>und</strong> schwören wir herwiederum dem Herrn Jesu Christo in seinem heiligen Abendmahl?<br />
K. Zwei Dinge. Erstlich, daß wir alle unsere Gerechtigkeit <strong>und</strong> Leben außerhalb uns 508 in Christo,<br />
als dem wahren Himmelsbrot, suchen wollen. Zweitens, daß wir durch seine Gnade einen ernstlichen<br />
Vorsatz haben, nach allen seinen Geboten zu leben. Und in Summa wie er ganz unser,<br />
also auch wir ganz sein eigen sein wollen.<br />
507 Olevian: „Geschwestern.“<br />
508 Olevian: „unsere.“