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Fester Grund christlicher Lehre. Ein Hilfsbuch zum ... - Licht und Recht

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98 Erklärung der Artikel des christlichen Glaubens.<br />

Erstlich darum, daß Gott angefangen hat, sie zu heiligen <strong>und</strong> zu erneuern zu einem gottseligen<br />

Leben, auf daß seine Herrlichkeit in ihr leuchte. 415<br />

Zweitens auch darum, daß, obschon noch viele Sünden <strong>und</strong> Gebrechlichkeiten an ihr sind, so<br />

sind sie doch allesamt bedeckt mit dem vollkommenen Gehorsam Christi, <strong>und</strong> ist also ihre Heiligkeit,<br />

die in ihr selbst unvollkommen ist, vollkommen <strong>und</strong> ohne Mangel in Jesu Christo, wie der<br />

Apostel spricht: 416 „Ihr seid vollkommen in ihm“, nämlich Christo. Und Christus spricht: „Ich heilige<br />

mich selbst für sie, auf daß auch sie geheiliget seien in der Wahrheit. Ich bitte aber nicht allein<br />

für sie, sondern auch für die, so durch ihr Wort an mich glauben werden.“ Also nennet das Wort<br />

Gottes alle Gläubigen, alle Handwerksleute, Weiber <strong>und</strong> Kinder, Heilige auch in diesem Leben, <strong>und</strong><br />

sind auch heilig durch Christum. (1. Kor. 1,30; 7,14)<br />

Drittens, warum nennest du sie eine allgemeine Kirche?<br />

Darum, daß, gleichwie nur ein Haupt der Kirche ist, nämlich Christus, also auch alle Gläubigen<br />

von Adam an bis <strong>zum</strong> Ende der Welt, sind seine Glieder, <strong>und</strong> ein Leib durch den heiligen Geist, sind<br />

alle durch ein Haupt erlöset, einem Haupte eingeleibt <strong>und</strong> werden an einem Haupte erhalten durch<br />

den Glauben an ihn (1. Kor. 12,12). Und hat also die Kirche je <strong>und</strong> allewege von Anfang nur einen<br />

Weg gehabt <strong>zum</strong> ewigen Leben, nämlich ihr einiges Haupt Christum, den einigen Mittler, welcher<br />

der Schlange den Kopf zertreten hat (Röm. 4,24; 1. Kor. 10,4). Apg. 15,11: „Wir glauben durch die<br />

Gnade unsers Herrn Jesu Christi selig zu werden, wie auch sie“ (unsere Väter). Was nun für Verheißungen<br />

der ganzen Kirche oder dem Volk Gottes gegeben sind, die soll ein jeder Gläubige als ein<br />

Glied der Kirche sich selbst zueignen, als die Verheißung, die da stehet Matth. 16,18.<br />

Was verstehst du durch die Gemeinschaft der Heiligen?<br />

Erstlich, daß alle <strong>und</strong> jede Gläubigen, welche die Heiligen Gottes sind, als Glieder an dem Herrn<br />

Christo <strong>und</strong> allen seinen Schätzen <strong>und</strong> Gaben Gemeinschaft haben. 417 „Das wir gesehen <strong>und</strong> gehöret<br />

haben, das verkündigen wir euch, auf daß auch ihr mit uns Gemeinschaft habt, <strong>und</strong> unsere Gemeinschaft<br />

sei mit dem Vater <strong>und</strong> mit seinem Sohn Jesu Christo. Und solches schreibe ich euch, auf daß<br />

eure Freude vollkommen sei.“ Zweitens, daß die Glieder auch untereinander also verb<strong>und</strong>en sind,<br />

daß ein jedes Glied seine Gaben zu Nutz <strong>und</strong> Heil der andern Glieder willig <strong>und</strong> mit Freuden anzulegen,<br />

418 auch mit den andern betrübten Mitgliedern herzliches Mitleiden zu haben sich schuldig<br />

wissen soll. Hebr. 13,3: „Gedenkt an die Geb<strong>und</strong>enen als die Mitgeb<strong>und</strong>enen.“<br />

Was begreifen die übrigen Artikel des Glaubens in sich?<br />

Sie erklären uns ausdrücklich die Wohltaten, die Christus durch die Kraft des heiligen Geistes<br />

seiner Kirche, das ist allen Gläubigen, mitteilt.<br />

Die Wohltaten Christi aber sind auf zweierlei Wege zu bedenken. Erstlich, so viel die Possession<br />

oder Besitzung anbelangt, die wir in diesem Leben haben <strong>und</strong> darin wir stehen. 419 Zweitens, so viel<br />

belangt die vollkommene Nießung, die wir gewiß im zukünftigen Leben empfangen werden.<br />

415 Röm. 8,30; Eph. 5,27<br />

416 Kol. 2,10<br />

417 1. Kor. 1,9; 1. Joh. 1,2.3<br />

418 1. Kor. 12,25.26<br />

419 Röm. 5,1 u. 2

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