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Fester Grund christlicher Lehre. Ein Hilfsbuch zum ... - Licht und Recht

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100 Erklärung der Artikel des christlichen Glaubens.<br />

Dieweil nichts Schwereres ist, denn Vergebung der Sünden zu glauben, so zeige mir an Ursachen<br />

<strong>und</strong> <strong>Gr<strong>und</strong></strong>, darauf der Glauben fußen (oder feststehen) soll, daß dem Gläubigen die<br />

Sünden gewißlich vergeben sind.<br />

Die Verheißung <strong>und</strong> der Eid Gottes, welche in dem Tod Christi mit der Tat bestätigt sind, wie in<br />

den vorigen Artikeln von Christo erkläret worden, ist die Ursache <strong>und</strong> der <strong>Gr<strong>und</strong></strong>, daß wir gewißlich<br />

durch Christum Vergebung der Sünden haben, ohne solches Geding, wo wir die Gebote halten, sondern<br />

aus freiem Geschenk, durch den Glauben oder das Vertrauen auf das Verdienst Christi, ohne<br />

Verdienst der Werke. Auf diese freiwillige Verheißung <strong>und</strong> Eid Gottes in Jesu Christo, das ist, um<br />

seines Verdienstes willen (denn in ihm haben alle Verheißungen Gottes ihr Ja <strong>und</strong> ihr Amen) muß<br />

der Glaube stracks schauen, wie die Epistel an die Hebräer 6,17-20 sagt: „Gott, da er wollte den Erben<br />

der Verheißung überschwenglich beweisen, daß sein Rat nicht wanket, hat er einen Eid dazu getan,<br />

auf daß wir durch zwei Stücke, die nicht wanken (denn es ist unmöglich, daß Gott lüge), einen<br />

starken Trost haben, die wir Zuflucht haben <strong>und</strong> halten an der angebotenen Hoffnung, welche wir<br />

haben als einen sicheren <strong>und</strong> festen Anker unsrer Seele, der auch hinein geht in das Inwendige des<br />

Vorhangs, dahin der Vorläufer für uns eingegangen, Jesus, ein Hoherpriester worden in Ewigkeit,<br />

nach der Ordnung Melchisedek.“<br />

Erkläre mir den gewissen <strong>Gr<strong>und</strong></strong>, darauf mein Gewissen ruhen könne, noch etwas besser,<br />

daß mir nämlich alle meine Sünden vollkommen verziehen <strong>und</strong> geschenkt sind, daß dies Gottes<br />

unwandelbarer Wille sei gegen mich <strong>und</strong> alle Gläubigen.<br />

Der Gnadenb<strong>und</strong> <strong>und</strong> der Eid Gottes begreift vornehmlich in sich diesen Hauptartikel, daß Gott<br />

unserer Sünden nicht mehr gedenken will. 424 Derselbige B<strong>und</strong> oder Testament ist bestätiget worden<br />

mit dem Tod dessen, der das Testament gemacht <strong>und</strong> versprochen hat, welcher Gott selbst ist. Was<br />

kann nun für eine größere Bestätigung des B<strong>und</strong>es oder Testamentes Gottes sein, denn daß der<br />

Sohn, welcher wahrer <strong>und</strong> ewiger Gott ist, der Jehova, das Testament von der gnädigen Vergebung<br />

der Sünden, so er verheißen, selbst mit seinem Tod, den er am Fleisch leidet, 425 bestätiget? Beides<br />

lehret fein die Epistel an die Hebräer, welche Orte zusammenzufassen sind. Erstlich, daß es der ewige<br />

Gott, der wahre Jehova sei, der das neue Testament von der Vergebung der Sünden verheißt, lehret<br />

obengenannte Epistel 10,16 aus dem Zeugnis des Propheten Jeremias 31,33.<br />

Zweitens auch, daß er der wahre, ewige Gott sei, der Jehova genannt wird, der das Testament mit<br />

seinem Tode bestätiget, wird gelehret in derselben Epistel an die Hebr. 8,6. Und danach (9,17): Wo<br />

ein Testament ist, spricht er, da muß der Tod geschehen des, der das Testament machet. An welchem<br />

Ort der Apostel anzeiget, daß Christus, der für die Sünde stirbt, eben der sei, der das Testament gemacht<br />

<strong>und</strong> es zuvor durch Jeremiam verheißen hat. Dasselbe bezeuget St. Paulus. 426 Was kann aber<br />

Größeres <strong>und</strong> <strong>Fester</strong>es im Himmel oder auf Erden geredet oder auch gedacht werden, denn daß dieser<br />

Artikel (Ich glaube Vergebung der Sünden) durch den Tod des ewigen Gottes selbst, den er an<br />

dem Fleisch leidet, das er in <strong>Ein</strong>igkeit der Person an sich genommen hat, in Ewigkeit bestätiget <strong>und</strong><br />

bekräftiget ist: daß er nämlich unsrer Sünden nicht mehr will gedenken, <strong>und</strong> uns <strong>zum</strong> ewigen Leben<br />

erneuern.<br />

Das ist auch die Ursache, warum der heilige Paulus will, daß wir im heiligen Abendmahl den<br />

Tod des Herrn sollen verkündigen bis daß er kommt. 427 Dies W<strong>und</strong>er über alle W<strong>und</strong>er, daß Gott<br />

424 Jer. 31,13-34; Hebr. 8,12<br />

425 1. Petr. 4,1<br />

426 Apg. 20,28<br />

427 1. Kor. 11,26

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