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Fester Grund christlicher Lehre. Ein Hilfsbuch zum ... - Licht und Recht

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30 Erklärung der Artikel des christlichen Glaubens.<br />

deinen Namen, die du mir gegeben hast, daß sie eins seien, gleichwie auch wir.“ Ebendaselbst V.<br />

23: „Auf daß die Welt erkenne, daß ich von dir gesandt sei, <strong>und</strong> daß du sie lieb hast, gleichwie du<br />

mich geliebet hast.“<br />

Wie verstehst du, daß er allmächtig ist?<br />

Ich verstehe, daß er nicht eine müßige, sondern eine kräftige <strong>und</strong> wirkliche oder tätige Allmächtigkeit<br />

hat, also daß, gleichwie er durch seine Allmacht alle Kreaturen erschaffen hat, er sie auch<br />

mit seiner Macht, <strong>und</strong> gleich als mit seiner Hand erhalte, <strong>und</strong> Alles durch seine Vorsehung also ordne,<br />

daß nichts geschehe, denn durch ihn <strong>und</strong> durch seine Ordnung. Daß wir uns deswegen solchem<br />

mächtigen <strong>und</strong> vorsichtigen Vater ganz <strong>und</strong> gar in wahrem Glauben ergeben, in welches Hand <strong>und</strong><br />

Macht alle Dinge sind, <strong>und</strong> welches Gewalt Niemand kann Widerstand tun.<br />

Dieweil wir denn einen B<strong>und</strong> <strong>und</strong> ewige Versöhnung mit dem allmächtigen Gott haben, ist es gewiß,<br />

daß keiner Kreatur Macht uns schaden kann. „Niemand wird mir meine Schäflein aus der<br />

Hand reißen“, spricht Christus, 106 „mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer, denn sie Alle<br />

sind, <strong>und</strong> Niemand kann sie aus meines Vaters Händen reißen. Ich <strong>und</strong> der Vater sind eins.“ 107<br />

Wohin gehört das Folgende: Schöpfer Himmels <strong>und</strong> der Erden?<br />

Die Betrachtung der Geschöpfe Gottes dient zur Stärkung unsers Glaubens, weil wir wissen, daß<br />

wir nicht mit einem unbekannten Gott einen B<strong>und</strong> haben, sondern mit dem, der sich uns täglich<br />

gleich als zu greifen <strong>und</strong> zu schmecken gibt. 108 Ps. 34,9: „Schmecket <strong>und</strong> sehet, wie fre<strong>und</strong>lich der<br />

Herr ist. Wohl dem, der auf ihn trauet.“ Welchem Gott alle <strong>und</strong> jede Kreatur, deren wir täglich genießen<br />

<strong>und</strong> gebrauchen, Zeugnis <strong>und</strong> Urk<strong>und</strong>e geben seiner Allmacht, Weisheit, Güte <strong>und</strong> Barmherzigkeit,<br />

dieweil augenscheinliche Anzeigen dieser Tugenden in den Kreaturen leuchten, <strong>und</strong> will<br />

sich uns in denselben als in schönen Spiegeln so lange anzuschauen geben, bis daß wir, aus diesem<br />

Elend erlediget, im himmlischen Vaterlande ihn sehen werden wie er ist, wenn wir kommen werden<br />

zu seinem w<strong>und</strong>erbaren <strong>Licht</strong>, da die Herrlichkeit der Kinder Gottes in uns vollkommen wird offenbaret<br />

werden. 109<br />

So meinst du nicht, daß Gott also einmal Himmel <strong>und</strong> Erden erschaffen habe, daß er danach<br />

alle Sorge von sich habe abgelegt?<br />

Keineswegs; sondern also glaube ich, daß er dies Alles erschaffen habe, daß er auch dasselbe mit<br />

seiner unendlichen Gewalt erhalte, <strong>und</strong> mit seiner w<strong>und</strong>erbaren Vorsehung regiere, <strong>und</strong> dasselbe<br />

nicht von ferne oder bloß im Allgemeinen, 110 sondern gegenwärtig <strong>und</strong> mit besonderer Sorge, <strong>und</strong><br />

zwar solcher Sorge, die sich auch erstrecket bis auf die kleinsten Vöglein <strong>und</strong> allergeringsten Härlein<br />

auf unserm Haupte. 111<br />

Verfasse mir die ganze <strong>Lehre</strong> von der Vorsehung Gottes in gewisse Hauptstücke.<br />

Die ganze <strong>Lehre</strong> von der Vorsehung Gottes bestehet in fünf Hauptstücken.<br />

106 Joh. 10,28-30<br />

107 Vergl. Röm. 8,38.39; Vergl. über diese, für unsern christlichen Glauben so sehr wichtige Äußerung Christi die<br />

Anmerkung V.<br />

108 Apg. 17,27.28<br />

109 Röm. 8,18; 1. Joh. 3,2<br />

110 Hebr. 1,3; Ps. 104; Kol 1,17<br />

111 Jer. 10,10.12.13; Spr. 20,24; 5. Mos. 28; A-G 24; Matth. 10,29.30; Luk. 12,7

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