Fester Grund christlicher Lehre. Ein Hilfsbuch zum ... - Licht und Recht
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96 Erklärung der Artikel des christlichen Glaubens.<br />
Herzen, daß ihn Gott von den Toten auferwecket hat, so wirst du selig. Denn so man von Herzen<br />
glaubt, so wird man gerecht, <strong>und</strong> so man mit dem M<strong>und</strong> bekennet, so wird man selig (denn dies ein<br />
recht seligmachender Glaube ist, durch welchen wir den heiligen Geist haben <strong>und</strong> Glieder Christi<br />
sind, der Christum bekennet <strong>und</strong> sich seiner Wahrheit nicht schämet).“ Also lehret er auch 1. Kor.<br />
12,3: „Es kann Niemand Jesum einen Herrn nennen (nämlich von Herzen, daß er ihn auch in seinem<br />
Herzen für seinen Herrn halte), denn durch den heiligen Geist.“ Danach von der Danksagung, daß<br />
sie ein Werk des heiligen Geistes sei, lehret das Wort Gottes: 405 „Saufet euch nicht voll Weins, daraus<br />
ein unordentlich Wesen folget, sondern werdet voll Geistes, <strong>und</strong> redet mit einander von Psalmen<br />
<strong>und</strong> Lobgesängen <strong>und</strong> geistlichen Liedern, singet <strong>und</strong> spielet dem Herrn in euren Herzen. Und saget<br />
Dank allezeit für Alles, Gott <strong>und</strong> dem Vater in dem Namen unsers Herrn Jesu Christi. Und seid unter<br />
einander untertan in der Furcht Gottes.“<br />
Endlich, daß die Hoffnung ein solches Werk des heiligen Geistes sei, daraus ein Jeder schließen<br />
kann, daß er sei ein Kind Gottes <strong>und</strong> der ewigen Seligkeit, <strong>und</strong> also auch den kindlichen Geist <strong>und</strong><br />
Pfandschilling der Seligkeit habe, ist abzunehmen aus den schönen Verheißungen, als: 406 „Selig sind<br />
Alle, die auf ihn (Christum) hoffen“, <strong>und</strong>: 407 „Nachdem wir dann gerecht worden sind durch den<br />
Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unsern Herrn Jesum Christum. Durch welchen wir<br />
auch einen Zugang haben im Glauben zu dieser Gnade, darinnen wir stehen <strong>und</strong> rühmen uns der<br />
Hoffnung der zukünftigen Herrlichkeit, die Gott geben soll. Nicht allein aber das, sondern wir rühmen<br />
uns auch der Trübsale, dieweil wir wissen, daß Trübsal Geduld bringt, Geduld aber bringt Erfahrung,<br />
Erfahrung aber bringt Hoffnung, Hoffnung aber läßt nicht zu Schanden werden. Denn die<br />
Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen durch den heiligen Geist, welcher uns gegeben ist.“<br />
Fasse nun in eine kurze Summa, was dein Glauben <strong>und</strong> Vertrauen sei, da du bekennst:<br />
„Ich glaube an den heiligen Geist.“<br />
Ich glaube, daß der heilige Geist wahrer <strong>und</strong> ewiger Gott, eines Wesens mit dem Vater <strong>und</strong> dem<br />
Sohne, <strong>und</strong> die dritte Person in der einigen Gottheit ist, vom Vater <strong>und</strong> Sohne unterschieden, als die<br />
von beiden ausgehet.<br />
Und dieweil der heilige Geist wahrer Gott ist, so setze ich meines Herzens Vertrauen auf ihn,<br />
gleichwie auf den Vater <strong>und</strong> den Sohn, daß ich nämlich ihm, dem heiligen Geist, als einem wahrhaftigen<br />
Gott, dies zutraue, daß er Alles das, was er in der heiligen Schrift, so durch ihn gegeben, verheißen<br />
hat, <strong>und</strong> dazu er vom Vater <strong>und</strong> Sohn gesandt wird, mit der Tat <strong>und</strong> wahrhaftig in mir ausrichten<br />
werde.<br />
Was begreift der nachfolgende Artikel, von der heiligen allgemeinen Kirche, in einer Summa?<br />
Er begreift die Frucht <strong>und</strong> das Meisterstück, welches Gott mit allem dem, das zuvor in den Artikeln<br />
ist gemeldet worden, hat zuwegen gebracht; nämlich, daß der Vater aus Barmherzigkeit den<br />
Sohn gesandt hat; daß der Sohn gehorsamlich Alles, was in den Artikeln gemeldet, ausgerichtet; daß<br />
der heilige Geist verheißen <strong>und</strong> gegeben wird, ist Alles um dieses Meisterstückes willen zu tun gewesen,<br />
daß Gott ans dem ganzen menschlichen Geschlecht sich 408 ein neues Volk, welches er zuvor<br />
aus Gnaden erwählt, schaffen will, durch die Predigt seines Wortes <strong>und</strong> die Stimme seines Sohnes<br />
405 Eph. 5,18-21<br />
406 Ps. 2,12<br />
407 Röm. 5,1-5<br />
408 Olevian: „ihm.“ D. H.