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Fester Grund christlicher Lehre. Ein Hilfsbuch zum ... - Licht und Recht

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18 Erklärung der Artikel des christlichen Glaubens.<br />

Und an Jesum Christum, seinen eingebornen Sohn, unsern Herrn, der empfangen ist von dem<br />

heiligen Geist, geboren aus Maria der Jungfrau, gelitten unter Pontio Pilato, gekreuziget, gestorben<br />

<strong>und</strong> begraben, hinabgestiegen zu der Höllen, am dritten Tage wieder auferstanden von den Toten,<br />

aufgefahren gen Himmel, sitzet zu der <strong>Recht</strong>en Gottes, des allmächtigen Vaters, von dannen er<br />

kommen wird, zu richten die Lebendigen <strong>und</strong> die Toten.<br />

Ich glaube an den heiligen Geist, eine heilige allgemeine christliche Kirche, die Gemeinschaft<br />

der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung des Fleisches <strong>und</strong> ein ewiges Leben.<br />

Ist dies ein neuer Glaube?<br />

Es ist der alte wahre, unbezweifelte christliche Glaube, den die Apostel bekannt <strong>und</strong> geprediget<br />

haben. Und ist dieses kurze Bekenntnis des Glaubens eine gewisse Richtschnur, nach der man erkennen<br />

<strong>und</strong> urteilen soll, welche <strong>Lehre</strong> von Gott, ob sie recht sei oder nicht. Denn was einem oder<br />

mehreren Artikeln des Glaubens zuwider ist, muß falsch sein; <strong>und</strong> wenn man einfach bei den Artikeln<br />

des Glaubens bleibt, so kann man nicht irre gehen.<br />

Gib mir eine Anleitung, was ich tun soll, daß ich ein festes Vertrauen <strong>und</strong> gewissen Trost<br />

aus den Artikeln des Glaubens schöpfen könne.<br />

Erstlich: In allen Artikeln des Glaubens bedenke die Verheißung Gottes, daß dir von Gott verheißen<br />

<strong>und</strong> geschenkt sei, was in den Artikeln steht, wenn du das Vertrauen im Herzen hast <strong>und</strong> es mit<br />

dem M<strong>und</strong> bekennest. Zum Beispiel, da du bekennest: Er hat gelitten unter dem Richter Pontio Pilato,<br />

mußt du nicht allein an die Geschichte denken, wie es in der Passion ergangen ist (denn das<br />

weiß der böse Feind auch), sondern glauben, daß dir Gott in dem Artikel verheißen <strong>und</strong> zugesagt,<br />

daß er für dich gelitten habe <strong>und</strong> daß es dein Eigen sei, als hättest du es selbst gelitten. Ebenso<br />

wenn du bekennest, gekreuziget (nämlich für mich), verheißt dir Gott, daß er seinen Sohn für dich<br />

hat kreuzigen lassen, wie Paulus 47 sagt: „Der mich geliebet hat <strong>und</strong> hat sich selbst für mich dargegeben“,<br />

<strong>und</strong> daß es deswegen nicht weniger dir zugehöre, als wenn du selbst ans Kreuz genagelt worden<br />

wärest, da Christus zur Bezahlung für deine Sünden daran genagelt ward. In Summa: In einem<br />

jeden Artikel gedenke allezeit, daß was darin steht, dir zur Seligkeit verheißen <strong>und</strong> geschenkt sei.<br />

Darum sprichst du auch: Ich glaube nämlich, daß dies Alles auch mir zu Gutem geschehen, <strong>und</strong> mir<br />

ebensowohl als dem Allerheiligsten von Gott verheißen <strong>und</strong> geschenkt sei. Ja, des sollst du gewiß<br />

sein, daß wenn du armer Sünder schon allein auf Erden gewesen wärest als ein einziges Schäflein,<br />

würde doch Christus die neun <strong>und</strong> neunzig Schafe, die schon im Himmel waren, gelassen haben,<br />

<strong>und</strong> aus der himmlischen Herrlichkeit zu dir herabgekommen sein, dich zu suchen, auf seinem<br />

Rücken zu tragen <strong>und</strong> zu erlösen, wie er selbst im Evangelio lehrt.<br />

Zweitens: Wenn einer sich die Verheißung von Jesu Christo recht applizieren <strong>und</strong> zueignen will,<br />

so halte er sich an diese Richtschnur, nämlich: daß der Leib <strong>und</strong> die Seele des Sohnes Gottes dazu<br />

gebildet sind, auf daß Alles, was sich an demselben zugetragen hat, im Namen <strong>und</strong> von wegen aller<br />

<strong>und</strong> jeder Gläubigen geschehen sei. Dies ist der unwandelbare Wille <strong>und</strong> ewige Ratschluß Gottes,<br />

worauf wir getrost bauen können.<br />

Vorgemeldete Regel <strong>und</strong> Richtschnur ist aus folgenden Zeugnissen der Schrift genommen:<br />

47 Gal. 2,20

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